ZAHNMEDIZIN | 49 stauration (T3) und nach zwölf Monaten (T4). Es wurden Summen für beide Versorgungsformen insgesamt und zu den verschiedenen Zeitpunkten gebildet und dann statistisch ausgewertet. Ergebnisse Es konnten Daten von 40 Patienten ausgewertet werden, ein Patient aus der Zahngruppe wollte nach der Retentionsphase die Extrusionstherapie nicht weiter fortsetzen und ein Patient aus der Implantatgruppe konnte zum Zeitpunkt T3 nicht teilnehmen. Die Zahngruppe bestand zu 47 Prozent aus Front- und Eckzähnen, 48 Prozent Prämolaren und einem Molar. Die Implantate ersetzten zu 96 Prozent Prämolaren und Molaren. Der OHIP-Score verbesserte sich in der Implantatgruppe kontinuierlich von T1 zu T4, während in der Zahngruppe zuerst eine Verschlechterung eintrat (T1 auf T2) und sich dann der Wert wieder verbesserte. Am Zeitpunkt T4 war kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen feststellbar. Diskussion Es gibt bisher wenig Daten, die die Lebensqualität der Patienten bei verschiedenen Versorgungsformen untersuchen und die gute Nachricht ist, dass in beiden Gruppen nach einem Jahr post Eingliederung der Restauration die Lebensqualität signifikant angestiegen ist und sie sich nicht unterscheiden. Das Absinken der Lebensqualität während der Extrusionstherapie ist sehr gut nachvollziehbar und zeigte sich auch statistisch. Trotzdem hinkt der Vergleich ein wenig, da in der Implantatgruppe der Zahn bereits entfernt war. Auf der anderen Seite gilt es auch zu bedenken, dass für die forcierte Extrusion nur Fallberichte und Fallserien über relativ kurze Beobachtungszeiträume publiziert wurden, während es für implantatgetragene Einzelkronen sehr viele klinische Daten mit hoher Überlebens- und Erfolgsquote gibt. Fazit Es lassen sich folgende Schlussfolgerungen für die klinische Praxis treffen: Implantate und restaurierte, als hoffnungslos klassifizierte Zähne zeigten dieselben Erfolge hinsichtlich der mundbezogenen Lebensqualität. Während der Extrusionstherapie sinkt die Lebensqualität durch die Funktionseinschränkungen in der Retentionsphase. Dies ist allerdings nur ein temporärer Effekt. Originalstudie: Bruhnke M, Naumann M, Beuer F, Herklotz I, Böse MWH, Neumeyer S, Stein-Lausnitz MV. Clinical Implant or Tooth?-A Prospective Clinical Study on Oral Health-Related Quality of Life for Patients with "Unrestorable" Teeth. J Clin Med. 2022 Dec 17;11(24):7496. Univ.-Prof. Florian Beuer Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin, Centrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin Foto: Privat AUS DER WISSENSCHAFT In dieser Rubrik berichten die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der zm regelmäßig über interessante wissenschaftliche Studien und aktuelle Fragestellungen aus der nationalen und internationalen Forschung. Die wissenschaftliche Beirat der zm besteht aus folgenden Mitgliedern: Univ.-Prof. Dr. Elmar Hellwig, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Univ.-Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen, Universität Bonn Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer, Charité – Universitätsmedizin Berlin Univ.-Prof. Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, Universitätsmedizin Mainz zm113 Nr. 09, 01.05.2023, (739) 51. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie e.V. 08.06.2023– 10.06.2023 K3N-Stadthalle Nürtingen Schwerpunktthema: Überblick gewinnen – Perspektiven entwickeln Festvortrag von Stefan Christmann Prof. Dr. Ulrich Lotzmann, ZTM Jochen Peters, ZTM Ralph Riquier, Prof. Dr. Ingrid Rudzki, ZTM Stephanie Scherz und viele weitere hochkarätige Referenten Die Nachwuchsförderung der ADT Bis zu 24 Fortbildungspunkte Auskunft und Informationen Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie e.V. Telefon +49 (0) 6359–308787 Telefax +49 (0) 6359–308786 ADT-Geschäftsstelle: Marion Becht becht@ag-dentale-technologie.de Foto: Adobe Stock | 385222875 www.grafik-brandner.de Studenten +Azubis haben freien Eintritt! Präsenz + Live-Streaming + On-Demand mehr unter www.adt-jahrestagung.de www.adt-jahrestagung.de
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