ZAHNÄRZTLICHE MITTEILUNGEN | WWW.ZM-ONLINE.DE Fehlverhalten im Team Die Abmahnung ist quasi die letzte Warnung an Ihre Mitarbeiter. Was bei der Sanktionierung aus arbeitsrechtlicher Sicht zu beachten ist. SEITE 50 Saures gegen die Zahnhartsubstanz Eine Schweizer Arbeitsgruppe hat das erosive Potenzial von Nahrungsmitteln, Getränken, Medikamenten und Mundspüllösungen untersucht. SEITE 54 Halbzeitbilanz der Ampel Die Bertelsmann Stiftung bescheinigt der Regierungskoalition zur Mitte der Legislatur ein recht gutes Ergebnis. Zwar viel gestritten, aber auch viel geschafft. SEITE 20 Extrusionstherapie bei Kronen-Wurzel-Frakturen AUSGABE 19 | 2023 zm 01.10.2023, Nr. 19
SDS1.2 SDS2.2 SDS Deutschland GmbH Bücklestrasse 5a 78467 Konstanz Hotline +49 7531 89 16 86 0 info@swissdentalsolutions.com www.swissdentalsolutions.com Als Weltmarktführer für DENTALE KERAMIK-IMPLANTATE stehen für SDS die biologischen und immunologischen Aspekte an höchster Stelle. SDS kann sich mit Stolz als „Cleanest Implant Company in the World“ bezeichnen, da es als einziges Unternehmen weltweit sowohl das „Trusted Quality“ Siegel für seine Zahnimplantate als auch das „Certified Production Quality“ Siegel für seinen Herstellungsprozess von der Stiftung CleanImplant erhalten hat. SDS SWISS DENTAL SOLUTIONS ist auch das erste und einzige Unternehmen, das über ein von CleanImplant akkreditiertes Navigationssystem verfügt: das „fully guided“ Navigationssystem SDSBOX und das „ad hoc“ Navigationssystem SDSAIM. Bis Ende 2023 werden über 500 SDS-Anwender-Praxen mit dem CleanImplant-Siegel als „Certified Dentist“ ausgezeichnet werden. Wir gehen den Weg, Sie auch? CLEANEST IMPLANT COMPANY IN THE WORLD 500+ WORLD MARKET LEADER IN CERAMIC DENTAL IMPLANTS
EDITORIAL | 3 Doppelt hält besser? Forschergruppe, die sich mit dem erosiven Potenzial von Nahrungsmitteln, Medikamenten und Mundspüllösungen befasst hat. Wenn sich jemand in Ihrem Team wiederholt fehlverhält, müssen irgendwann Konsequenzen folgen. Der Abmahnung kommt dabei die Rolle der letzten Warnung vor der Kündigung zu. Ein Rechtsanwalt erklärt, worauf zu achten ist, damit eine Abmahnung auch hieb- und stichfest ist. Er erklärt auch, dass eine Abmahnung nicht automatisch zur Kündigung führen muss. Außerdem lassen wir unsere Experten in diesem Heft erklären, welche Verträge und Versicherungen Praxisgründerinnen und -gründer abschließen sollten und worauf sie dabei im Detail achten müssen. Denn gerade beim Einstieg gibt es einige Fallstricke, die schwerwiegende Folgen haben können. Mit der richtigen Beratungen lassen sich diese umgehen. Viel Spaß bei der Lektüre Sascha Rudat Chefredakteur Die Nachricht war erwartet worden, denn Gerüchte gab es schon länger. Der Geschäftsführer der gematik, Dr. Markus Leyck Dieken, wird die „Digitalagentur“ zum Ende des Jahres vorzeitig verlassen. Geknirscht hatte es schon seit einer Weile. Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach so forcierte Telematikinfrastruktur kam nicht so wirklich voran. Zu viele Baustellen, zu viele Verzögerungen. Dabei war Leyck Dieken, der Arzt ist und zuvor als Manager in der Pharmaindustrie Karriere gemacht hatte, 2019 sehr dynamisch gestartet. Aber davon war zuletzt nicht mehr allzu viel übrig. Statt einer One-Man-Show soll künftig eine Doppelspitze die gematik in die leuchtende digitale Zukunft führen. Nun ist die gematik-Geschäftsführung sicherlich kein vergnügungssteuerpflichtiger Job. Feuer gibt es von allen Seiten. Daher spricht einiges dafür, dies auf zwei Schultern zu verteilen (auch wenn das naturgemäß nicht gerade billiger wird). Innerhalb von drei Monaten zwei Personen zu finden, die zusammen die gematik führen, darf man durchaus sportlich nennen. Denn der Anforderungskatalog hat es in sich: Naturwissenschaftlicher Hochschulabschluss in Kombination mit einer betriebswirtschaftlichen oder technischen Ausbildung wird als Voraussetzung angegeben. Ein „tiefes Verständnis für die Entwicklung von digitalen Produkten/Software/Apps und fundierte Kenntnisse im agilen Management“ werden außerdem gefordert. Dazu noch ein strategischer Blick auf die digitale Transformation im Gesundheitswesen. On top noch möglichst vielseitige Führungserfahrungen im öffentlichen Bereich und in der Privatwirtschaft. Plus einige Anforderungen mehr. Man kann dem Bundesgesundheitsministerium nur viel Erfolg wünschen. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich berufen fühlen, bewerben Sie sich! Zahnärztlicher Sachverstand könnte an der gematik-Spitze sicherlich nicht schaden. Doch leider, leider wird auch eine Doppelspitze nicht die weiteren Webfehler der gematik beseitigen können. Bekanntermaßen soll die gematik in eine Digitalagentur mit einer 100-prozentigen Trägerschaft des Bundes umgewandelt werden. Über die Sinnhaftigkeit, die Leistungserbringer wie die Ärzteschaft und die Zahnärzteschaft vollends an den Spielfeldrand zu stellen, bedarf es eigentlich keiner Diskussion. Wer an sonstige Digitalprojekte des Bundes denkt, kann sich eigentlich nur mit Schaudern abwenden. Darin wird auch eine Doppelspitze wenig ändern können. Nicht abwenden sollten Sie sich bei dieser Ausgabe. In unserer Titelgeschichte beschäftigen wir uns mit den schwierig zu behandelnden traumatisch bedingten WurzelKronen-Fakturen. Wir zeigen, wie mit den entsprechenden Maßnahmen auch Zähne mit Wurzel-Kronen-Frakturen, die das suprakrestale Attachment kompromittieren, erhalten werden können. Außerdem berichten wir in unserem Zahnmedizin-Teil über die Ergebnisse einer Schweizer Foto: Lopata/axentis
