Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 14

zm113 Nr. 14, 16.07.2023, (1260) 70 | POLITIK BARMER-ZAHNREPORT 2023 Das oberste Prozent hat 35 Füllungen Die Häufigkeit von Zahnbehandlungen ist bei Erwachsenen sehr ungleich verteilt. Das geht aus dem aktuellen Zahnreport der BARMER hervor. Ein höherer Bildungsstand geht häufig mit einer besseren Mundgesundheit und weniger Therapiebedarf einher. Des Weiteren liegt der Anteil der Versicherten, die häufig Füllungen benötigten, in den ostdeutschen Flächenländern deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Aus dem diesjährigen Zahnreport der BARMER geht hervor, dass bei den sogenannten „oberen zehn Prozent der erwachsenen Versicherten" zwischen 25 und 74 Jahren zum Teil sehr viele Füllungen gelegt werden. Bei einem durchschnittlichen Patienten dieser Gruppe waren es innerhalb von zehn Jahren beispielsweise etwa 18 Füllungen. Im obersten Prozent waren es sogar 35 Füllungen. „Der Zahnreport zeigt auf, dass die individuelle Mundgesundheit in Deutschland im Langzeitverlauf sehr heterogen ist. Denn die obersten zehn Prozent der Versicherten weisen einen hohen zahnmedizinischen Therapiebedarf auf. Damit Prävention und Prophylaxe dort wirken können, müssen diese an den individuellen Bedarf angepasst sein“, sagte BARMER-Chef Prof. Dr. med. Christoph Straub. Zwar sei die Mundgesundheit in Summe gut, zugleich aber sollten die Verbesserungspotenziale in der Vorsorge für die etwa zehn Prozent Patienten mit der höchsten Krankheitslast und einem kontinuierlichen Therapiebedarf stärker ausgeschöpft werden. Das könne zahnärztliche Eingriffe vermeiden und den Wirtschaftlichkeitsaspekt in der Versorgung stärken. Dem Zahnreport zufolge besteht ein Zusammenhang zwischen dem Bildungsstand und der Versorgung mit Zahnersatz. Je höher der Ausbildungsgrad der Betroffenen, desto seltener benötigen sie viel Zahnersatz. So beanspruchen Versicherte mit Diplom oder Magister-Abschluss im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt zu rund 35 Prozent weniger eine Versorgung mit Zahnersatz. Das weise auf deutlich weniger ausgeprägte Gebissschäden hin. „Der Zahnreport belegt eindrücklich, dass solche Faktoren bei der Analyse und Planung prophylaktischer und therapeutischer Leistungen berücksichtigt werden sollten“, sagte Straub. Akademiker haben 35 Prozent weniger ZE und somit viel weniger Gebissschäden Wie zudem aus dem Zahnreport hervorgeht, haben einige Versichertengruppen bei Zahnersatz und Kronen einen hohen Therapiebedarf und verursachen somit einen erheblichen Teil der Kosten. Dazu zählen etwa 84.000 Versicherte in der Alterskohorte von 65 bis 74 Jahren, bei denen in zehn Jahren durchschnittlich Ausgaben von etwa 2.500 Euro für Foto: СергейКучугурный_stock.adobe.com

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