Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

GESELLSCHAFT | 77 zm113 Nr. 17, 01.09.2023, (1499) HOHE BURN-OUT-RATEN IM US-GESUNDHEITSWESEN Mehr Wertschätzung und weniger Bürokratie sind der Schlüssel Bereits vor der COVID-Pandemie hatten die Burn-out-Raten im US-Gesundheitswesen ein Krisenniveau erreicht. Damals berichteten bis zu 60 Prozent der praktizierenden Ärztinnen und Ärzte und bis zu 54 Prozent der Pflegekräfte über entsprechende Symptome. Jetzt soll ein neues Programm die dramatische Situation entschärfen. In seinen 76-seitigen Bericht führt der Sanitätsinspekteur der Vereinigten Staaten, das ist der Chef aller Behörden unter dem Gesundheitsministerium, dass Burn-out bei Gesundheitspersonal nicht nur schädliche Folgen für die Patientenversorgung hat, sondern auch zunehmend zu einem riesigen Kostenfaktor wird. Studien schätzen, dass dem US-Gesundheitswesen dadurch Kosten von 2,6 bis 6,3 Milliarden US-Dollar jährlich entstehen. Hinzu kommen noch hochgerechnete Kosten für Burn-Out von Pflegepersonal in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar jährlich [Han et al. 2019]. Bereits chronischer arbeitsbedingter Stress, eine Ursache und Vorstufe von Burn-out, wird demnach in zahlreichen Studien mit körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen für Beschäftigte des Gesundheitswesens in Verbindung gebracht. Dazu gehören negative Einflüsse auf kognitive Funktionen, ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Typ2-Diabetes, Fruchtbarkeitsprobleme, Schlafstörungen und Schlaflosigkeit, Familien- und Beziehungskonflikte, Angst, Depression sowie ein erhöhtes Risiko für Drogenkonsum und -missbrauch. US-Ärzten haben ein extremes Suizidrisiko Obwohl ein Zusammenhang zwischen Burn-out und Suizid nicht ausreichend belegt ist, zeigte Ende 2019 eine Untersuchung, dass das Suizidrisiko von US-Ärzten 34 Prozent höher ist als bei In einer zwischen Juni und September 2020 durchgeführten Umfrage unter 1.100 Beschäftigten des US-Gesundheitswesens berichten 93 Prozent von Stress, 86 Prozent von Angstzuständen, 76 Prozent von Erschöpfung oder anderen Burn-out-Symptomen und 41 Prozent von Einsamkeit. Foto: nimito - stock.adobe.com

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=