4 | INHALT 10 Proteststurm in Berlin Aus dem gesamten Bundesgebiet waren ZFA, MFA und Zahntechnikerinnen gekommen, um am 8. September gegen die Gesundheitspolitik zu demonstieren. 42 Welchen Schutz bekommt die Pulpa? Werden Calciumsilicat-Zemente den Goldstandard Calciumhydroxid bei der direkten Überkappung (hier Ratten-Schneidezahn im Vitalmikroskop) verdrängen? MEINUNG 3 Editorial 6 Leitartikel 8 Leserforum POLITIK 10 vmf-Demo in Berlin Proteststurm am Brandenburger Tor 20 Bilanz der Ampel Viel gestritten, aber auch viel geschafft 31 Telematikinfrastruktur Leyck Dieken verlässt gematik 48 31. Zahnärztetag in Mecklenburg-Vorpommern Dento-alveoläre Chirurgie im Fokus 62 Debatte zum Gesundheitshaushalt 2024 Der geschrumpfte Etat ZAHNMEDIZIN 16 Case Report Emphysem nach Weisheitszahnextraktion 24 Der besondere Fall mit CME Resektion einer vaskulären Malformation im Gesichtsbereich 40 Biokompatibilität von Füllungsmaterialien Welchen Schutz bekommt die Pulpa? 49 Case Report Kieferschmerzen durch KHK 54 Aus der Wissenschaft Erosiver Zahnhartsubstanzverlust TITELSTORY 64 Der besondere Fall Extrusionstherapie nach subkrestalen Frakturen an Oberkiefer-Inzisiven PRAXIS 30 Vorläufige Insolvenz Blue Safety will Geschäftsbetrieb weiterführen 32 Quereinsteigerinnen in der Zahnarztpraxis – Teil 1 Wo ist meine nächste ZFA? 50 Arbeitsrechtliche Fragen zur Abmahnung Lieber Mitarbeiter, letzte Chance! Inhalt zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1654)
INHALT | 5 32 Quereinsteiger in der Zahnarztpraxis? Start einer dreiteiligen Artikelreihe zum Fachkräftemangel – Zahlen, Herausforderungen, Lösungsansätze TITELSTORY 64 Extrusionstherapie bei KronenWurzel-Frakturen Zahnerhalt statt Implantat durch Extrusion mit einem Magneten ohne Verletzung des suprakrestalen Attachments 76 Einmal richtig aufgestellt Diese Verträge und Versicherungen sind für die Existenzgründung essenziell 84 Bundesarbeitsgericht Dankesformel im Arbeitszeugnis ist nicht verpflichtend GESELLSCHAFT 18 Zahnärztin produziert Ballermann-Song Schlagersternchen für einen Tag 36 Widerstandskämpfer und „Staatsfeinde“ im „Dritten Reich“ Hermann Ley (1911–1990) – Zahnarzt und „Volksfeind“ im NS-Staat 52 Zweitkarriere in der Praxis Hardrock, Haarspray – und Dentalhygiene 72 Großbritannien Die Fallzahlen von moderner Sklaverei im Pflegebereich explodieren 80 Weltweiter Aktionstag Mehr Patientensicherheit durch Patientenbeteiligung MEDIZIN 82 Multizentrische Studie Kaltes Plasma lässt Wunden schneller heilen MARKT 86 Neuheiten RUBRIKEN 59 Formular 60 Termine 74, 79 Persönliches 83 Bekanntmachungen 85 Impressum 102 Zu guter Letzt Foto: Robert Kneschke – stock.adobe.com zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1655) Titelfoto: ZMK Universitätsmedizin Mainz
Es waren eindrucksvolle Veranstaltungen – am 3. Mai auf Schalke, am 14. Juni auf dem Roncalliplatz in Köln, am 8. September vor dem Brandenburger Tor in Berlin, am 13. September vor dem Niedersächsischen Landtag in Hannover. Zählt man auch die weiteren Veranstaltungen zum Beispiel in Thüringen und in Brandenburg, dann waren bislang etwa 10.000 Kolleginnen, Kollegen, Teammitarbeiterinnen und -mitarbeiter auf der Straße. Und wir waren nirgendwo nur unter uns. MdBs und MdLs, viele Grußadressen, die Verständnis ausdrückten, auch wenn naturgemäß den Oppositionsparteien das Verständnis leichter fällt. Vertreter des „Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands“ und des „Deutschen Hausärzteverbands“, die uns dafür lobten, dass den Zahnärztinnen und Zahnärzten gelingt, was die allgemeine Medizin so nicht schafft, nämlich in nennenswerter Zahl auf die Straße zu gehen. Bemerkenswert war auch der Schulterschluss mit dem „Verband medizinischer Fachberufe“. Die Präsidentin, Hannelore König, und die Referatsleiterin Zahnmedizinische Fachangestellte, Sylvia Gabel, waren bei allen Veranstaltungen dabei und eine laute Stimme am Mikrofon. Wenn Teams, Chefinnen und Chefs Seite an Seite unter der zum Teil sengenden Sonne stehen, selbstgemachte Protestplakate hochhalten und mit ihren Trillerpfeifen infernalischen Lärm anstimmen, dann muss es einen Grund geben, der mehr ist als bloße Unzufriedenheit. Und diesen Grund gibt es nun wirklich! Die negative Konditionierung begann schon während der Corona-Pandemie. Für das Personal in den Krankenhäusern wurde auf Balkonen geklatscht. Später gab es dann die Corona-Prämie fürPflegekräfte im Krankenhaus und in der Altenpflege. Wir „Ambulanten“ haben während dieser Zeit das getan, was wir immer tun – stillschweigend die große Mehrzahl der Patientenfälle in Deutschland betreut und behandelt. Die Bedrohung durch das Virus war die gleiche, nur für uns hat niemand geklatscht, von einer Prämie für unsere Teams ganz zu schweigen. Die Negativ-Konditionierung ging weiter mit der nächsten Krise, der Energiekrise durch den russischen Angriffskrieg. Wieder waren es die Krankenhäuser, die lauthals nach Hilfe riefen, weil man so auf Kante genäht sei, dass Insolvenzen drohten. Eilfertig wurde sogleich eine Krankenhausreform angeschoben, vorgeblich um Geld zu sparen, tatsächlich um die Finanzierung zu sichern. Und wir? Wir „Ambulanten“ haben das getan, was wir immer tun – stillschweigend die große Mehrzahl der Patientenfälle in Deutschland behandelt. Und gedacht hat niemand an uns. Aber nein, das ist falsch. Man hat an uns gedacht und zwar als es darum ging, das beträchtliche Loch im GKVTopf zu stopfen. Für die Zahnmedizin kam man im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz sogar auf