Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 11

zm113 Nr. 11, 01.06.2023, (930) 32 | GESELLSCHAFT auch weil das Land keine Mittel für das Zahnmedizinstudium zur Verfügung gestellt habe. Die wahren Kosten schätzt Simon auf das Doppelte. „Wir als MHB verfolgen anders als andere private Hochschulen keine Gewinnerzielungsabsicht", stellte Fleige klar. Wie bereits in der Medizin und in der Psychotherapie sollen nun auch in der Zahnmedizin „attraktive Finanzierungsangebote" dafür sorgen, dass ein Studium an der MHB keine Frage des Geldes wird. Angedacht sind Vollund Teilstipendien, verbunden mit der Verpflichtung seitens der Studierenden, mindestens fünf Jahre nach dem Studium im Land zu bleiben und zu arbeiten. Fleige: „Die Studierenden werden im Studium auch erwachsen und sehen, dass sie den Betrag im Erwerbsleben abbezahlen können." „Ich bin begeistert", freute sich Dipl.- Stom. Jürgen Herbert, Präsident der Landeszahnärztekammer Brandenburg. Brandenburg sei bislang neben Bremen das einzige Bundesland ohne eigene zahnmedizinische Fakultät. „Aber als Berufsvertretung der Zahnärzte halten wir die Ausbildung von Zahnmedizinern im Land für unbedingt erforderlich, um die zahnmedizinische Versorgung im Flächenland Brandenburg zu gewährleisten und letztendlich zu stärken", hob Herbert hervor. „In der Vergangenheit hat uns Berlin bedient, doch das funktioniert nicht mehr, weil die Zahlen auf den Hauptstadtbedarf heruntergefahren wurden." Und während sich für die Studierenden von Anfang an die Möglichkeit biete, das Arbeiten in Praxen hautnah kennenzulernen, hätten die Zahnärzte im Land die einmalige Chance, mit künftigen Zahnärzten in Kontakt zu treten und sie als Nachfolger zu gewinnen. „Die Sicherstellung der Versorgung hängt auch von genügend zahnmedizinischem Nachwuchs ab, den Brandenburg dringend braucht", bekräftigte der KZV-Vorsitzende in Brandenburg, Dr. Eberhard Steglich. Derzeit praktizierten rund 1.700 Zahnärztinnen und Zahnärzte in Brandenburg, gut 470 davon seien über 60 Jahre alt, 300 angestellt und zumeist in Teilzeit beschäftigt. "Es wäre wunderbar, wenn diese 48 angehenden Zahnärztinnen und Zahnärzte in Brandenburg blieben, denn dann könnten wir diese Ausfälle ausgleichen." Die neuen ZahnmedizinerInnen werden schon erwartet Dass die Politik hier in der Verantwortung steht, verdeutlichte Dr. Romy Ermler, Vorstandsmitglied der Landeszahnärztekammer Brandenburg und in dieser Funktion Leiterin der AG Uni sowie Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer: „Unsere beiden Körperschaften werben sehr dafür, dass es eine finanzielle Unterstützung der Studierenden durch Kommunen sowie durch kreisfreie Städte und Landkreise gibt. Denn genau hier werden die jungen Zahnmediziner ja zum Teil schon dringend erwartet." ck Im alten E-Werk am historischen Tramdepot in Brandenburg an der Havel soll die Zahnklinik entstehen und die Ausbildung der Zahnmedizinstudierenden erfolgen. Foto:MHB

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