Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 13

24 | PRAXIS „MEINE GRÜNDER-GESCHICHTE“ Von der Ordensschwester zur Praxischefin Ihr Lebenslauf beginnt gradlinig: Zahnmedizinstudium, Promotion, die ersten Berufserfahrungen als angestellte Zahnärztin – und dann: der Eintritt ins Kloster. Heute kann Ordensfrau Sr. Dr. Ida-Maria Kastner beide Berufungen miteinander verbinden. Die 37-Jährige führt eine Zahnarztpraxis in Auerbach, einer kleinen Stadt in der Oberpfalz, in direkter Nähe zum Kloster. Mit ihrem weißen Schleier und dem weißen Kleid ist die Praxisinhaberin auf den ersten Blick als Ordensschwester erkennbar. Aus diesem Grund stellt sich Dr. Kastner ihren Patientinnen und Patienten auch lieber als „Schwester Ida-Maria“ vor, da es bei Ordensschwestern üblich ist, mit dem Ordensnamen genannt zu werden. Und auch auf den zweiten Blick unterscheidet sich die Praxis „Schulschwestern von Unserer Lieben Frau“ von anderen Zahnarztpraxen: So liegen im Wartezimmer christliche geprägte Zeitschriften, in den Behandlungszimmern finden sich Kreuze an den Wänden und dezente Lobpreis-Musik – oder Stille – klingt durch die Flure. „Wie viele andere Praxen bemühen wir uns, die Patienten mit fachlicher Kompetenz und gleichzeitig mit herzlicher Nähe gut zu betreuen“, erklärt Sr. Ida-Maria. „Mir ist es zudem ein großes Anliegen, dass die Belange der Praxis und die Behandlungen im Gebet mitgetragen sind.“ Das biblische Wort Jesu „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40) stelle einen hohen Anspruch dar. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieser Blickwinkel lebensverändernd ist“, betont die 37-Jährige. Erst nach ihrem Examen spürte IdaMaria Kastner ihre geistliche Berufung und trat ins Kloster der bayerischen Schulschwestern „Von Unserer Lieben Frau“ ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits mehrere Jahre als angestellte Zahnärztin gearbeitet. Doch vor dem Eintritt in den Orden war zunächst nicht klar, ob sie weiter ihrem erlernten Beruf nachgehen würde. Doch schnell zeigte sich die Möglichkeit der Vereinbarkeit im Angestelltenverhältnis. Und nach und nach haben sich mehrere zm113 Nr. 13, 01.07.2023, (1122) Praxischefin Sr. Ida-Maria (5.v.l.) mit ihrer Kollegin und Ordensschwester M. Alix Höller (6.v.l.) und ihrem Team: „Bei uns ist es wichtig, ‚selber sein zu dürfen’ und auch den anderen so anzunehmen.“ Foto: skho.de

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