MEDIZIN/BEKANNTMACHUNGEN | 83 Dr. Nessr Abu Rached, Spezialist an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum. In der POWER-Studie, die seit 2021 läuft und Ende 2024 endet, vergleichen die Forschenden die Wirkung dieser Goldstandard-Therapie mit der zusätzlichen Anwendung eines Kaltplasmas. Dabei wird zwischen der Wunde und der Plasmafolie die Umgebungsluft teilweise ionisiert, also mit zusätzlicher Energie aufgeladen. Das so entstehende Plasma wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend. Verschiedene vorangegangene Studien haben auch gezeigt, dass das Plasma in der Lage ist, die Bildung neuer Blutgefäße zu begünstigen. „Auch das sollte die Wundheilung verbessern“, so Rached. Dreimal zwei Minuten pro Woche zeigen großen Effekt Das Studienteam gewann im bisherigen Studienzeitraum 48 Patientinnen und Patienten, deren Daten bereits ausgewertet werden konnten. Sie wurden zufällig einer von zwei Gruppen zugeordnet. Die eine Gruppe wurde nach Goldstandard versorgt, die andere Gruppe wurde zusätzlich über vier Wochen dreimal wöchentlich zwei Minuten lang mit dem Kaltplasma behandelt. Der in der Studie verwendete Plasma-Applikator war mit einer Fläche von elf mal elf Zentimetern vergleichsweise groß. Nach vier Wochen, nach drei und nach sechs Monaten bewerteten die Forschenden die Wunden der Teilnehmenden, indem sie beispielsweise deren Größe und die mögliche Besiedlung mit Bakterien ermittelten und die Patientinnen und Patienten befragten, wie schmerzhaft die Wunde war. Ergebnis: 16 Prozent der Wunden der Plasmagruppe hatten sich nach vier Wochen komplett oder fast vollständig (90 Prozent) geschlossen. In der Kontrollgruppe mit Standardwundtherapie galt das für keine einzige Wunde. Plasmagruppe benötigt weniger Antibiotika Weitere 28 Prozent der Wunden in der Plasmagruppe hatten sich um mindestens 60 Prozent verkleinert, auch das galt für keine Wunde in der Kontrollgruppe. Eine Verringerung der Wundfläche um mindestens 40 Prozent wurde bei 40 Prozent der Plasmagruppe und bei 18 Prozent der Kontrollgruppe beobachtet. Darüber hinaus benötigte die Plasmagruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich weniger Antibiotika (4 Prozent versus 23 Prozent). „Die mit Plasma behandelten Patientinnen und Patienten berichteten darüber hinaus von einer signifikanten Verringerung der Wundschmerzen und einer Verbesserung der Lebensqualität“, berichtet Rached. „Die Kombination von Plasma mit der bewährten Wundbehandlung übertrifft die Wirkung der bisher als Goldstandard geltenden Behandlung um ein Vielfaches“, so sein Fazit. mg Die Studie: Nessr Abu Rached, Susanne Kley, Martin Storck et al.: Cold plasma therapy in chronic wounds – A multicenter, randomized controlled clinical trial (Plasma on chronic wounds for epidermal regeneration study): Preliminary results, in: Journal of Clinical Medicine, 2023, DOI: 10.3390/jcm12155121, https://www.mdpi.com/2077-0383/12/15/5121 zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1733) ZAHNÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN Verlust von Mitgliedsausweisen Folgende Ausweise wurden verloren, gestohlen beziehungsweise nicht zurückgegeben und werden für ungültig erklärt: Nr. 2469 vom 21.06.1990 von Ute Sauer Nr. 9964 vom 21.08.2019 von Jalil Salloum Nr. 10554 vom 17.03.2021 von Yasser Elhawari Nr. 10784 vom 01.12.2021 von Claas Möller Nr. 2816 vom 03.06.1992 von Jolanta Sitka-Heynen Hannover, den 31.08.2023 Hier finden Sie die ganze Studie.
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