Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 18

74 | ZAHNMEDIZIN zm113 Nr. 18, 16.09.2023, (1608) AUS DER WISSENSCHAFT Die minimalinvasive Wiederherstellung der Vertikaldimension Florian Beuer Die minimalinvasive Versorgung von durch nicht-kariöse Prozesse verlorengegangener Zahnhartsubstanz stellt eine der großen Herausforderungen für die restaurative Zahnheilkunde dar. In den vergangenen 20 Jahren wurden dafür unterschiedliche Behandlungsprotokolle beschrieben. Die Fragen nach dem geeigneten Material und der klinischen Langzeitprognose dieser Restaurationen ist noch nicht final beantwortet. Wie die Vertikaldimension im Erosions- beziehungsweise Abrasionsgebiss wiederhergestellt werden kann, wurde von verschiedenen Arbeitsgruppen teilweise sehr unterschiedlich beantwortet. Der indirekte Weg mit zahnfarbenen Teilrestaurationen hat sich mittlerweile als Standard etabliert. Dabei kommen sowohl Komposite als auch keramische Materialien zum Einsatz. Material und Methode Die Arbeitsgruppe um Daniel Edelhoff von der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Ludwig-MaximiliansUniversität München versuchte, diese Frage in einer aufwendigen klinischen Untersuchung zu beantworten. Dafür wurden 21 Patienten mit insgesamt 436 minimalinvasiven Einzelzahnrestaurationen versorgt. Davon waren bei zwölf Patienten 274 gepresste Restaurationen aus Lithiumdisilikat gefertigt, im Seitenzahnbereich monolithisch und im Frontzahnbereich mit der Verblendkeramik des Systems individualisiert. Die restlichen neun Patienten erhielten 162 gefräste monolithische Kompositrestaurationen aus einem experimentellen Material. Vor der definitiven restaurativen Therapie erfolgten ein Wax-up und ein Mock-up in zentrischer Kondylenposition. Die angestrebte Vertikaldimension wurde anhand der folgenden Parameter ermittelt: „ Inzisalkantenposition „ Längen-Breiten-Verhältnis der zentralen Oberkieferschneidezähne „ Phonetik „ Interokklusalabstand „ Gesichtsprofil Abb.: Lithiumdisilikat-Teilrestaurationen bei Einprobe (Zähne 21, 22, 23) nach Erhöhung der Vertikaldimension Foto: Charité – Universitätsmedizin Berlin

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