eine besonders vertrauensbildende Maßnahme. Die Paro-Strecke, längst in Sack und Tüten, wurde auf ein Drittel zusammengestrichen, und – weil das noch nicht genug war – mit einem Deckel für das Gesamtbudget gekrönt. Niemand neidet der stationären Medizin eine Sonderrolle, dennoch wirkt es mehr als befremdlich, wenn etwa die Bürgermeisterin einer Gemeinde in Brandenburg über ihr Krankenhaus – immerhin 24 Millionen Euro im Jahr schwer – sagt: „Die Klinik ist vielleicht nicht medizinisch notwendig, aber als psychologisches Signal“ (Spiegel, 5.8.2023). Da haben wir eindeutig mehr zu bieten: Die Paro-Strecke ist medizinisch und zahnmedizinisch absolut notwendig und wir Zahnärztinnen und Zahnärzte hätten nun wirklich ein psychologisches Signal der Anerkennung verdient für die Milliarden, die unsere Kariesprävention inzwischen einspart. Eine wohnortnahe, zuverlässige und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung ist nur mit eigenverantwortlichen ambulanten Praxiseinheiten möglich. Wenn die Politik nicht erkennen will, dass wir „Ambulanten“ genau aus diesem Grund die mit Abstand meisten Patientenfälle in Deutschland behandeln, dann dürfen wir eben nicht mehr tun, was wir immer tun, sondern müssen auf die Straße gehen! Prof. Dr. Christoph Benz Präsident der Bundeszahnärztekammer Mehr zu den Prosten am Brandenburger Tor auf S. 10. Warum wir auf die Straße gehen 6 | LEITARTIKEL Foto: GEORG JOHANNES LOPATA-AXENTIS.DE
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zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1658) Leserforum Ich bin immer wieder überrascht über die Negativdarstellung der MVZ in der Presse und auch bei Ihnen mittlerweile. Ich glaube, in jeder Praxisform gibt es gute und schlechte Arbeitgeber, sei’s als angestellter Zahnarzt (in einem MVZ oder einer anderen Form) oder auch in einer Gemeinschaftspraxis. Persönlich kann ich darüber berichten, dass auch ich meine Praxis mit 55 verkauft habe und nun in meiner alten Praxis als medizinischer Leiter des MVZ tätig bin. Der Verkauf lief völlig problemlos, alles zu einem absolut fairen Verkaufspreis. Mein Anstellungsvertrag (vor dem ja im Artikel gewarnt wurde) wurde komplett nach meinen Wünschen gestaltet. Ich habe sehr viel Urlaub, generell mehr Freizeit, eine faire Bezahlung, eine kurze Kündigungsfrist (gerade das war als Problem beim Kollegen dargestellt!), Befreiung vom Notdienst, Wegfall der lästigen Verwaltungsarbeit, Verwaltungsarbeit, Verwaltungsarbeit, Verwaltungsarbeit etc. Ich mache nun das, was mir immer am meisten Spaß gemacht hat. Einfach Patienten behandeln! Und der neue Besitzer hat in meine alte Praxis sehr viel Geld investiert. Allein ins äußere Erscheinungsbild der Praxis – es wurde alles komplett renoviert und auf einen modernen Stand gesetzt. Auch die technische Ausstattung wird fortlaufend erneuert. So kann ich alles in diesem Artikel Geschriebene überhaupt nicht bestätigen. Auch andere Artikel, die von Umsatzzielen oder auch nicht freien Entscheidungen sprechen, kann ich nicht bestätigen. Ich habe absolute Behandlungsfreiheit und keine Leistungsvorgaben. In diesem MVZ gilt Vertrauen gegen Vertrauen. Meinen Meinung nach sollte man sich auf dem Markt einfach mal umgucken, welches MVZ für einen selbst das bessere ist, wenn man eine Praxis verkauft! Als ehemaliger Arbeitgeber sollte man gelernt haben, Verträge zu lesen. Ich bereue meine Entscheidung bis heute nicht und genieße die Freiheiten, die ich nun habe. Dr. Michael von Weschpfennig Haselünne MVZ-ANSTELLUNG Positive Praxisverkauf-Erfahrung Zum Beitrag „Rechtliche Tücken statt Rundum-Sorglos-Paket: Vorsicht beim Tausch Zahnarztpraxis gegen MVZ-Anstellung“, zm 17/2023, S. 32–33. Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an leserbriefe@zm-online.de oder an die Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Chausseestr. 13, 10115 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Foto: ©Federico Rostagno - stock.adobe.com
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10 | POLITIK VMF-DEMO IN BERLIN Proteststurm vor dem Brandenburger Tor Der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) rief zum Protest nach Berlin – und seine Mitglieder kamen in großer Zahl. Über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich am 8. September 2023 vor dem Brandenburger Tor, um der Gesundheitspolitik die Rote Karte zu zeigen. Auch zahlreiche Fach- und Berufsverbände waren vertreten, um ihre Solidarität zu demonstrieren. Versorgung örtlich betäubt!“, „Behandeln statt verwalten“, „Zähne zeigen“ – auf zahlreichen Plakaten, begleitet vom ohrenbetäubenden Lärm Hunderter Trillerpfeifen, machten die Demonstrierenden ihrem Frust über die Gesundheitspolitik Luft. Großen Ärger empfinden die Fachkräfte aus der ambulanten Versorgung vor allem darüber, dass den Ankündigungen aus dem Koalitionsvertrag zur Stärkung der Gesundheitsberufe und zur Fachkräftesicherung aus ihrer Sicht bisher keine Taten gefolgt sind. Im Gegenteil: Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte arbeiten laut vmf zum großen Teil im Niedriglohnbereich oder knapp darüber. Dagegen und gegen den Sparkurs der Regierung wollte der vmf mit der Protestaktion ein Zeichen setzen und die Politik erneut zum Handeln auffordern. „Ganz egal, ob wir uns die Arbeit der aktuellen oder die der Vorgängerregierung anschauen: Was uns und unsere Leistung betrifft, sind sie beide völlig ignorant. Wir waren und sind der blinde Fleck im System!“, rief Stephanie Schreiber, MFA und zweite Vorsitzende im Vorstand des vmf, die als eine der ersten von mehr als 25 Rednerinnen und Rednern ans Mikrofon trat. An die anwesenden Bundestagsabgeordneten – und den nicht anwesenden Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach – adressiert fügte sie hinzu: „Bringen Sie endlich eine gegenfinanzierte Anhebung unserer Tariflöhne analog zu der Bei strahlendem Sonnenschein fegte ein Proteststurm über den Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor. Aus dem gesamten Bundesgebiet waren ZFA, MFA sowie Zahntechnikerinnen und Zahntechniker gekommen, um gegen die aktuelle Gesundheitspolitik zu protestieren. Foto: zm-sth zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1660)
