zm113 Nr. 18, 16.09.2023, (1544) Leserforum Ich kann die positive Einschätzung des E-Rezepts nicht nachvollziehen. Für den Zahnarzt kostet das E-Rezept ein Mehrfaches an Zeit gegenüber dem Papierrezept, welches von der Mitarbeiterin eigenständig vorbereitet werden kann, so dass der Zahnarzt nur noch unterschreiben muss, was auch behandlungsbegleitend mit Handschuhen geht – die Helferin legt das Papierrezept vor, der Zahnarzt unterschreibt ohne Papierkontakt, der Kuli wird vor und nach der Unterschrift desinfiziert. Das E-Rezept hingegen verlangt, dass sich der Zahnarzt an den PC begibt, dort die Computertastatur bedient, was ohne Handschuhwechsel oder -desinfektion kaum möglich ist. Mehrere Ausstellwege, also rein elektronisch oder Papier zu bespielen, erhöhen auch die Komplexität in der Praxis unnötig. Besonders dilettantisch ist, dass Fluoretten, die wir häufig rezeptieren, als nicht apothekenpflichtige Arzneimittel nach wie vor nicht elektronisch rezeptierbar sind, sondern des rosa Papierrezepts bedürfen. Wir bleiben daher so lange wie möglich bei letzterem, auch wenn wir eine funktionierende E-Rezept-Installation haben. Dass der zeitliche Mehraufwand durch das E-Rezept den Zahnärzten nicht vergütet wird, ist meines Erachtens standespolitisches Versagen. Michael Logies Wallenhorst E-REZEPT Positive Einschätzung nicht nachvollziehbar Zum Beitrag „Das E-Rezept in der Zahnarztpraxis: Adieu, unnötige Wege“, zm 15-16/2023, S. 14–16 Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an leserbriefe@zm-online.de oder an die Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Chausseestr. 13, 10115 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Foto: ©Federico Rostagno - stock.adobe.com
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