Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 19

82 | MEDIZIN MULTIZENTRISCHE STUDIE Kaltes Plasma lässt Wunden schneller heilen Forschende haben die Behandlung chronischer Wunden nach dem Goldstandard mit einer zusätzlichen KaltplasmaBehandlung verglichen. Die jetzt publizierte Zwischenauswertung zeigt sehr vielversprechende Ergebnisse. Chronische Wunden bedeuten für Patientinnen und Patienten oft einen langen Leidensweg. Trotz Säuberung der chronischen Wunde, spezieller Verbände und regelmäßiger Verbandswechsel (gemäß den aktuellen Leitlinien) dauert es oft viele Wochen und Monate, bis die Haut verheilt ist. In der multizentrischen Studie „Plasma On Chronic Wounds for Epidermal Regeneration”, kurz POWER, hat ein Studienteam der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit anderen Zentren (unter anderem in Berlin, Hamburg, München) die Behandlung nach dem Goldstandard mit einer zusätzlichen Behandlung mit einem Kaltplasma verglichen. Eine Zwischenauswertung zeigt, dass das Plasma die Wundheilung deutlich beschleunigt und Schmerzen und Infektionen verringert. Die Zwischenergebnisse wurden am 4. August 2023 im Journal of Clinical Medicine veröffentlicht und am 12. September 2023 bei einer Pressekonferenz im Berliner Reichstag präsentiert. Nach acht Wochen noch nicht verheilte Wunden gelten als chronisch. Besonders häufig davon betroffen sind ältere Menschen, Diabetikerinnen und Diabetiker und Menschen mit Durchblutungsstörungen oder Mobilitätseinschränkungen. Ionisierte Luft wirkt antiviral und antibakteriell „Die aktuellen Leitlinien umfassen zur Behandlung solcher Wunden ein chirurgisches Debridement zur Entfernung nekrotischen Gewebes, eine antiseptische Wundreinigung, das Anlegen spezieller Verbände und einen regelmäßigen Verbandswechsel“, erklärt Ein beispielhaftes Bild, das die Anwendung von Kaltem Plasma auf der chronischen Wunde zeigt: Der feste Verschluss zwischen Wunde und Pflaster verhindert den Austritt von Plasmagas, was zu einer effizienteren Behandlung führt, schreiben die Autoren, da der optimale Behandlungszustand stets aufrechterhalten wird. Foto: CC 4.0 / Abu Rached, N.; Kley, S.; Storck, M.; Meyer, T.; Stücker, M. / https://doi.org/10.3390/jcm12155121 zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1732)

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