Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 10

GESELLSCHAFT | 65 Um das Stress-Modell zu entwickeln, beobachteten die Forschenden 90 Probanden beim Abarbeiten von Büroaufgaben wie Terminplanung oder Datenerfassung und -analyse. Dabei zeichneten sie sowohl das Maus- und Tastaturverhalten als auch die Herzfrequenz der Personen auf. Zudem wurden die Teilnehmenden mehrmals befragt, wie gestresst sie sich fühlen. Während ein Teil der Probanden ungestört arbeiten konnte, musste sich ein anderer Teil zusätzlich einem Bewerbungsgespräch unterziehen. Die Hälfte davon wurde außerdem immer wieder durch Chat-Nachrichten unterbrochen. Im Unterschied zu früheren Studien anderer Wissenschaftler, wo die Kontrollgruppe oftmals gar keine Aufgaben lösen musste und sich entspannen konnte, mussten in der aktuellen Studie alle Teilnehmenden Büroaufgaben erfüllen. Jetzt wird das Modell anhand der Daten von Schweizer Arbeitnehmern getestet, deren Maus- und Tastaturverhalten plus Herzdaten mittels einer App direkt am Arbeitsplatz aufgezeichnet werden. Die Ergebnisse werden zum Ende des Jahres erwartet. Für das Forscherteam ist auf jeden Fall klar: Die Technologie werde nur dann akzeptiert und genutzt, wenn Datenschutz und Anonymität gewährleistet sind. Es gehe darum, den Betroffenen zu helfen, Stress frühzeitig zu erkennen, und nicht darum, ein Überwachungstool für Firmenzuschaffen. ... und macht mehr Fehler beim Tippen Nach Ansicht des Psychiaters und Stressforschers Mazda Adli, Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin, ist die Methodik der Schweizer Studie wegweisend. Er könne sich das Modell allerdings eher zur Selbsteinschätzung vorstellen. Es handele sich um einen interessanten Ansatz zur Untersuchung der individuellen Stressanfälligkeit, kommentierte er laut Medienberichten. Mit der Methode könne man für sich selbst untersuchen, wie stress- und störanfällig man unter bestimmten äußeren Bedingungen ist, um dann etwas im Umfeld zu ändern und zu schauen, ob die eigene Stressanfälligkeit sich verändert hat. Die Entwicklung des Modells, das nur anhand des Tipp- und Mausverhaltens eines Menschen erkennt, wie gestresst er ist, gelang dem Forscherteam mit neuen Daten und maschinellem Lernen. Mit ihrer Studie wollen die Wissenschaftler auch verschiedene methodische Lücken in der Forschung zur automatisierten Erkennung von Stress in Büroumgebungen schließen. Dazu gehören etwa die Annäherung an reale Bedingungen in einem Labor und die Kombination von physiologischen und verhaltensbezogenen Datenquellen. pr Die Studie: Naegelin M, Weibel RP, Kerr JI, Schinazi VP, La Marca R, von Wangenheim F, Hoelscher C, Ferrario A: An interpretable machine learning approach to multimodal stress detection in a simulated office environment. Journal of Biomedical Informatics 2023, 139: 104299, doi: 10.1016/j.jbi.2023.104299 zm113 Nr. 10, 16.05.2023, (859) Ich wünsche mir einen verlässlichen Ansprechpartner, der mich bei allen Herausforderungen unterstützt – ein Rundum-sorglos-Paket aus einer Hand. Und das bekomme ich bei CGM Z1.PRO.“ ZAHNARZTSOFTWARE CGM Z1.PRO – Meine Zukunft. MeinWeg. cgm-dentalsysteme.de CGMCOM-15871_DEN_0322_RRH

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