se ergab keinen zusätzlichen Effekt einer adjuvanten systemischen antibiotischen Therapie bei der nicht-rekonstruktiven Therapie der Periimplantitis [Ramanauskaite et al. 2021]. Rekonstruktive versus nicht rekonstruktive chirurgische Therapie Sechs RCTs verglichen die klinische Effektivität rekonstruktiver mit nichtrekonstruktiven Therapien bei Periimplantitis. Eine höhere radiologische Defektauffüllung wurde nach der Applikation poröser Titangranula oder xenogener Knochenfüller beobachtet. Adjuvante Schmelz-Matrix Proteine oder plättchenreiches Fibrin zeigten keinen Vorteil. Die Metaanalyse ergab signifikante Unterschiede zugunsten rekonstruktiver Verfahren hinsichtlich der ST-Reduktionen, sowie der radiologischen Defektauffüllung und der mukosalen Level [Ramanauskaite et al., 2021]. Eine sorgfältige Indikationsstellung ist jedoch zu beachten, bevor rekonstruktive chirurgische Verfahren eingesetzt werden. Diese sollten auf intraossäre Defekte beschränkt sein, die mindestens drei- bis vierwandig sind und eine intraossäre Komponente von mehr als 2 mm aufweisen (Abbildung 4). Darüber hinaus sollten nur Implantate mit ausreichender keratinisierter Mukosabreite behandelt werden [DGI, DGZMK, 2022]. Rekonstruktive chirurgische Therapie unter Verwendung unterschiedlicher Knochenfüller – mit und ohne Barrieremembran Die Verwendung eines xenogenen (bovinen) Knochenfüllers führte nach zwölf Monaten zu höheren Reduktionen der mittleren ST- und RDF-Werte im Vergleich zu autogenem Knochen und einem alloplastischen Material (RDF – Radiologische Defektauffüllung). Auch poröse Titangranula zeigten sechs Monate nach der Anwendung höhere BOP- und RDF-Reduktionen im Vergleich zu einem xenogenen (porcinen) Knochenfüller. Ein Vergleich zweier xenogener (boviner) Knochenfüller zeigte vergleichbare Ergebnisse. Die Verwendung einer nicht-resorbierbaren Barrieremembran zusammen mit autogenem Knochen führte zu geringeren Reduktionen der ST-Werte sowie einer geringeren radiologischen Defektauffüllung im Vergleich zu autogenem Knochen allein oder in Kombination mit einer resorbierbaren Barrieremembran. Die Kombination eines xenogenen Knochenfüllers mit einer nativen Kollagenmembran führte zu höheren BOP- und ST-Reduktionen im Vergleich zu einem alloplastischen Material ohne Barrieremembran. Kein zusätzlicher Effekt einer synthetischen resorbierbaren Barrieremembran wurde bei einem pflanzlichen Knochenfüller beobachtet [Ramanauskaite et al., 2021]. Die S3-Leitlinie "Die Behandlung periimplantärer Infektionen an Zahnimplantaten" (AWMF-Registriernummer: 083 - 023) ist auf den Webseiten der DGZMK (www.dgzmk.de/leitlinien) und AWMF (www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/083-023.html) verfügbar. ZAHNMEDIZIN | 55 zm113 Nr. 09, 01.05.2023, (745) ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. There is nosubstitutefor quality Freie Sicht Jetzt bestellen! busch-dentalshop.de Kavitätenpräparation und Exkavation mit dem 1SXMaus Hartmetall • laufruhig • schnittfreudig • und schlank für freie Sicht FAZIT FÜR DIE PRAXIS: Die vollständige Abheilung einer periimplantären Mukositis kann auch nach Anwendung alternativer oder konventioneller Verfahren zur Biofilmentfernung nicht bei allen Patienten erreicht werden. Aus diesem Grund wird empfohlen, regelmäßige Nachkontrollen im Abstand von drei Monaten durchzuführen, um frühzeitig einen Bedarf für eine Nachbehandlung zu erkennen. Für die nichtchirurgische Therapie der Periimplantitis sollten alternative Verfahren zur Biofilmentfernung zum Einsatz kommen. Es wird empfohlen, frühzeitig eine chirurgische Therapie bei fortgeschrittenen Läsionen in Betracht zu ziehen, insbesondere wenn das Behandlungsziel durch eine nichtchirurgische Therapie nicht erreicht werden kann.
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