Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

ZAHNMEDIZIN | 65 ernde und belastende Therapie nach sich [Kirschneck et al, 2022; Reichert, 2021]. Da Karies in der deutschen Bevölkerung sich in manchen Bevölkerungsgruppen polarisiert [Jordan et al., 2016], sollte man den kieferorthopädischen Lückenschluss besonders kritisch hinterfragen, wenn Zweifel an der Compliance bestehen. Wenn keine Weisheitszähne angelegt sind oder eine starke Atrophie in der Extraktionsregion [Stoppenbrink et al., 2019] stattgefunden hat, sollte man ebenfalls Alternativen in Betracht ziehen. Grundsätzlich wäre es klinisch von Vorteil, valide Parameter zu entwickeln, die einen spontanen Lückenschluss vorhersagbar machen, so dass man die Mitarbeit der Patienten weniger stark beansprucht und den kieferorthopädischen Therapieaufwand deutlich reduziert. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die im Jahr 2014 für England publizierte „National clinical guidelines for the zm113 Nr. 17, 01.09.2023, (1487) PATIENTENFALL 1: SECHSJÄHRIGE PATIENTIN MIT HYPOMINERALISATIONSSTÖRUNGEN AN DEN ZÄHNEN 36 UND 46 Abb. 1a: Klinische Situation im Jahr 2015. Foto: Praxis PD Dr. Christoph Reichert Zu diesem Zeitpunkt lagen alle drei Entscheidungsparameter von Teo et al. [Teo et al., 2016] positiv vor und der Zahn wurde entfernt (Abbildung 1c). Foto: Praxis PD Dr. Christoph Reichert Abb. 1b zeigt den radiologischen Befund im Jahr 2019. Der Zahn 46 wurde aufgrund seines Zerstörungsgrades mit einer Stahlkrone versorgt. Foto: Praxis Dr. Jessica Zenner Abb. 1d: Verlaufskontrolle im Jahr 2023. Zu diesem Zeitpunkt war ein vollständiger Lückenschluss durch den Zahn 47 erfolgt. Foto: Praxis PD Dr. Christoph Reichert Caroline Wessel Dres. König Zahnärzte Endodontische Schwerpunktpraxis Kurbrunnenstr. 9, 67098 Bad Dürkheim Foto: privat Dr. Jessica Zenner Praxis für Kinderzahnheilkunde E2 1-3, 68159 Mannheim Foto: privat Dr. med. dent. Jennifer Antritter Dres. König Zahnärzte Endodontische Schwerpunktpraxis Kurbrunnenstr. 9, 67098 Bad Dürkheim Foto: Hans-Georg Merkel

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