Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 15-16

80 | PRAXIS Des Weiteren haben wir ein paar Zeichen entwickelt, die hinter dem Patienten kommuniziert werden, zum Beispiel wenn die Betäubungsspritze gereicht werden soll. Denn allein das Wort „Spritze“ auszusprechen, führt den Patienten automatisch in eine Anspannungshaltung. Wie ist das Team zusammengewachsen? Was ist ihr Geheimnis? Do: Das Wichtigste ist, dass man miteinander redet. Egal, um was es geht. Sei es morgens zu fragen, wie sich die einzelnen fühlen, ob es ihnen gut geht, ob sie Sorgen haben. Oder bei den Azubinen, wie es zum Beispiel in der Schule war. Sie fühlen sich dadurch abgeholt und verstanden. Sehr häufig gibt es Vieraugengespräche im Büro, um sich auszutauschen, ob alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufrieden sind, wie es momentan in der Praxis läuft. Um die Stärken jedes einzelnen Teammitglieds zu fördern, muss man diese oftmals erst herausfinden. Ebenso muss man es auch ernst nehmen, wenn sich jemand überfordert fühlt. In diesen Feedbackgesprächen kommt so einiges zum Vorschein, was in den einzelnen Mitarbeiterinnen eventuell „gebrodelt“ hatte, aber im Alltag nicht ausgesprochen werden konnte. Frau Thurn, Sie arbeiten seit 2020 in der Praxis – erst als Auszubildende und seit einem Jahr als ZFA. Wie gehen Sie mit Konflikten im Team um? Jenny Thurn: Wir klären Konflikte offen und ehrlich in der Teamsitzung oder sprechen diese sofort an. Zusammen wird nach einer Lösung gesucht und gegebenenfalls werden Änderungen vorgenommen. Es wird jedes Problem besprochen und über Lösungen abgestimmt. Frau Dr. Do, was ist Ihnen im Praxisalltag wichtig? Worauf muss Ihr Team Rücksicht nehmen? Do: Am wichtigsten ist, dass das Team an der Praxis arbeitet und nicht in der Praxis. Als gemeinsames Ziel muss für alle gelten: bester Service für zufriedene Patientinnen und Patienten. Aufgrund der Zuzahlungen sind wir in der Zahnarztpraxis nicht nur im medizinischen Sektor unterwegs, sondern auch im Dienstleistungssektor. Patienten können oft die Qualität unserer Arbeit nicht objektiv beurteilen, aber sehr wohl das Drumherum. Da reicht es schon, wenn die Mitarbeiterin einer Patientin oder einem Patienten die Jacke abnimmt oder bei längeren Behandlungen ein Glas Wasser mit Strohhalm angeboten wird. Wenn es den Patientinnen und Patienten gut geht, gibt es keine Konfliktsituationen und somit geht’s auch mir als Praxisinhaberin gut. zm113 Nr. 15-16, 16.08.2023, (1398) „Ich bin jeden Tag dankbar für mein Team, ohne sie wäre ich in der Praxis aufgeschmissen“, sagt Praxischefin Dr. Ha Vy Do. Foto: Katrin Zeidler DER ZFA-AWARD Auf dem 16. Deutschen MFA-Tag & ZFA-Tag in München hat das PKV Institut im Juni Deutschlands beste Praxisteams ausgezeichnet. Der ZFA- und MFA-Award wurde 2007 vom Fortbildungsveranstalter ins Leben gerufen, um den Berufsbildern der Medizinischen Fachangestellten (MFA) und der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) mehr gesellschaftliche Sichtbarkeit zu verschaffen und engagierte Teams zu fördern. Zur Jury gehörten in diesem Jahr Julia Otto, MFA, der Allgemeinmediziner Ruben Bernau, Melli Häußler, ZFA, die Zahnärztin Sirid Kulka und Katrin Egenberger, Geschäftsführerin des PKV Instituts. Die Jury bewertet Wissens- und Qualitätsmanagement, den Umgang mit Herausforderungen und vor allem den Teamgeist, der im Praxisteam herrscht. Lächeln als Lebensphilosophie (v.l.n.r.): Iris Schluckebier, Teilnehmerbetreuerin beim PKV Institut, Jenny Thurn, Damla Sen, Marga Becker, Celine Guilbaut, Heidi Zisterer, Daria Rusova, Dr. Ha Vy Do und Katrin Egenberger, Geschäftsführerin des PKV Instituts (Nicht im Bild: Teammitglied Dana-Bettina Neubauer). Foto: PKV Institut

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