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12 | POLITIK der Pflegeberufe auf den Weg! Fangen Sie an, alle medizinischen Fachberufe zu stärken, nicht nur ausgesuchte!“ Unterstützung statt Misstrauen Zu den Rednerinnen und Rednern auf der Bühne gehörten neben Vertreterinnen des vmf auch zahlreiche Mitglieder von Ärzte-, Zahnärzte- und Zahntechnikerverbänden, Landespolitiker wie der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek sowie Politikerinnen und Politiker aus dem Gesundheitsausschuss des Bundestags. In seinem Statement drückte Martin Hendges, Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den ärztlichen und zahnärztlichen Praxen zunächst seine Wertschätzung aus: „Sie sind das Herz unserer Praxen und für eine gute zahnmedizinische Versorgung der Menschen im Land unerlässlich. Wenn Minister Lauterbach jetzt keine Kursänderung vornimmt, werden die Praxen irreversiblen Schaden nehmen.“ Was es brauche, sei ein schnelles Ende der Budgetierung im zahnmedizinischen Bereich, insbesondere bei der neuen Parodontitis-Behandlung, so der KZBV-Vorsitzende. zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1662) Warum nicht nur MFA, sondern auch ZFA sowie Zahntechnikerinnen und -techniker und mit ihnen der gesamte ambulante Bereich sich am Limit fühlen, wurde bei der über zweistündigen Kundgebung ausführlich thematisiert. Martin Hendges, Vorsitzender der KZBV, forderte von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine Kursänderung. Zeigte sich mit dem Protest des vmf solidarisch: BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz. Die Praxisteams nutzten die Protestaktion, um ihren Ärger über schlechte Bezahlung und fehlende Unterstützung durch die Gesundheitspolitik lautstark zum Ausdruck zu bringen. Fotos: zm-sr
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14 | POLITIK „Liebe Schnauze-voll-Teams!“ Mit diesen Worten begrüßte Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die Demonstrierenden. „Immer wenn gespart werden muss, sind wir in der ambulanten Versorgung das weiche Kissen, in das das Gesundheitswesen sich fallen lässt.“ Dort arbeite man so wirtschaftlich, dass man „ruhig noch was kürzen kann“, scheine die Politik zu denken. Das werde man nicht mehr hinnehmen und gemeinsam so lange und laut protestieren, bis das System funktioniere, kündigte der BZÄK-Präsident an. Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, kritisierte, dass es an Wertschätzung für die ambulanten Praxen und die dort tätigen MFA und ZFA mangele. „Für die Praxen gab es während der Coronapandemie keinen Rettungsschirm, für ZFA und MFA keine Coronaprämie. Und gibt es jetzt Entlastungen vor dem Hintergrund steigender Betriebskosten? Nein!“, kritisierte er. „Stattdessen bleibt seit 35 Jahren eine Punktwertsteigerung in der GOZ aus. Wir möchten unsere ZFA gerne besser bezahlen, aber bei den aktuellen Kostensteigerungen ist das nicht möglich.“ An die anwesenden Mitglieder des Bundestags appellierte er: „Minister Lauterbach ist beratungsresistent. Weckt ihn auf! Sonst drohen in Deutschland Zustände wie im britischen NHS.“ Der Präsident der Landeszahnärztekammer Bayern, Dr. Dr. Frank Wohl, machte seinem Ärger über die aktuelle Gesundheitspolitik mit diesem Vergleich Luft: „Im Sport gibt es für grobe Fouls die Rote Karte. Von solchen Fouls wurden unsere ZFA und wir in letzter Zeit nicht verschont, siehe die ParoStrecke. Dafür zeigen wir Karl Lauterbach die Rote Karte!“ Auch Harald Schrader, Bundesvorsitzender Freier Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ), gab sich kämpferisch auf dem Podium: „Politikern, die sich nur mit den Erfolgen der ambulanten Versorgung schmücken wollen, glauben wir nicht mehr!“ Von der oftmals zugesagten Unterstützung sei nichts erkennbar, fügte er hinzu. Vielmehr prägten Misstrauen und Kontrolle das Verhalten der politisch Verantwortlichen gegenüber den ambulanten Leistungserbringern. Von der Politik forderte er mit Nachdruck die Anerkennung der freiberuflichen Praxis als Säule der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung. Höchste Zeit zu handeln Als Schlussrednerin sprach vmf-Präsidentin und Demo-Organisatorin Hannelore König. „Wir brauchen eine gesicherte Finanzierung der Leistungen in den Arzt- und Zahnarztpraxen, die in den Praxisteams tatsächlich erbracht werden. Wir brauchen für das Zahntechnikerhandwerk eine Weiterentwicklung der Vergütung ohne strikte Bindung an die Grundlohnsumme. Sonst können keine wettbewerbsfähigen Gehälter bezahlt werden. Wir stehen deshalb hier gemeinsam“, fasste sie die Forderungen des vmf zusammen und fügte hinzu: „Die Dramatik ist hoch – es muss gehandelt werden für MFA, ZFA und für Zahntechnikerinnen und Zahntechniker.“ sth zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1664) „Wer Zähne zeigen will, muss den Mund aufmachen!