Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 19

zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1680) 30 | PRAXIS VORLÄUFIGE INSOLVENZ Blue Safety will Geschäftsbetrieb weiterführen Der Marktführer in Sachen dentaler Wasseraufbereitung, Blue Safety, hat am 15. August beim Amtsgericht Münster vorläufige Insolvenz angemeldet. Die rund 1.500 Kundinnen und Kunden fragen sich seitdem, wie es mit ihren Wartungs- und Serviceverträgen weitergeht. Jetzt versucht Blue Safety zu beruhigen: Der Geschäftsbetrieb soll weiterlaufen. Die Nachricht von der vorläufigen Insolvenz hatte Mitte August schnell die Runde gemacht. Die Verunsicherung unter den Kunden in der Folge war groß, da es seitens des Unternehmens keine Informationen gab. Bei den Landeszahnärztekammern häuften sich daher die Nachfragen und auch die zm erhielt Anfragen. Kontakt zum vorläufigen Insolvenzverwalter aufzunehmen, um Informationen über die Situation zu bekommen, gelang der zm-Redaktion allerdings nicht. Mitte September kam dann ein Gespräch mit Blue-Safety-Geschäftsführer Jan Papenbrock zustande. Zeitgleich ging die Website wieder ans Netz – allerdings ohne Informationen zum Insolvenzverfahren. Papenbrock räumte ein, dass die vergangenen Wochen sehr schwierig gewesen seien. Gespräche mit Investoren seien aber derzeit im Gange. Inzwischen habe man den Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen, wenn auch mit deutlich weniger Mitarbeitern. Waren es in Spitzenzeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so seien jetzt noch 25 in den Kernbereichen ohne Verwaltung tätig, berichtete berichtete Papenbrock – und lobte zugleich deren große Loyalität. DIe Belegschaft wurde deutlich verkleinert „Inzwischen haben wir alle Kunden informiert, dass die Serviceverträge in vollem Umfang weiterlaufen“, erklärte er. Man werde jetzt sukzessive die liegengebliebenen Aufträge abarbeiten. Am Geschäftsmodell, das technisch sehr komplex sei, werde sich zunächst nichts ändern, betonte Papenbrock und fügte hinzu, dass das Produkt nicht das Problem gewesen sei. Mehr wollte er zu den Gründen, die zur vorläufigen Insolvenz geführt haben, aber nicht sagen. In einer am 20. September veröffentlichen Pressemitteilung erklärt Blue Safety zum weiteren Vorgehen: „Durch das Aufsetzen eines geordneten M&AProzesses [Übernahmeprozess, Anm. d. Red.] wurde außerdem damit begonnen, nachhaltig die Voraussetzungen für die Unternehmenskunden zu schaffen, dass die mit Blue Safety vereinbarten Leistungen über die gesamte Vertragslaufzeit erfüllt werden können. Hierzu wird bereits intensiv mit Interessenten verhandelt, auch um die Möglichkeit der Fortführung der bestehenden Verträge zu eruieren.“ Man werde den vorläufigen Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Stephan Michels, bestmöglich unterstützen, versicherte Papenbrock. sr Informationen zur vorläufigen Insolvenz suchte man auf der Blue-Safety-Website bis zum Redaktionsschluss vergebens. Man setzt stattdessen auf direkte Kundeninformation. Foto: Blue Safety, x10 – stock.adobe.com

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