Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 11

66 | PRAXIS BEWEGUNGSABLÄUFE AM BEHANDLUNGSSTUHL Die Kunst des bewussten Auflösens Julia Christina Uhrenbacher Im Verlauf einer Behandlung lösen Zahnärzte immer wieder ihre Arbeitshaltung auf, um sie kurz darauf erneut einzunehmen. Um Überlastungen und Schädigungen des Bewegungsapparats vorzubeugen, kann es helfen die Arbeitshaltung bewusst aufzulösen, bevor sie in der nächsten Behandlung erneut eingenommen wird. Wer zahnärztlich tätig ist, verbringt einen Großteil des Tages in derselben Arbeitshaltung. Diese variiert zwar mit dem Bereich, in dem gearbeitet wird, und damit, wie die Patientin oder der Patient sich lagern lässt, trotzdem haben in aller Regel die Qualität der Versorgung und der Komfort des Patienten Vorrang. Auf diese Präzisionsarbeit konzentriert, vergisst man oft, in welcher Arbeitshaltung sich der eigene Körper befindet. Das mag über einen kurzen Zeitraum nicht allzu problematisch sein, denn der Körper ist ein Meister der Anpassung und arrangiert sich mit allen Herausforderungen. Wenn allerdings eine Fehlhaltung über lange Zeiträume immer und immer wieder eingenommen wird, speichert der Körper diese als gewohnte Körperhaltung ab. Eine hängende Schulter oder ein schiefes Becken werden buchstäblich „mit in die nächste Behandlung mitgenommen“, sagt Sporttherapeut Ulrich Steger. Um ein gezieltes Auflösen zu üben, hilft es, im leeren Behandlungszimmer einmal die typische Arbeitshaltung einzunehmen und eine Art mentales Foto zu machen. Anhand der Anleitung überlegen Sie anschließend, wie Sie alle Körperteile aus der asymmetrischen Position heraus wieder in die Gegenbewegung bringen können. zm113 Nr. 11, 01.06.2023, (964) Dr. med. dent. Julia Christina Uhrenbacher Angestellte Zahnärztin in Starnberg, Yogalehrerin (200 Std. Yin Yoga, 500 Std. Hatha Yoga) Foto: Lennart Maximilian Uhrenbacher

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