“ So formulierte es DentistaVizepräsidentin Dr. Juliane von Hoyningen-Huene, die auch als Rednerin auf der Bühne stand. Die Demonstrierenden ließen sich nicht zweimal bitten. Foto: zm-sth UNTERBEZAHLT, UNZUFRIEDEN, UNTER DRUCK Eine Woche vor der Demonstration am Brandenburger Tor hatte der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) erneut auf die schwierige Lage der MFA, ZFA und Zahntechniker hingewiesen. „Wir haben eine große Lohnungerechtigkeit in den Gesundheitsfachberufen – das muss man anprangern“, sagte vmfPräsidentin Hannelore König bei einem Pressetermin am 1. September im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin. Sie verwies auf die Ergebnisse einer vmf-Umfrage aus den Monaten Juni und Juli 2023, an der rund 3.500 Medizinische Fachangestellte (MFA) und 1.350 Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) teilgenommen hatten. Daraus geht unter anderem hervor, dass in beiden Berufen die Unzufriedenheit mit dem Gehalt deutlich zugenommen hat. Bei den ZFA war von 2022 auf 2023 ein Anstieg von 59 auf 69 Prozent zu verzeichnen, bei den MFA von 58 auf 66 Prozent. Der Entgeldatlas 2022 der Agentur für Arbeit dokumentiere, so König, dass der mittlere monatliche Bruttolohn von vollzeitbeschäftigten ZFA bei 2.382 Euro (13,75 Euro pro Stunde) liegt. Bei den Berufsangehörigen unter 25 Jahren waren es 2.045 Euro (11,81 Euro pro Stunde). König bezeichnete diese Verdienstaussichten als „beschämend“ und fügte hinzu: „Mit solchen Gehältern kommen die wenigsten unserer Berufsangehörigen auf einen Rentenpunkt im Jahr. Das erforderliche Einkommen dafür liegt aktuell bei 38.901 Euro im Jahr.“ Zu den schlechten Gehaltsaussichten kommt eine gestiegene psychische Belastung, verursacht durch Stress sowie verbale, körperliche und sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz. Bei den MFA berichteten nach Angaben des vmf 33 Prozent, dass sie innerhalb der vergangenen drei Jahre einige Male oder häufig Erfahrungen mit Gewalt gemacht haben. Bei den ZFA waren es 13 Prozent. Die wachsende Unzufriedenheit kann, so die Sorge des Berufsverbands, weitreichende Folgen haben. „Der Anteil derjenigen, die in den vergangenen zwölf Monaten mindestens mehrere Male im Monat daran gedacht haben, den Arbeitgeber zu wechseln, lag bei MFA und ZFA bei 39 Prozent“, gab König zu bedenken. „Wenn jemand so oft darüber nachdenkt aufzuhören, dann fehlt nicht mehr viel, bis er oder sie weg ist.“
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zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1666) 16 | ZAHNMEDIZIN CASE REPORT Emphysem nach Weisheitszahnextraktion Nach der Entfernung eines Weisheitszahns entwickelte ein Patient ein subkutanes Emphysem mit Pneumomediastinum. Forschende berichten über einen 26-jährigen Patienten, der sich zwei Tage nach der Entfernung aller Weisheitszähne in der Notaufnahme eines belgischen Krankenhauses vorstellte, weil er leichte Brust- und Halsschmerzen bei tiefer Inspiration sowie Krepitation im Gesicht- und Halsbereich bemerkte. Die Vitalparameter des Patienten lagen im Normbereich. Intraoral konnte eine submuköse Krepitation Regio 38 festgestellt werden – ebenso extraoral im frontalen, im temporalen und im subklavikulären Bereich. Eine Röntgenaufnahme des Thorax zeigte ein „subkutanes supraklavikuläres Weichteilemphysem und ein Pneumomediastinum. Eine zervikothorakale Computertomographie (CT) ohne Kontrastmittelinjektion bestätigte eine parietale Pneumatose der Kau-, Submandibular-, Parapharyngealund der supraklavikulären Weichteile mit Pneumomediastinum, aber ohne Pneumothorax oder Pneumoperitoneum“ [Peters et al., 2023]. Die Entzündungsparameter waren nicht erhöht. Der Patient berichtete von einem häuslichen Streit, bei dem er möglicherweise unbewusste ein Valsalva-Manöver durchgeführt hatte. Er wurde stationär aufgenommen und erhielt Antibiotika intravenös. Nach zwei Tagen wurde er unter oraler antibiotischer Therapie in das häusliche Umfeld entlassen. Bei einer Kontrolluntersuchung zehn Tage nach Entlassung war es bereits zu einer vollständigen Resorption gekommen, berichten die Forschenden. Druckanstieg durch Niesen oder Luftballon aufblasen Subkutane Emphyseme nach zahnärztlichen Behandlungen sind selten. Die Ursachen können iatrogen, traumatisch oder infektiös sein. Die Forschenden nennen unter anderem die Verwendung von Druckluftturbinen und Luft-Wasser-Spritzen, „die zu weite Spreizung des Mukoperiostlappens mit Retraktoren und die Spülung mit Wasserstoffperoxid sowie (nach dem Eingriff) ein Druckanstieg durch Niesen des Patienten, Aufblasen eines Ballons oder Schnäuzen der Nase“ [Peters et al., 2023]. Des Weiteren kommen auch Erbrechen, zu kräftiges Spülen mit Mundspüllösungen oder das Spielen eines Blasinstruments infrage. Subkutane Emphyseme nach zahnärztlichen Eingriffen können verschiedene Symptome hervorrufen. Die Autoren berichten, dass Patienten unter anderem über Schmerzen und Schwellungen im Bereich des Gesichts, des Halses und des Nackens klagen. Auch Brustschmerzen, Atemnot, Schluckund Sehstörungen kamen vor. Krepitation gilt als charakteristisches Zeichen eines subkutanen Emphysems. Eine Bildgebung zur Feststellung des Ausmaßes wird von den Autoren empfohlen. Wird ein Emphysem nicht rechtzeitig diagnostiziert, können schwerwiegende Komplikationen wie Erblindung, Nervkompression, Stimmbandparese, Mediastinitis, nekrotisierende Fasziitis bis hin zum Pneumothorax entstehen, so Peters et al. [2023]. Therapeutisch kommt Amoxicillin-Clavulansäure am häufigsten zum Einsatz. Die Autoren erklären, dass es in der Regel bereits nach vier bis fünf Tagen zu einer teilweisen und nach neun bis zehn Tagen zur vollständigen Resorption kommt. nl Die Studie: Peters M, Shall F, Evrard L. Pneumomediastinum after Third Molar Extraction: Case Report, Physiopathology, and Literature Review. Case Rep Dent. 2023 Aug 3;2023:4562710. doi: 10.1155/2023/4562710. PMID: 37575892; PMCID: PMC10415080. Emphyseme können iatrogen entstehen, aber auch traumatische oder infektiöse Ursachen haben [Peters et al., 2023]. Foto: HENADZY - adobe.stock.com
