zm113 Nr. 08, 16.04.2023, (648) 54 | PRAXIS für den stehen nicht nur seine Angestellten, sondern auch deren Angehörige im Fokus der Health Benefits. Steigt die Wertschätzung, sinkt die Fluktuation „Analysieren wir die Investition der Arbeitgeber aus Arzt und Zahnarztpraxen, die wir betreuen, und deren Feedback, dann sehen wir, dass die Fluktuationsquote tatsächlich spürbar sinkt“, erklärt Pollmeier. Eine bKV hat dabei abhängig vom Tarif ganz unterschiedliche Preise. Die Investitionen können auch gestaffelt sein, zum Beispiel erhält eine Auszubildende einen GesundheitsbudgetTarif mit einem kleineren Jahresbudget von 300 Euro, eine länger zugehörige Mitarbeiterin 600 Euro und die Dienstälteste 900 Euro. Pollmeier rechnet vor: „Nehmen wir das Beispiel mit den 300 Euro. Das entspricht im Grunde einer Netto-Lohnerhöhung von 25 Euro pro Monat. Diese kostet den Arbeitgeber jedoch nur 13 Euro brutto. Denn auf den Beitrag kommt nichts mehr oben drauf. Keine Steuern oder Sozialabgaben. Bei einem Jahresbudget von 600 Euro sind es dann nur noch 21 Euro monatlich und so weiter.“ Doch Sinn und Zweck übertrumpften eine bloße Lohnerhöhung, weil das Geld in den Gesundheitstarif geht und nicht in Chips, Popcorn oder Zigaretten investiert werden kann. „Damit sind Health Benefits mit der bKV nicht nur emotional, sondern auch ökonomisch alternativlos“, resümiert der Experte. Da es mehrere Budgetstufen gibt, könne man den Mitarbeiterinnen eine Art „Gesundheitskarriere" in Aussicht stellen. Nach dem Motto: Je länger Du bei mir in der Praxis arbeitest, umso mehr kümmere ich mich auch um deine Gesundheit. Nicht zu vergessen sei auch, dass mit steigendem Alter in der Regel auch der Bedarf an Gesundheitsleistung zunimmt. So entstehe eine Korrelation, die zusätzliche Bindung erzeugen kann, erläutert Pollmeier. „Die Benefits wirken wie ein Leuchtturm“ Neben dem praktischen Nutzen ist die Anziehungskraft der Health Benefits bei Bewerbungen nicht zu unterschätzen. Darum gehören diese selbstverständlich kommuniziert – in der Stellenausschreibung, auf der Praxis-Website, in Social Media und während des Onboarding-Prozesses. Zu einer dauerhaften Orchestrierung des Themas rät Pollmeier, denn bereits im ersten Jahr nähmen 90 Prozent der Mitarbeiterinnen Leistungen in Anspruch, in den Gesundheitsberufen übrigens signifikant häufiger als in anderen Branchen. „Wie gut das Investment tatsächlich gewirkt hat, kann die Versicherung anhand der Zahlen wie Beitragssumme, Summe der Erstattungsleistungen und Anzahl der MitarbeiterInnen mit Erstattungsleistungen messen. In Stellenanzeigen wirken Health Benefits aktuell und auch für die nahe Zukunft wie ein Leuchtturm. Sie erzeugen eine einzigartige Sichtbarkeit bei Social Media“, so der Experte. Vor allem in den Metropolen, in denen der Wettbewerb um die guten Mitarbeiter besonders spürbar ist, gewännen sie immer mehr an Relevanz. „Die Schippe oben drauf“ kann am Ende genau das sein, was Ihre Praxis von den anderen abhebt. Es ist eine starke Botschaft: Wir kümmern uns um Dich, damit Du lange fit bist – und bleibst. Gesundheitsversorgung gilt gerade für Praxisangestellte ja nicht nur in Bezug auf die PatientInnen, sondern auch für das Team selbst. LL Tassilo Pollmeier ist Geschäftsführer und Gründer des Deutschen bKV-Service, ein bundesweit tätiger Spezialmakler für die betriebliche Krankenversicherung. Er spricht regelmäßig auf Personalkonferenzen und Seminaren zum Thema Health Benefits. Sein Team begleitet mehr als 1.200 Arbeitgeber aus den Bereichen Medizin, Zahnmedizin, Apotheker, Krankenhäuser und Rehakliniken. Er hält die Health-BenefitsStrategie für einen der nachhaltigsten Ansätze bei der Mitarbeiterbindung. Wenn die Mitarbeiterin sich wertgeschätzt fühlt, auch durch Health Benefits, dann bleibt sie auch. Foto: Krakenimages.com - stock.adobe.com
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