58 | TITEL zm113 Nr. 13, 01.07.2023, (1156) resultierenden tiefen approximalen Bereiche ist oftmals herausfordernd, zu den Behandlungstechniken sei auf die entsprechende Literatur verwiesen (beispielsweise [Muscholl, 2022]). Restaurative Hauptprobleme sind oft die subgingivale Ausdehnung oder die Präsenz zirkulärer Defekte. Beides erschwert die Matrizentechnik sehr, so dass man mit adhäsiven Restaurationen an Grenzen stößt. Viele dieser Fälle, gerade wenn Patienten einen schlechten Allgemeinzustand haben und keine langen Mundöffnungszeiten garantieren, kann man nur kompromissbehaftet lösen, zum Beispiel mit Glasionomerzement [Paris et al., 2020]. Wenn sich der Kreis des Lebens schließt, findet man sich als Behandler in einer Situation wieder, die stark der Kinderbehandlung ähnelt. Abschließend bleibt festzuhalten, dass in solchen Situationen die Intensivierung sinnvoller Präventionsmaßnahmen oft wichtiger ist als eine „schöne“ Füllung [Paris et al., 2020]. Geht man solche Fälle ausschließlich restaurativ an, wird man nicht selten scheitern und aus dem „Re-Restaurations-Hamsterrad“ schwer entkommen. Abbildung 8 beschreibt einen Behandlungsablauf bei einer präexistenten Restauration an Zahn 23 mit deutlich sichtbarer Sekundärkaries zervikal und approximal (Abbildung 8a). Nach der Entfernung der alten Restauration (acht Jahre) zeigt sich das ganze schwer zu restaurierende Ausmaß des Defekts (Abbildung 8b). Auf den ersten Blick ist klar, dass eine effektive Matrizentechnik hier schwierig wird, dass aber freies Schichten aufgrund der Nähe zur Gingiva ebenfalls keine gute Idee darstellt. Zur Kariesexkavation favorisieren wir schallschwingende, einseitig belegte Instrumente, die in der Regel keine Blutung provozieren, selbst wenn sie subgingival eingesetzt werden (Abbildungen 8c und 8d). In solchen Fällen mit kaum zu kontrollierenden subgingivalen Rändern greifen wir vermehrt auf Stahlmatrizen zurück, die zervikal selbst bei extremen Fällen wie hier noch stabil nach subgingival geschoben werden können, die meist aber mit dem Finger fixiert werden müssen (Abbildung 8e). Bei dieser Technik ist es hilfreich, zunächst den subgingivalen Anteil mit einem gut fließenden Flowable zu füllen (Abbildung 8f), dann die Matrize abzunehmen, nachzufinieren, das Komposit sandzustrahlen und den breit angeschrägten Schmelz mit Phosphorsäure zuätzen. Dann wird der gesamte Bondingprozess wiederholt. Die erste Schicht zerAbb. 8d: Subgingivale Exkavation der Wurzelkaries mit oszillierenden Instrumenten Abb. 8e: Mit dem Finger fixierte TofflemireMatrize für tief subgingivale Bereiche Abb. 8f: Basale Schicht mit einem gut fließenden Flowbale Abb. 8c: Oszillierende Instrumente für die Exkavation Fotos: Roland Frankenberger ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.
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