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18 | GESELLSCHAFT ZAHNÄRZTIN PRODUZIERT BALLERMANN-SONG Schlagersternchen für einen Tag Ohne Sommerhit ist es kein richtiger Sommer, das gilt erst recht auf Mallorcas Amüsiermeilen. Das weiß auch die Berliner Zahnärztin Judith „Judy“ Grieger. Und entschied sich – motiviert von einem Werbeprofi –, einfach mal selbst einen Ballermann-Song aufzunehmen. Irgendwas mit Zähnen. Und Küssen. Und Pool. Bombenidee oder total ballaballa? Die Redaktion ist uneins. Humor ist bekanntlich Geschmackssache. Darum verwundert es nicht, wenn sich bierernste (im Unterschied zu bierseligen?) Betrachter des Musikvideos kopfschüttelnd abwenden. Wie kann eine studierte Frau nur in der BalearenSchmuddelecke ihre Haut zu Markte tragen? Zumal Text und Bildsprache keinen Zweifel daran lassen, dass die Macher des Filmchens versucht haben, das auf dem Ballermann übliche Niveau weit unter der Grasnarbe exakt zu treffen. Und so dreht sich der ganze Song – musikalisch bewusst zweifelhaft untermalt – einzig um Flirten, Küssen und leuchtend weiße Beißerchen. Denn Judy, so singt sie, braucht „Menschen mit weißem Gebiss“. Da macht sie „keinen Kompromiss“. Bevor Sie jetzt an der Kollegin zweifeln, ein paar Worte zu Handlung und Subtext des Videos. In einer barbieesken Welt gewinnt, „wer am schönsten ist“, weshalb sich die Protagonistin und ihr Team pudelwohl fühlen. Muskelbepackte Männer – Marke Latino-Ken – staffieren diese Welt aus, und einen Kuss bekommt nur, wer die Zahnfarbe A1 vorzuweisen hat. Dazu ein paar schlichte Beats, Reime, die an den Deutschunterricht der zweiten Klasse erinnern („Wir treffen uns am Strand, mit einem Cocktail in der Hand“), viel zur Schau gestellte Haut und übertrieben gute Laune. Absolut genretypisch. Satire oder Entgleisung? Nun könnte man sagen, das Video ist ein Jux, mehr nicht. Kein Grund zur Aufregung. Aus der Unterstützung durch einen Dentalhändler macht Judy jedenfalls keinen Hehl, sondern winkt, tanzt oder läuft ganz ungeniert Der Song „Kein Kompromiss“ reproduziert die gängigen Ballermann-Klischees, zunächst ... Foto: YouTube - Lars Kroupa zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1668) Foto: YouTube - Lars Kroupa
GESELLSCHAFT | 19 Hand in Hand mit dessen Maskottchen am sonnenüberfluteten Strand entlang. Ist das schon Werbung? Nicht doch! Und ein Bonbon für alle, die das Gehüpfe der zusammengecasteten Werbefernsehschönheiten zwei Minuten ertragen: Beim Finale tanzen alle mit Lippenspreizern. Satire pur also? Hätte Andy Warhol das noch erleben dürfen, er hätte sein weltberühmtes Zitat „In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes“ kurz überdacht, ein wenig abgeändert und in sich reingegiggelt. Im Fall von Judy sind es (vorerst) nur 2:28 Minuten – no big deal also. Nach den Gesetzen der Aufmerksamkeitsökonomie hat sich Griegers Filmchen längst versendet. Aber nicht schlimm. Die Dame hat ja noch einen soliden Beruf, eine Praxis in Berlin-Steglitz sowie eine klassische Gesangs- und Klavierausbildung. Andere könnten aber auch sagen, dass sich eine Zahnärztin mit einem derartigen Video als ernst zu nehmende Medizinerin selbst disqualifiziert und der Auftritt dem Ansehen des Zahnarztberufs nicht gerade dienlich ist. Ob das Video als Recruiting-Maßnahme geeignet ist? Daran scheint Krieger selbst nicht zu glauben, auf ihrer Praxis-Website sucht man es vergeblich. Der Wert als Patienteninformation ist auch überschaubar. Wobei die Botschaft angenehm eindeutig und einprägsam getextet ist: „Denn Küssen ist gesund, aber nicht mit Deinem Mund.“ What do you think? Gewöhnlich erregt jeder BallermannHit auf dieselbe Art: Einige finden’s geil, die anderen denken „Wie kann man nur …“. Diese Erregungswelle schwappte auch durch die Redaktion. „Peinlich“, „beschämend“, „bedient sexistische Klischees“ oder „coole Nummer“, „geile Persiflage“. Fakt ist: Es geht nicht nur um Saufen und Sex. Irgendwie auch um Zahnmedizin. Womit wir bei der Frage nach dem adressierten Publikum wären. Produziert für die Schinkenstraße? Denk bei zwei Promille bitte ans Zähneputzen! Jedenfalls sind die Ballermann-Touris auch dafür bekannt, dass sie sich den Spaß nicht verbieten lassen wollen. Finden halt nicht alle dasselbe lustig. mg zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1669) LYRICS KEIN KOMPROMISS NaMädels, ab in die Sonne. Das haben wir uns verdient! Heute sind wir alle, das ganze Team auf Malle. Ästhetik ist unser Ding, denn wer am schönsten ist, gewinnt. Und ich brauch’ kein Kompromiss – willst du küssen oder nicht? Ich brauche Menschen mit weißem Gebiss, alles andere will ich nicht. Denn Küssen ist gesund, aber nicht mit deinem Mund. Ich brauche Menschen mit weißem Gebiss, alles andere mag ich nicht. Denn Lachen ist gesund, aber nicht mit deinem Mund. Na, na, nanena Nananana, nanena Na, na, nanena Ooohoooooooohooo Wir treffen uns am Strand, mit ’nem Cocktail in der Hand. Oh, du findest mich interessant und fragst mich sehr galant: „Hey, ich brauche keinen Kompromiss – willst du küssen oder nicht?" Ich brauche Menschen mit weißem Gebiss, alles andere will ich nicht. Denn Küssen ist gesund, aber nicht mit deinem Mund. Ich brauche Menschen mit weißem Gebiss, alles andere mag ich nicht. Denn Lachen ist gesund, aber nicht mit deinem Mund. Na, na, nanena Nananana, nanena Na, na, nanena Ooohoooooooohooo by JUDY ... doch am Ende feiern alle mit Lippenspreizern ab. Hahaha. Foto: YouTube - Lars Kroupa
