Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 15-16

56 | ZAHNMEDIZIN AUS DER WISSENSCHAFT Der digitale Workflow im zahnlosen Kiefer ist genau genug Florian Beuer Die digitale intraorale Erfassung hat sich für die meisten festsitzenden prothetischen Restaurationen als neuer Goldstandard etabliert. Eine der Indikationen, in der die analoge Abformung in puncto Genauigkeit bislang noch überlegen war, ist die verblockte implantatgetragene Versorgung im zahnlosen Kiefer. Eine US-amerikanische Studie konnte jetzt jedoch zeigen, dass auch hier – zumindest in vitro – im komplett digitalen Workflow eine ausreichende Genauigkeit erreichbar ist. Die Frage, ob eine implantatgetragene festsitzende Gesamtkieferversorgung komplett im digitalen Workflow hergestellt werden kann oder ob immer noch eine analoge Abformung notwendig ist, beschäftigt Arbeitsgruppen auf allen Kontinenten. Die Herausforderung könnte größer nicht sein, denn es wird zumindest theoretisch ein passiver Sitz der Restauration erwartet. Gleichzeitig ist die klinische Beurteilung, ob eine implantatgetragene Restauration passgenau ist oder nicht, doch sehr subjektiv. Der Sheffield-Test oder etwaige Röntgenkontrollbilder sind keine zuverlässigen Instrumente für die Kontrolle und dienen meist nur dazu, sehr schlecht passende Versorgungen auszusortieren. Untersuchungsaufbau (Material und Methode) Die Arbeitsgruppe um Konstantinos Chochlidakis aus Rochester, USA, versuchte, diese Fragestellung gemeinsam mit der Tufts Universität aus Boston im Rahmen einer kliniknahen Laboruntersuchung zu beantworten. Dafür Zahnloser Kiefer mit sechs Implantaten und montierten Scanpfosten Foto: Adali/Beuer/Nicic, Charité zm113 Nr. 15-16, 16.08.2023, (1374) Univ.-Prof. Florian Beuer Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin, Centrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin Foto: Privat

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