Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 19

24 | ZAHNMEDIZIN DER BESONDERE FALL MIT CME Resektion einer vaskulären Malformation im Gesichtsbereich Daniel Stephan, Peer W. Kämmerer Nicht selten lassen die klinische und die radiologische Diagnostik ein ganzes Spektrum an möglichen Differenzialdiagnosen zurück, so dass Gewissheit über den Befund erst mit der Entfernung der gesamten auffälligen Gewebebereiche und der histopathologischen Untersuchung zu erreichen ist. So war es auch im vorliegenden Fall, so dass der Patient am Ende erleichtert aufatmen konnte. Ein 54-Jähriger Patient stellte sich aufgrund einer neu aufgetretenen Raumforderung der rechten Wange vor. Die Schwellung habe sich innerhalb weniger Tage entwickelt, bereite ihm bisher aber keine Probleme. Sie präsentierte sich weich und verschieblich palpabel, ohne Druckschmerz, aber mit progredientem Wachstum. Die weitere Anamnese war unauffällig, es waren keine weiteren Vorerkrankungen bekannt und im Rahmen der körperlichen Untersuchung ließ sich insbesondere intraoral ein dentaler Fokus ausschließen. Sonografisch ließ sich eine 11,8 mm x 17,4 mm messende, scharf begrenzte, echoarme Raumforderung ohne nachweisliche Vaskularisierung mit dezenter dorsaler Schallverstärkung darstellen (Abbildung 1). Aufgrund des ungewöhnlich schnellen Wachstums erfolgte zum Ausschluss einer malignen Ursache sowie einer differenzialdiagnostisch in Betracht gezogenen Speichelretentionszyste die radiologische Bildgebung in Form eines Kontrastmittel-verstärkten MRTs. Dabei zeigte sich eine multilobulierte Läsion ventral am Musculus masseter ohne pathognomonische Morphologie, die in nativer T1-Wichtung isointens zum subkutanen Fettgewebe imponierte, mit flächiger Signalsteigerung nach Kontrastmittelgabe (Abbildung 2). Korrelierend dazu wurde eine deutliche restriktive Diffusionsstörung nachgewiesen, weshalb differenzialdiagnostisch nun vorrangig maligne Raumforderungen wie ein Liposarkom oder ein adenoidzystisches Karzinom diskutiert Abb. 1: Präoperative sonografische Darstellung der 11,8 mm x 17,4 mm großen Raumforderung in der rechten Wange Foto: Universitätsmedizin Mainz zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1674) Dr. med. Daniel Stephan Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie und Plastische Operationen, Universitätsmedizin der Johannes GutenbergUniversität Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz Foto: Universitätsklinikum Mainz Univ.-Prof. Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, MA, FEBOMFS Leitender Oberarzt/ Stellvertr. Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz Foto: Kämmerer s

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