Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 14

ZAHNMEDIZIN | 59 et al., 2014]. Werden die Prothesen nach der Insertion im Oberkiefer bei unzureichender primärer Implantatstabilität zunächst weichbleibend unterfüttert und die Matrizen erst drei bis sechs Monate später eingearbeitet, sind die Implantat-Überlebensraten höher [Mundt et al., 2015]. Die relativ hohe Verlustrate (17,7 Prozent) in einer Zwei-Jahres-Studie trotz Spätbelastung könnte nicht nur mit der geringen Länge der Miniimplantate von 10 und 11,5 mm zusammenhängen, sondern auch mit dem Umstand, dass die Gegenkiefer entweder natürliche Zähne (68 Prozent), Teilprothesen (16 Prozent) oder ebenfalls eine implantatgestützte Prothese (16 Prozent) aufwiesen [Van Doorne et al., 2020]. Ein Dominoeffekt ist wahrscheinlich, denn die Hälfte der Studienteilnehmer mit Verlusten verlor mehrere Miniimplantate. In Studien mit Miniimplantaten im Unterkiefer war der Oberkiefer in der Regel mit einer totalen Prothese versorgt. Miniimplantate sind für ältere und multimorbide zahnlose Patienten eine Alternative zu konventionellen Implantaten, da der chirurgische Aufwand (auch bei geringer Alveolarkammbreite), die Risiken und die Operationszeit reduziert sind. Bei ausreichender primärer Stabilität ist häufig eine sofortige Versorgung im Unterkiefer möglich. Das einfache Design mit einem überschaubaren Instrumentarium, der geringe Zeitaufwand sowie die minimalen Material- und Laborkosten führen zu einer Kostenreduktion um 20 bis 50 Prozent gegenüber zm113 Nr. 14, 16.07.2023, (1249) Abb. 6: Die fehlende Pflegemöglichkeit war einer der Gründe, die bei dieser definitiv zementierten Brücke auf Implantaten (79-jährige Patientin) zu Periimplantitis und Implantatverlusten geführt hatte. Fotos: Torsten Mundt Foto: Torsten Mundt A C D B Abb. 5: Dimensionen eines Miniimplantat-Systems mit Kugelkopfverankerung

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