GESELLSCHAFT | 59 in einem typischen deutschen Supermarkt oder als Fast Food kaufen kann. Diese unterschieden sich in ihrem Zuckergehalt (von 0 bis 59 Gramm Zucker pro 100 Gramm beziehungsweise Milliliter) und in ihrem Verarbeitungsgrad – von unverarbeiteten oder minimal verarbeiteten Lebensmitteln (etwa ein Apfel oder ein Glas Milch) bis hin zu stark verarbeiteten Lebensmitteln (etwa eine Tiefkühlpizza). Verwendet wurden typische Portionsgrößen (ein Apfel, 14 Gramm Zucker) oder typische Einkaufsgrößen (eine Tafel Schokolade, 59 Gramm Zucker). Aus den zehn Elementen in jeder Kategorie wählten die Wissenschaftlerinnen zwei Ausgangselemente aus, die repräsentativ für den mittleren Zuckergehalt dieser Kategorie waren. Die verbleibenden acht Artikel wurden in zwei Sätze mit jeweils vier Artikeln aufgeteilt, so dass der mittlere Zuckergehalt für die beiden Sätze ähnlich war. Ein Satz wurde als anfänglicher Schätzsatz verwendet, der andere als Übertragungssatz. Vor der Schätzung des Übertragungssatzes wurden den Teilnehmenden als sogenannte Seeding-Information Artikelfotos mit einem dazugehörigen Stapel Würfelzucker gezeigt. Dieser Stapel stellte jeweils den Zuckergehalt des Artikels dar (ein Würfel entsprach 3 Gramm). Ergebnis: Wer die zweiminütige Aufklärung erhielt, verbesserte sich in der Genauigkeit seiner Schätzung deutlich. Die Abweichungen verringerten sich von 15 bis 20 Gramm auf 3 bis 4 Gramm. „Bei den Personen ohne Aufklärung blieben die Schätzungen so ungenau wie im ersten Studienteil“, erklärt Erstautorin Dr. Julia Groß. „Wir waren erstaunt, wie gut Personen das soeben Gelernte auf neue Lebensmittel übertragen konnten." Ein Teelöffel Nutella hat so viel Zucker wie ein Glas Buttermilch Die Forscherinnen halten die Intervention für eine „sehr schnelle und kostengünstige Möglichkeit, um starke Effekte zu erzielen“. Groß sieht zudem in der starken Verbreitung von Gesundheits-Apps eine Chance, derartige Seeding-Interventionen künftig zu platzieren. Weitere Beobachtung: Dass ein Fruchtjoghurt mehr Zucker enthält als ein Apfel und Schokolade wiederum mehr als beide Produkte, wusste ein Großteil der Teilnehmenden. „Überraschend war jedoch, dass sie den Gehalt an Zucker in den einzelnen Lebensmitteln grundsätzlich überschätzt haben“, erklärt Groß. „Wir haben erwartet, dass sie ihn eher unterschätzen, da die Menschen grundsätzlich zu viel Zucker konsumieren." Wichtig ist aus Sicht der Forscherinnen ein wachsendes Bewusstsein für die Verzehrrichtlinien. Denn frühere Untersuchungen hätten darauf hingedeutet, dass die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene maximale Aufnahmemenge von 25 Gramm pro Tag für Erwachsene nur wenig bekannt ist. mg Die Studie: Groß, J., Loose, A. M., & Kreis, B. K. (2023). A simple intervention can improve estimates of sugar content. Journal of Applied Research in Memory and Cognition. Advance online publication. https://doi.org/10.1037/mac0000122 zm113 Nr. 18, 16.09.2023, (1593) Master of Science Orale Implantologie und Parodontologie staatlich anerkannt · akkreditiert DVT-Fachkunde inklusive √ Mehr Sicherheit beim anspruchsvollen Implantieren √ Strukturiertes Wissen auf dem neuesten Stand √ Das Vertrauen der Patienten Steinbeis-Transfer-Institut Management of Dental and Oral Medicine Bismarckstraße 27 | 67059 Ludwigshafen | Fon: +49 621 68124457 Fax: +49 621 68124466 | info@dgi-master.de | www.dgi-master.de Ich gewinne gleich dreifach!
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=