20 | POLITIK HALBZEITBILANZ DER AMPELKOALITION Viel gestritten, aber auch viel geschafft Der wiederholte öffentliche Streit hat das Vertrauen in die Bundesregierung enorm beschädigt. Schade eigentlich, stellt die Bertelsmann Stiftung in einer Studie fest. Diese bescheinigt der Ampelkoalition zur Halbzeit der Legislatur ein recht gutes Ergebnis. So seien schon fast zwei Drittel der Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag entweder umgesetzt oder angepackt. Auch das Ressort Gesundheit kam unter die Lupe. Seit dem 8. Dezember 2021 ist die Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz offiziell im Amt. Forscherinnen und Forscher der Bertelsmann Stiftung, der Universität Trier und des Progressiven Zentrums haben die Halbzeit der Legislaturperiode zum Anlass für eine Analyse der bisher geleisteten Arbeit des Regierungsbündnisses genommen. Ziel war es herauszufinden, was – Stand 16. Augst 2023 – ganz konkret aus den im Koalitionsvertrag angekündigten Vorhaben geworden ist. Die Autorinnen und Autoren der Studie „Mehr Koalition wagen“ kommen zu dem Schluss: Insgesamt kann die Ampelkoalition eine „sehr vielversprechende Halbzeitbilanz“ vorweisen. Allerdings werde das von der Bevölkerung nicht positiv wahrgenommen. Stattdessen hätten die häufig in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Konflikte „zu Unzufriedenheit und einem stark einbrechenden Vertrauen in die Erfüllungstreue des Regierungshandelns“ geführt. Ein weiteres Ergebnis: Bürgerinnen und Bürger unterschätzen „deutlich“, wie viele Koalitionsversprechen die Regierung tatsächlich umsetzt. So meinen laut Bertelsmann Stiftung nur sechs Prozent der Menschen in Deutschland, die Ampelregierung würde „alle, fast alle oder einen großen Teil“ ihrer im Koalitionsvertrag vereinbarten Versprechen Wie viele Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag hat die Ampel zur Halbzeit der Legislaturperiode umgesetzt? Ziemlich viele, geht aus einer aktuellen Analyse des Koalitionsvertrags hervor. Im Ressort Gesundheit ist allerdings noch viel zu tun. Foto: Oliver Boehmer/bluedesign - stock.adobe.com zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1670)
EMPFEHLEN SIE DIE NR. 1-MARKE1 Und helfen Sie Ihren Patient:innen mit Gingivitis. Chlorhexamed FORTE alkoholfrei 0,2% Lösung zur Anwendung in der Mundhöhle. Wirkstoff: Chlorhexidinbis(D-gluconat). Zusammensetzung: 100 ml Lösung enthalten 0,2 g Chlorhexidinbis(D-gluconat). Sonstige Bestandteile: Pfefferminzaroma; Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.); Glycerol; Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph. Eur.); gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Antiseptische Lösung zur vorübergehenden Keimzahlverminderung im Mundraum, zur Unterstützung der Heilungsphase nach parodontalchirurgischen Eingriffen durch Hemmung der Plaque-Bildung, zur vorübergehenden unterstützenden Behandlung bei bakteriell bedingten Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Chlorhexidinbis(D-gluconat), Pfefferminzaroma (enthält Benzylalkohol, Citral, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Limonene und Linalool) oder einen der sonstigen Bestandteile. Darf nicht angewendet werden: auf schlecht durchblutetem Gewebe, bei Wunden und Geschwüren (Ulzerationen), oberflächlichen, nicht-blutenden Abschilferungen der Mundschleimhaut (erosiv-desquamativen Veränderungen), von Personen, die das Schlucken nicht richtig kontrollieren können (u. a. Kinder. < 6 J). Kontraindiziert bei Kindern unter 6 Jahren. Nebenwirkungen: Sehr häufig: belegte Zunge. Häufig: reversible Verfärbungen des Zahnhartgewebes, reversible Verfärbungen von Restaurationen (u.a. Füllungen) u. der Zungenpapillen, trockener Mund, kribbelndes oder brennendes Gefühl auf Zunge zu Beginn der Behandlung, reversibles Taubheitsgefühl der Zunge. Selten:Überempfindlichkeitsreaktionen (u.a. Urtikaria, Erythem, Pruritus). Sehr selten:anaphylaktischer Schock, reversible desquamative Veränderung der Mukosa, Reizungen der Mundschleimhaut. Nicht bekannt:reversible Parotisschwellung, reversible Beeinträchtigung des Geschmacksempfindens, Warnhinweis: Enthält Pfefferminzaroma u. Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.). Das Pfefferminzaroma enthält Benzylalkohol, Citral, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Limonene und Linalool. Apothekenpflichtig. Stand: 02/2021. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG, Barthstraße 4, 80339 München. © 2023 Haleon oder Lizenzgeber. Marken sind Eigentum der Haleon Unternehmensgruppe oder an diese lizenziert. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG ist Teil der Haleon Unternehmensgruppe. 1. Gemäß einer im Jahr 2023 durchgeführten repräsentativen Studie mit 300 Zahnärzt:innen in Deutschland, gefragt nach der Markenempfehlung für medizinische Mundspüllösungen im Bereich Gingivitis. PM-DE-CHL-23-00019-20230728 Arzneimittel Vorübergehende Intensivbehandlung bei bakteriell bedingten Zahnfleischentzündungen MIT CHLORHEXIDIN – UM ZAHNFLEISCHPROBLEME EFFEKTIV ANZUGEHEN! Jetzt scannenund weitere Informationen zu unseren Chlorhexamed Produkten erhalten.
