42 | TITEL FORTBILDUNG „ALTERSZAHNMEDIZIN“ Prävention und Parodontitistherapie im höheren Lebensalter und bei Pflegebedarf Greta Barbe, Dirk Bleiel, Sonja H. M. Derman Die Häufung funktioneller Einschränkungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit, die im höheren Lebensalter zu einer nachlassenden Mundhygiene und zum Abriss regelmäßiger zahnärztlicher Betreuung führt, sind Risikofaktoren für orale Erkrankungen. Welche präventiven Maßnahmen sind sinnvoll und welcher Erfolg kann unter schwierigen Bedingungen erwartet werden? Die erfolgreiche präventionsorientierte zahnmedizinische Versorgung vergangener Jahrzehnte stellt uns heute vor die Aufgabe, die bis ins hohe Alter erhaltenen Zähne kontinuierlich zu versorgen. Im fortgeschrittenen Alter auftretende chronische allgemeine Erkrankungen und die damit einhergehende Einnahme diverser Medikamente, funktionelle Defizite, Ernährungsumstellungen und strukturelle wie sozioökonomische Faktoren stellen ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen dieser erhaltenen Dentition und der Mundgesundheit im Gesamten dar. Orale Erkrankungen wie (Wurzel-)Karies oder Parodontopathien und deren Folgen haben umgekehrt einen negativen Einfluss nicht nur auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität unserer Patienten, sondern auch auf die Gesundheit im Alter. Schon die tägliche Durchführung von Mundhygiene in einer quantitativ und qualitativ ausreichenden Weise, die für den lebenslangen Erhalt einer stabilen Mundgesundheit notwendig wäre, stellt die Patienten, das Umfeld und die Zahnmediziner vor Herausforderungen. Epidemiologische Daten zeigen, dass eine defizitäre Mundhygiene und parodontale Erkrankungen gerade in der Gruppe der älteren Menschen mit Pflegebedarf hochprävalent sind. Diese Umstände gehen mit einer sinkenden Inanspruchnahme zahnärztlicher Versorgung einher. Zielgruppenspezifische zahnmedizinische PrävenPflegebedürftige Patientin mit komplexem zahnmedizinischem Betreuungsbedarf Foto: Greta Barbe zm113 Nr. 13, 01.07.2023, (1140)
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