Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 15-16

30 | POLITIK ZAHNÄRZTEKAMMER NORDRHEIN FEIERT 70-JÄHRIGES BESTEHEN „Der Beruf des Zahnarztes ist kein Gewerbe“ Zur 70-jährigen Jubiläumsfeier der Zahnärztekammer Nordrhein zitierte Kammerpräsident Dr. Ralf Hausweiler diesen Satz zur Gründung der Kammer aus dem Jahr 1953. Eine Aussage, die aktueller denn je und mittlerweile eine Kernforderung der Zahnärzteschaft ist. Gemeinsam mit rund 520 Gästen feierte die Zahnärztekammer Nordrhein am 2. Juni mit ihren Mitgliedern, deren Teams sowie befreundeten Institutionen und gesundheitspolitischen Vertretern der Städte und des Landes Nordrhein-Westfalen ihr 70-jähriges Bestehen. Mit dabei war auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Weitere Ehrengäste waren KZBV-Chef Martin Hendges, BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz, der Vorsitzende der KZV Nordrhein, Andreas Kruschwitz, und der Ehrenvorsitzenden der KZV Nordrhein, Dr. Ralf Wagner. „Der Beruf des Zahnarztes ist kein Gewerbe“, zitierte Dr. Hausweiler einen Satz im Zuge der Gründung der Kammer aus dem Jahr 1953. Investorenbetriebene Medizinische Versorgungszentren, kurz iMVZ, dienten heute als „Geschäftsmodell für in Steueroasen beheimatete Finanzinvestoren“, führte Hausweiler aus. Die Patientinnen und Patienten müssten bei der Behandlung im Mittelpunkt stehen, nicht das kommerzielle Interesse. Heilkunde durch nicht Heilkundige wie in Aligner-Shops sei nicht hinnehmbar. „Wir ziehen an einem Strang“, betonte der KZBV-Vorsitzende Martin Hendges in seinem Grußwort. Er lobte die Zusammenarbeit von Gesundheitsministerium, Kammer und KZV in Nordrhein. Hinsichtlich des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes forderte er, dass es „kein Sparen auf Kosten der Patienten“ geben dürfe. Zu den iMVZ sagte er: „Renditedruck und Profitgier haben dort, wo es um die Gesundheit von Menschen geht, keinen Platz.“ BZÄK-Präsident Prof. Christoph Benz bezeichnete den Beruf des Zahnarztes als „Urnukleus der Freiberuflichkeit“. Neben dem medizinischen sei auch der menschliche Aspekt wesentlich: „Man begleitet seine Patienten.“ „Wir ziehen an einem Strang“ Auch Karl-Josef Laumann sieht die Gefahr von iMVZ: „Ich werde die Vergewerblichung der Gesundheitsberufe nicht mitmachen“, so die Worte des Ministers. Er wähnte jedoch auch eine starke Lobby hinter den iMVZ. Er betonte im Anschluss: „Ich bin ein Befürworter der Kammer.“ Der Staat, Am 2. Juni feierte die Zahnärztekammer Nordrhein ihr 70-jähriges Bestehen. Gleichzeitig wurde an diesem Tag offiziell das Karl-Häupl-Institut an seinem neuen Standort in Neuss wiedereröffnet, wo die Kammer seit Januar dieses Jahres ihren Verwaltungssitz hat. Foto: ZÄK Nordrhein zm113 Nr. 15-16, 16.08.2023, (1348)

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