Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 9

30 | TITEL FORTBILDUNG „DENTALES TRAUMA“ – TEIL 1 Diagnostik, Dokumentation und Nachsorge Dirk Nolte, Kurt Alois Ebeleseder, Matthias Widbiller, Gabriel Krastl Die Erstversorgung von Traumapatienten steht oft unter großem Zeitdruck. Dennoch darf auf eine systematische Erhebung nicht verzichtet werden. Eine sorgfältige Dokumentation ist für Folgebehandler und auch im Hinblick auf mögliche Haftungsfragen wichtig. Hier finden Sie praktische Anregungen und Empfehlungen für das evidenzbasierte und zugleich zeiteffiziente Vorgehen in solchen Fällen. Die Prävalenz des dentalen Traumas wird in nahezu allen Altersgruppen unabhängig von der Region weltweit mit circa 25 bis 30 Prozent als hoch angegeben [Bastone et al. 2000; Glendor 2008; Glendor 2009]. Die Inzidenz bis zum Alter von etwa 35 Jahren wird auf bis zu 20 Prozent geschätzt. In Deutschland wird über ähnliche Häufigkeiten mit einer Prävalenz von sechs bis 38 Prozent im Kindes- und Jugendalter berichtet. Die durch Verletzungen der Zähne bedingten jährlichen Krankheits- und Folgekosten liegen in Deutschland schätzungsweise bei 200 bis 550 Millionen Euro, wobei die Unfallzahlen mit Zahnverletzungen stetig steigen. Im Jahr 2020 hat die International Association of Dental Traumatology Foto: Kurt Alois Ebeleseder zm113 Nr. 09, 01.05.2023, (720) FORTBILDUNGSREIHE ZUR NEUEN S2K-LEITLINIE „THERAPIE DES DENTALEN TRAUMAS BLEIBENDER ZÄHNE“ Als interdisziplinäres Fach ist die zahnärztliche Traumatologie auf ein fundiertes Wissen in verschiedenen Disziplinen der Zahnmedizin angewiesen. Gerade in komplexen Fällen müssen Entscheidungen auch außerhalb der eigenen therapeutischen Komfortzone getroffen werden. Daher ist es für viele Behandler sehr hilfreich, wenn sie auf aktuelle evidenzbasierte Therapieempfehlungen zurückgreifen können. Die im Oktober 2022 publizierte S2k-Leitlinie „Therapie des dentalen Traumas bleibender Zähne“ wurde unter Beteiligung zahlreicher Fachgesellschaften grundlegend aktualisiert und ergänzt. In fünf Fortbildungsbeiträgen werden die verschiedenen Aspekte der zahnärztlichen Therapie vorgestellt: „ Teil 1: Dentales Trauma: Diagnostik, Dokumentation und Nachsorge „ Teil 2: Dentales Trauma: Endodontische Aspekte „ Teil 3: Dentales Trauma: Restaurative Aspekte „ Teil 4: Dentales Trauma: Chirurgische Aspekte „ Teil 5: Dentales Trauma: Kieferorthopädische Aspekte

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