Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 13

POLITIK | 21 CED: DELEGATION STATT SUBSTITUTION Wie soll der Berufsstand europaweit mit dem Fachkräftemangel in der Zahnmedizin umgehen? Diese Frage diskutierte auch der Council of European Dentists (CED) auf seiner Vollversammlung Ende März in Stockholm. Vor allem die personellen Herausforderungen in der Zahnmedizin seien ein Problem, das sich in ganz Europa abzeichne, formulierte der Verband in einem Positionspapier. Es gehe dabei um die ungleiche Verteilung der Arbeitskräfte innerhalb der europäischen Länder. Der Verband verweist auf Unterschiede zwischen Stadt und Land, auf geschlechtsund altersbedingte Ungleichgewichte oder auch auf Bestrebungen junger Zahnärztinnen und Zahnärzte, sich verstärkt in Dentalketten anstellen zu lassen. Ganz wichtig sei auch die klare Rollenverteilung zwischen dem Zahnarzt und seinem Team. Das Gleichgewicht in der Beziehung zwischen dem Zahnarzt und dem zahnärztlichen Praxispersonal müsse gewahrt bleiben, fordert der CED in dem Positionspapier. Dabei müsse der Zahnarzt die Rolle des Teamleiters übernehmen, es gelte das Prinzip der Delegation statt der Substitution. Zahnärzte seien erstklassig ausgebildete und hochqualifizierte Fachkräfte. Als solche könnten sie nicht durch weniger qualifizierte Fachkräfte mit geringerem Ausbildungsstand ersetzt werden, macht der Verband deutlich. Auch plädiert der CED dafür, dass die Personalplanung für den Beruf auf nationaler Ebene beginnen müsse. Alle Länder sollten bereit sein, die richtige Anzahl von Zahnärzten für ihren eigenen Bedarf aus- und fortzubilden. Dazu gehöre auch die Bereitstellung von epidemiologischen Daten und Informationen, um die Bedürfnisse in der Bevölkerung abzubilden. Zur Aus- und Weiterbildung müssten laut CED-Papier außerdem die Vermittlung digitaler Fertigkeiten und Kenntnisse über die Leitung eines Praxisteams gehören. Ferner sollten die Länder verpflichtet werden, Investitionen in Präventionsmaßnahmen vorzunehmen. Die nationalen Zahnärztekammern und –verbände sollten verstärkt bei der Entscheidungsfindung und Planung der Arbeitskräfte auf Länderebene eingebunden werden. Eine angemessene Vergütung müsse in allen europäischen Ländern Vorrang bekommen, zeigte sich der CED überzeugt. Dies würde helfen, die Bindungsraten an den Beruf zu verbessern und Diskrepanzen bei der Verteilung auszugleichen.

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