Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 11

NACHRICHTEN | 73 zm113 Nr. 11, 01.06.2023, (971) KAMMERWAHL IN SCHLESWIG-HOLSTEIN Brandt im Amt bestätigt Auf der konstituierenden Kammerversammlung der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein am 6. Mai wurde Dr. Michael Brandt (Kiel) als Präsident wiedergewählt. Er führt somit auch in den nächsten fünf Jahren den Kammervorstand an. Dr. Kai Voss (Kirchbarkau) wurde im Amt des Vizepräsidenten bestätigt. Die weiteren Mitglieder des Vorstandes sind: Dr. Roland Kaden (Heide) für das Ressort Gebührenrecht, Dr. Andreas Sporbeck (Norderstedt) für das Ressort Fort- und Weiterbildung, Dr. Claudia Stange (Tornesch) für das Ressort Öffentlichkeitsarbeit & Beruflicher Nachwuchs, Dr. Gabriela Haas (Schleswig) für das Ressort Prävention sowie Isabel Strachanowski (Ahrensburg) für das Ressort Praxispersonal. pr NEWS STUDIE AUS BERLIN UND MAGDEBURG ZU PAPER MILLS Immer mehr Fälschungen bei Wissenschaftspublikationen Die Anzahl gefälschter wissenschaftlicher Publikationen steigt offenbar stark an. Einer Studie zufolge erstellen „Paper Mills“ mithilfe von Künstlicher Intelligenz unzählige Arbeiten, um sie anschließend zu verkaufen. Die meisten dieser Paper Mills seien in China, Indien, Russland, dem Vereinigten Königreich und den USA ansässig. Abnehmer seien beispielsweise StudentInnen und WissenschaftlerInnen, die unter großem Publikationsdruck stehen. Spitzenreiter mit den meisten Fake-Publikationen seien China, Russland, Türkei, Ägypten und Indien, berichten die Forscher in der Preprint-Studie. Basierend auf den Ergebnissen einer Umfrage erstellten die Forschenden drei Hauptindikatoren, mit denen man gefälschte Arbeiten mit einer Sensitivität von 90 Prozent herausfiltern kann: 1. die Verwendung einer privaten E-Mail-Adresse des Autors, 2. fehlende internationale Co-AutorInnen und 3. eine Krankenhauszugehörigkeit [Sabel et al., 2023]. Auf dieser Basis analysierten sie mehr als 15.000 Publikationen und glichen 400 bekannte Fälschungen mit weiteren 400 Publikationen ab, die nicht als Fälschung gelten. 37 Prozent der anhand dieser Kriterien als Fälschung klassifizierten Beiträge stellten sich allerdings als Fehlalarm heraus – die Rate war mit gut einem Drittel recht hoch. Die Forschenden vermuten einen Anstieg von gefälschten Publikationen von 16 auf 28 Prozent im Zeitraum von 2010 bis 2020 [Sabel et al., 2023]. Bei 1,33 Millionen biomedizinischen Scimago-gelisteten Publikationen 2020 gehen die Autoren davon aus, dass 383.000 Paper pro Jahr betroffen sind. Länder mit einem besonders hohen Anteil an potenziell gefälschten Einreichungen seien Russland (48,3 Prozent), Türkei (47,5 Prozent), China (43,9 Prozent), Ägypten (40 Prozent) und Indien (38,8 Prozent). Ulrich Dirnagl von der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité, sagte allerdings gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt, dass er die Zahlen für deutlich überschätzt hält. Dennoch sind die Ergebnisse besorgniserregend, denn sie „können das Vertrauen in die Wissenschaft beschädigen, die öffentliche Gesundheit gefährden und sich auf die Wirtschaftsausgaben und die Sicherheit auswirken“, schlussfolgern die StudienautorInnen. nl Die Studie: Sabel et al. Fake Publications in Biomedical Science: Red-flagging Method Indicates Mass Production. doi: https://doi.org/10.1101/2023.05.06.23289563 Der neue Vorstand der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein: (v.l.n.r.) Dr. Andreas Sporbeck, Dr. Claudia Stange, Kammerpräsident Dr. Michael Brandt, Vizepräsident Dr. Kai Voss, Dr. Roland Kaden, Isabel Strachanowski, Dr. Gabriela Hass Foto: Zahnärztekammer Schleswig-Holstein AUSWERTUNG DER STIFTUNG GESUNDHEIT Drei Viertel aller Zahnärzte haben eine Praxis-Website Zahnärzte liegen im Vergleich mit ihren ärztlichen Kollegen digital auf Platz eins: 75 Prozent aller Zahnarztpraxen in Deutschland haben einen eigenen Online-Auftritt, bei den Humanmedizinern sind es zwei Drittel und bei den Psychologischen Psychotherapeuten präsentiert sich nicht einmal jeder Zweite auf diesem Wege. Die Praxen in Bayern und Schleswig-Holstein sind dabei ganz vorne: Fast drei Viertel (72,9 und 71,5 Prozent) der niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten stellen sich und ihre Leistungen auf einer eigenen PraxisWebsite dar. Am niedrigsten ist die Quote in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern (je 45 Prozent) und Thüringen (49,3 Prozent). Die Angaben stammen aus dem Strukturverzeichnis der medizinischen Versorgung der Stiftung Gesundheit. ck

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=