Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 8

72 | ZAHNMEDIZIN den, verursachen keinen Energie- und Materialverbrauch. Bei Gingivitis und speziell Patienten in Parodontitis-Behandlung soll eine neue Zahncreme mit dem Inhaltsstoff Zink die „Abwehrkräfte der Mukosa“ unterstützen und Blutungen vorbeugen (CP Gaba). Studien, die dies belegen, werden vom Anbieter genannt, sind aber noch nicht publiziert. Das gilt auch für ein Gerät der Firma Philips mit speziell pulsierendem Wasser-Luft-Spray, für das eine im Vergleich zu bisher verfügbaren Produkten besonders effektive Entfernung des interdentalen Biofilms mit entsprechend reduzierter Entzündung angegeben wird – die klinische Daten sind beim Anbieter zu erfragen. Fazit Trotz der im Vergleich zu 2019 etwas geringeren Aussteller- (knapp 1.800 aus 60 Ländern) und Besucherzahlen (circa 120.000 aus 162 Ländern) hatte die 40. Internationale Dental-Schau wieder die gewohnte Atmosphäre und Strahlkraft. Die Besucherstruktur und die internationale Beteiligung entsprachen laut Umfrage des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) ebenfalls dem Niveau der letzten „normalen“ IDS. Der Neuigkeitswert der ausgestellten Produkte und Dienstleistungen war möglicherweise etwas geringer als gewohnt. Dies könnte daran liegen, dass die Entwicklungsabteilungen der Unternehmen zeitlich weniger auf die IDS fokussieren, was sich bereits seit einiger Zeit abzeichnet. Insgesamt lässt sich aber ein sehr positives Fazit ziehen: Die IDS ist wieder zurück auf der dentalen Weltbühne und die Reise nach Köln dürfte sich auch für den überwiegenden Teil der einheimischen Besucher wieder sehr gelohnt haben. Hinweis zu Interessenkonflikten: Dr. med. dent. Jan H. Koch ist freier Autor. Er arbeitet zudem als Berater für einzelne der im Beitrag genannten Firmen, hat sich aber um eine fachlich zentrierte Darstellung bemüht. zm113 Nr. 08, 16.04.2023, (654) Neue fluoridhaltige Spezialzahncremes erlauben laut Anbieter eine wirksame Mundhygiene zum Beispiel auch für Patienten mit Mundtrockenheit (Stand: TePe, Schweden). Foto: Jan H. Koch IDS 2023 Was gibt es Neues beim zahnärztlichen Röntgen? Werner Betz Wer sich auf der IDS über Neuigkeiten beim zahnärztlichen Röntgen informieren wollte, hatte es nicht leicht. Die IDSApp lieferte beim Suchbegriff „Röntgengeräte“ keine brauchbaren Ergebnisse, erst bei Eingabe des Kürzels „Xray“ erschien eine unvollständige Liste mit Geräten und Herstellern. Im IDS-Journal fand das Thema kaum statt und auch unter den Bezugsquellen zu Röntgengeräten gab es nur eine nicht repräsentative Auswahl weniger Anbieter. Gab es also nichts Neues auf dem Gebiet? Doch, das gab es: Unter den Neuigkeiten findet sich zwar kein absolutes Highlight neuer Technologie, aber es gibt vielfältige Updates bei den Produktpaletten zu vermelden. Bei den Tubusgeräten „überschattete“ Paragraf 114 der Strahlenschutzverordnung (Pflicht zur elektronischen Aufzeichnung der Expositionsparameter) die Angebotslage, im Bereich Panorama-Röntgen konnte man vor allem Verbesserungen bei der Bilddarstellung durch optimierte Algorithmen sehen und bei DVT-Geräten gab es einen klaren Trend zu OPG-DVT-Kombigeräten mit nur einem Sensor für beide Techniken. Neu war die Einbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Bilderzeugung und Befundung, letztere meist in Verbindung mit Cloud-Lösungen. Besonders gefallen hat dem Autor eine „smarte“ Hilfe-Option in einem Röntgenprogramm, die dem Anwender mit kurzen Video-Sequenzen bei Unsicherheiten oder Fragen zeigt, wie es weiter geht (Abbildung). Intraoral-Strahler: § 114 „überschattete“ die Lage Die Umsetzung der Forderung aus Paragraf 114 StrlSchV verursacht bei Praxisinhabern, Dentalhandel und Industrie

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=