lichkeit schützen soll (Bisico). Auch für die endodontische Aufbereitung kommen weiterhin neue Systeme auf den Markt, jedoch mit eher evolutionären Anpassungen. Ein neuer Endomotor sorgt laut Anbieter dafür, dass „Durchgängigkeit, Gleitpfad und Formgebung des Wurzelkanals in einem einzigen Modus kombiniert sind“ und zugleich Feilenbrüchen vorgebeugt wird (Abbildung rechts). 3-D-Druck und Interdisziplinäres Intraorale Scanner (IOS) gelten als zentrales Element im digitalen Workflow. Ein neues Produkt reduziert laut Anbieter Probleme mit Reflexionen durch Speichel oder metallische Oberflächen, die häufig den Scan-Prozess beeinträchtigen (GC Corporation). Neue, „vollständig“ digitale Workflows, häufig mit Chairside-Option und in immer neuen Kooperationen zwischen Anbietern, wurden auch in diesem Jahr wieder vorgestellt (zum Beispiel Imes-Icore, auch in Kooperation mit Hager & Meisinger). Dabei wird der 3-D-Druck für zahlreiche Hilfsmittel und Komponenten zunehmend zum Standard, wobei dieEffizienz zum Teil großindustriellen Maßstäben entspricht. Weiterhin lassen sich Bohrschablonen für Implantate oder endodontische Behandlungen – mithilfe von KI-Algorithmen – automatisch planen und sind laut Anbieter in weniger als 20 Minuten chairside verfügbar (Sicat). Aus interdisziplinärem Blickwinkel ist erfreulich, dass immer mehr Unternehmen den Indikationsbereich ihrer Produkte auf Schlafmedizin, andere funktionelle Therapiegebiete oder orthognathe Chirurgie erweitern (zum Beispiel Planmeca, Sprintray), während umgekehrt ein Unternehmen aus dem Bereich Hörgeräte-Akustik in die orale Medizin vordringen will (H3D, Australien). Eine Symbiose von IOS-betriebener Kariesdiagnostik mit Nah-InfrarotBildgebung (NIRI) und Zahntechnik verspricht Align Technologies. Die differenzierte Darstellung von Dentin und Schmelz im NIRI-Bild soll der Firma zufolge Zahntechnikern helfen, „den Grad der Transluzenz abzuschätzen“ und „die Präparationsgrenze zu definieren“. Am Messestand des zu Align Technologies gehörenden Anbieters Exocad war allerdings zur praktischen Umsetzung im Designprozess nichts in Erfahrung zu bringen. Interessant wären perspektivisch gedruckte Restaurationen, die den Zahnaufbau wiedergeben. In Bezug auf Farbe und Lichtverhalten dürfte dies aber angesichts des komplexen Aufbaus natürlicher Zahnstrukturen sehr anspruchsvoll sein – und keramisches Können wird weiterhin gefragt bleiben. In der regenerativen Chirurgie waren Produkte rund um PRF und Hyaluronsäure (für eine bessere Wundheilung) und weiterentwickelte PTFE-Membranen und Ersatzmaterialien an den Ständen zu sehen. Bei Implantaten waren diesmal keine besonderen Neuheiten zu entdecken, auch hier drehte sich vieles um Workflows, Datenwolken und Künstliche Intelligenz, wie etwa beim Anbieter Straumann. Online-Portale werden auch zunehmend in der Hygiene angeboten, wo unter anderem 70 | ZAHNMEDIZIN zm113 Nr. 08, 16.04.2023, (652) Live-Behandlungen waren aufgrund der hohen Hygiene-Anforderungen die Ausnahme. Bei diesem Anbieter von Produkten im Bereich Prophylaxe und Parodontologie erhielten rund 300 Patienten eine Professionelle Zahn- und Mundreinigung (Stand: EMS Dental, Schweiz). Foto: Jan H. Koch Endodontische Aufbereitung: Mit einem verbesserten OTR-Modus (Optimum Torque Reverse) soll der Endomotor von Morita Feilenbrüche vermeiden. Foto: Morita
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=