10 | ZAHNMEDIZIN zm113 Nr. 08, 16.04.2023, (604) IMPLANTIEREN MIT ROBOTERARM IN DEN USA Besser, schneller, kürzer? In den USA schwärmen in vereinzelten Medienberichten ZahnärztInnen über das Implantieren mit RoboterarmUnterstützung. Der Eingriff sei dadurch schonender und sicherer, heißt es – was auch die Akzeptanz der PatientInnen erhöhe. Was ist dran an dem Hype? Das von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassene, rund 200.000 US-Dollar teure System namens Yomi erlaubt laut Herstellerangaben während der Operation eine computergestützte Navigation, was sowohl in der präoperativen als auch in der chirurgischen Phase der Zahnimplantation helfen soll. Yomi sei für den Einsatz bei teilbezahnten und vollständig zahnlosen erwachsenen Patienten zugelassen und biete dem Behandelnden eine physische Führung durch haptische Robotertechnologie, die den Bohrer in Position, Ausrichtung und Tiefe einschränkt. Gleichzeitig ermögliche die unterstützende Technologie dem Zahnarzt die vollständige Kontrolle, schreibt der Hersteller, „und ermöglicht im Gegensatz zu chirurgischen Schablonen aus Kunststoff eine klare Visualisierung der Operationsstelle.“ Yomi könne für lappenlose Zahnimplantatverfahren verwendet werden, dabei soll es zu einer kürzeren Operationszeit und einer schnelleren Genesung mit weniger Schmerzen führen. Roboterassistierte Chirurgie hält zunehmend Einzug in die klinische Praxis. Wir haben unseren wissenschaftlichen Beirat Prof. Dr. Florian Beuer, Berlin, nach seiner Einschätzung dieser Technologien in der zahnmedizinischen Implantologie gefragt. Das Interview finden Sie auf Seite 12. Bereits 2019 veröffentlichte der Hersteller Neocis auf YouTube ein komplettes OP-Video, das zeigt, wie der Roboterarm Yomi dem Zahnarzt Eddie M. Kotary DMD MBA bei einer Implantation assistiert. Foto: YouTube - Yomi by Neocis mg
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