TITEL | 69 Knochenniveau bewegt. Hierfür waren wochenweise Recalltermine notwendig, um den Magneten in der Schiene umzupositionieren und durch suprakrestale Fibrotomie die parodontalen Fasern zu lösen (Abbildung 22 und 23). Als die Wurzel des Zahnes 22 ausreichend extrudiert war, wurde ein adhäsiver Stift-Stumpf-Aufbau inseriert (Abbildungen 24 und 25). Die Krone an Zahn 21 wurde entfernt, da diese durch das Trauma inzisal beschädigt worden war und der Patient eine Neuanfertigung wünschte. So konnten beide Lithiumdisilikat-Keramikkronen im Labor verblockt hergestellt werden, um einer unerwünschten Re-Intrusion vorzubeugen. Abbildung 26 zeigt die Situation zur Aufnahme der prothetischen Versorgung. In Abbildung 27 ist die Situation nach Einsetzen mit adhäsivem Befestigungskomposit zu sehen. Bei der Kontrolle ein Jahr nach Einsetzen der Versorgung zeigt sich klinisch der Therapieerfolg (Abbildung 28). Problematisch bei der Therapie tiefer Kronen-Wurzel-Frakturen ist oftmals eine Verletzung des suprakrestalen Attachements, das heißt der Bindegewebs- und Saumepithelstruktur oberhalb des Alveolarknochenrandes (Abbildung 1) [Caton et al., 2018]. Bei Frontzahntraumata liegt häufig vestibulär ein supragingivaler Defektverlauf vor, während die Zahnfrakturlinie palatinal weit nach subgingival reichen kann [Krastl et al., 2008]. Resultat von Restaurationsrändern im Gebiet des suprakrestalen Attachments sind in der Regel fortschreitender Attachmentverlust und/oder parodontale Entzündungen [Carnevale et al., 1983; ParmaBenfenali et al., 1985]. Der gingivale Phänotyp wird durch die Dicke der Gingiva sowie durch die Breite der freien und befestigten Gingiva und der interdentalen Papille definiert. Klinisch neigt der dünne gingivale Phänotyp bei Verletzungen des suprakrestalen Attachments eher zur Bildung von Rezessionen, während der dicke Phänotyp eher zur Bildung von parodontalen Taschen tendiert [Sanavi et al., 1998]. Die vertikale Dimension des suprakrestalen Attachments beträgt je nach Studie im Durchschnitt 2 – 4 mm und variiert interindividuell [Vacek 1994; Schmidt et al., 2013]. Für die Therapieplanung Trauma-bedingter Zahnhartsubstanzdefekte sollten daher Aspekte wie der gingivale Phänotyp, die Breite der keratinisierten Gingiva und der Abstand der Frakturkante zum Alveolarknochen berücksichtigt werden. Alternative Therapieoptionen Grundsätzlich bestehen diverse Therapiemöglichkeiten nach traumatisch bedingten Zahnhartsubstanzdefekten bleibender Zähne, die das suprakrestale Attachment verletzen. Diese werden im Folgenden erläutert. Chirurgische Kronenverlängerung Die chirurgische Kronenverlängerung hat zum Ziel, durch gezielte Ostektomie ausreichend Abstand zwischen Restaurationsrand und Alveolarkammkante herzustellen. Bei Patienten mit dickem gingivalem Phänotyp und ausreichend Keratinisierung kann der Gingivarand exzidiert und nach der Ostektomie re-adaptiert werden [Caton et al., 2018]. Ist das Band der mastikatorischen Mukosa zu schmal, sollte ein Voll-Spaltlappen mit apikaler Reposition gewählt werden [Zuhr et al., 2011]. Bei der Ostektomie sollte eine physiologische Knochenarchitektur geschaffen und scharfe Kanten sollten vermieden werden. Die chirurgische Kronenverlängerung bietet sich in der Front allerdings nur bedingt an, da es zur Beeinträchtigung der Ästhetik kommen kann. Dementsprechend ist Abgestimmte Produkte aus einer Hand – für exzellente Ergebnisse Zusätzlich zu modernem Equipment wie CEREC Primemill® und CEREC SpeedFire® sind auch die richtige Blockauswahl und die verwendete Befestigung für eine dauerhafte, ästhetische Restauration entscheidend. Das Calibra® Befestigungssystem bietet Ihnen erprobte Lösungen – sowohl CEREC Tessera™ als auch CEREC MTL® Zirconia Restaurationen lassen sich damit einfach und zuverlässig einsetzen. Testen Sie es selbst. Erfahren Sie mehr unter dentsplysirona.com/block-demo
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