PRAXIS | 81 zm113 Nr. 18, 16.09.2023, (1615) BURN-OUT: ERSCHÖPFT, ZYNISCH UND INEFFEKTIV Burn-out ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Syndrom, das durch chronischen Stress am Arbeitsplatz entsteht, der nicht erfolgreich bewältigt wurde: „Es ist durch drei Dimensionen gekennzeichnet: Gefühle von Energiemangel oder Erschöpfung; zunehmende mentale Distanz zur eigenen Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die eigene Arbeit; und ein Gefühl von Ineffizienz und mangelnder Leistung. Burn-out bezieht sich speziell auf Phänomene im beruflichen Kontext und sollte nicht zur Beschreibung von Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden.” [Burn-out-Definition der ICD 11 (QD85)] In welcher Situation kommen Hilfesuchende zu Ihnen? Die meisten nehmen Kontakt mit mir auf, um präventiv mit mir zu arbeiten. Ich denke, diejenigen, die richtig in einem Burn-out stecken, wählen erst einmal einen Klinikaufenthalt. Die müssen aus allem raus – und das ist auch gut so! Zu mir kommen eher Personen, die gar nicht erst in einen Burn-out geraten wollen. Wie sieht Ihr Programm aus? Die meisten Fragenden beginnen mit einer Einzelstunde. Ich arbeite online über einen Zoom-Call. Inhaltlich geht es dann um die Thematiken innerhalb der Praxis, die wir im Detail besprechen können. Anschließend erarbeiten wir gemeinsam einen individuellen Fragenkatalog. Viele Hilfesuchenden buchen anschließend eine Beratung für vier oder sechs Wochen. Ich biete aber auch eine langfristige Betreuung an. Pragmatische Psychologie anzuwenden ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Welchen Tipp haben Sie für junge Kolleginnen und Kollegen, die gerade auf dem Weg zur eigenen Praxis sind? Burn-out-Prävention heißt, dass ich den Leuten eine Perspektive biete, den Spaß an ihrer Arbeit zurückzufinden. Ich möchte vor allem den jungen Kolleginnen und Kollegen den Tipp mitgeben, sich rechtzeitig mit einer „Praxisführung der etwas anderen Art“ auseinanderzusetzen. Ich habe mich neben der Zahnmedizin zum Beispiel auch in anderen Gebieten weitergebildet, um immer wieder für neuen Wind in meinem Leben zu sorgen. Zusätzlich habe ich innerhalb der Zahnmedizin geschaut, was mir Spaß macht: Blut und Eiter, stimmt mich heiter (lacht), also war es klar die Chirurgie in der Zahnmedizin. Und genau das mache ich jetzt! Zwei Tage pro Woche bin ich ausschließlich implantologisch und chirurgisch tätig. Und mit dieser Freude an meiner Arbeit kann ich dann den Patienten durchaus mit den Worten begrüßen „Ich habe heute richtig Bock auf einen Sinuslift bei Ihnen!“ – auch wenn ich dann oft nur einen irritierten Blick bekomme (lacht). Das Interview führte Navina Bengs. OraLactin hocheffektive Zahnpflege & Mikrobiom-Mundhygiene. Fördert Blutdruck-reduzierende und Diabetes-präventive Bakterien auf dem Zungengrund. NEU OraLactin BEI www.oralactin.de
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