22 | POLITIK umsetzen. Die Einschätzung, die Ampel setze nur „einen kleinen Teil oder kaum welche“ ihrer Versprechen um, vertraten 55 Prozent der Bürgerinnen und Bürger. Mehrere hundert Versprechen Im Rahmen der Studie haben die Forschenden den 51.000 Worte umfassenden Koalitionsvertrag gründlich durchkämmt. Dabei stießen sie auf 453 „echte“ Regierungsversprechen. Als echt werden in der Analyse konkret formulierte Maßnahmen oder eindeutig bestimmte Ziele kategorisiert, die innerhalb der Regierungszeit erreicht werden sollen. Von diesen 453 Ankündigungen habe die Ampelkoalition in den ersten 20 Monaten ihrer Amtszeit 38 Prozent umgesetzt, in 26 Prozent der Fälle habe man mit der Umsetzung begonnen. „Im Vergleich zur Halbzeitbilanz ihrer Vorgängerregierung hat die Ampel damit anteilig etwas weniger, in absoluten Regierungsvorhaben gerechnet aber sogar etwas mehr geschafft“, rechnen die Autorinnen und Autoren vor. Wie sieht es mit den Fortschritten in der Gesundheitspolitik aus? Laut der Analyse enthält der Koalitionsverzm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1672) Von „voll erfüllt“ bis „nicht erfüllt“: So fällt die Halbzeitbilanz je nach Politikressort aus. Foto: Bertelsmann Stiftung Die Digitalisierungsstrategie des Gesundheitswesens liegt seit März 2023 vor – dieses Regierungsversprechen betrachtet die Halbzeitbilanz als „voll erfüllt“. Fehlanzeige hingegen beim Aktionsplan für ein inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen oder beim nationalen Präventionsplan. Foto: tadamichi - stock.adobe.com
POLITIK | 23 trag für dieses Ressort 42 Versprechen. Davon seien bisher acht (19 Prozent) voll erfüllt worden. Als vollständig erfüllt betrachtet die Studie ein Versprechen, wenn die entsprechende Maßnahme oder das Ziel im anvisierten Ausmaß verwirklicht wurde. Ein Beispiel sei die vorgelegte Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen. Ein weiteres die bereitgestellte eine Milliarde Euro für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Mit der Änderung des Einkommensteuergesetzes habe die Regierung zudem den versprochenen steuerbefreiten Rahmen für Corona-Boni von bis zu 3.000 Euro geschaffen. Die Studie der Bertelsmann Stiftung identifiziert darüber hinaus drei (7 Prozent) teilweise erfüllte Versprechen in der Gesundheitspolitik. Teilweise erfüllt bedeutet, dass die Regierung für die Umsetzung eines Projekts zwar offensichtliche Anstrengungen unternommen hat, diese aber nur zum Teil und nicht im anvisierten Ausmaß der Zielvorstellung entsprechen. Das sei unter anderem bei einer Aufklärungskampagne zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen der Fall. Im „Prozess der Erfüllung“ befinden sich aus Sicht der Expertinnen und Experten drei Projekte, unter anderem die Reformen für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung und die Umsetzung der Elektronischen Patientenakte. Als angegangen betrachten sie drei Versprechen, darunter die Neuregelungen im Bereich Cannabis sowie das Register- und Gesundheitsdatennutzungsgesetz. Der feine Unterschied hier: Sind bereits substanzielle Umsetzungsschritte eingeleitet und liegt ein Gesetzesentwurf vor, gilt das Versprechen als im Prozess befindlich. Liegt hingegen lediglich ein Eckpunktepapier oder weniger konkrete Dokumente zur Umsetzung vor, reicht es nur für den Status „angegangen“. Bleibt noch die Kategorie „nicht erfüllt“. Sie ist laut der Analyse mit 25 Vorhaben (60 Prozent) noch gut bestückt. Als nicht erfüllt gelten Versprechen, wenn sich die Gesetzeslage oder die relevanten Kennzahlen nicht den Ankündigungen der Koalition entsprechend entwickelt haben. In diesem Sinne noch nichts getan hat sich nach Angaben der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem bei den Vorhaben, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in ein Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit zu überführen, einen nationalen Präventionsplan zu schaffen, bundeseinheitliche Berufsgesetze für Pflegeassistenz, Hebammenassistenz und Rettungssanitäter vorzulegen. Letzterer war für spätestens Ende 2022 angekündigt worden. Nicht nur dünne Bretter Die Forschenden haben sich die Regierungsversprechen auch unter dem Gesichtspunkt angeschaut, ob sich die Regierung an das Bohren dickerer Bretter gewagt hat oder ob bisher nur „kleinere Vorhaben“ angepackt wurden. Ihre Einschätzung: „Die Gewichtungsanalyse zeigt, dass die Kritik, die Regierung habe sich bisher nur auf ihre eher kleineren Vorhaben verständigen können, ihre größeren Projekte aber liegen lassen, nicht zutrifft.“ sth zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1673) BULK Neu BULK ohne künstliche Farbpigmente passt sich „automatisch“ der Zahnfarbe an BisGMA–freie Formulierung für eine bessere Biokompatibilität keine Deckschicht notwendig hervorragende Belastbarkeit Mehr unter: Wie „smart“ die Smart Chromatic Technology von Tokuyama wirklich ist, zeigt sich erst auf Dauer, denn die strukturelle Farbe, die aus den sphärischen Füllkörpern entsteht, passt sich nicht nur einmalig bei der Füllungslegung an die jeweilige Zahnfarbe an, sondern tagtäglich aufs Neue. Egal, ob die Zähne gebleacht werden oder nachdunkeln. Stufenlose Farbanpassung mit Tiefenhärtung Ihr Zahn verändert sich, OMNICHROMA passt sich an – so geht Chamäleoneffekt in Vollendung!
24 | ZAHNMEDIZIN DER BESONDERE FALL MIT CME Resektion einer vaskulären Malformation im Gesichtsbereich Daniel Stephan, Peer W. Kämmerer Nicht selten lassen die klinische und die radiologische Diagnostik ein ganzes Spektrum an möglichen Differenzialdiagnosen zurück, so dass Gewissheit über den Befund erst mit der Entfernung der gesamten auffälligen Gewebebereiche und der histopathologischen Untersuchung zu erreichen ist. So war es auch im vorliegenden Fall, so dass der Patient am Ende erleichtert aufatmen konnte. Ein 54-Jähriger Patient stellte sich aufgrund einer neu aufgetretenen Raumforderung der rechten Wange vor. Die Schwellung habe sich innerhalb weniger Tage entwickelt, bereite ihm bisher aber keine Probleme. Sie präsentierte sich weich und verschieblich palpabel, ohne Druckschmerz, aber mit progredientem Wachstum. Die weitere Anamnese war unauffällig, es waren keine weiteren Vorerkrankungen bekannt und im Rahmen der körperlichen Untersuchung ließ sich insbesondere intraoral ein dentaler Fokus ausschließen. Sonografisch ließ sich eine 11,8 mm x 17,4 mm messende, scharf begrenzte, echoarme Raumforderung ohne nachweisliche Vaskularisierung mit dezenter dorsaler Schallverstärkung darstellen (Abbildung 1). Aufgrund des ungewöhnlich schnellen Wachstums erfolgte zum Ausschluss einer malignen Ursache sowie einer differenzialdiagnostisch in Betracht gezogenen Speichelretentionszyste die radiologische Bildgebung in Form eines Kontrastmittel-verstärkten MRTs. Dabei zeigte sich eine multilobulierte Läsion ventral am Musculus masseter ohne pathognomonische Morphologie, die in nativer T1-Wichtung isointens zum subkutanen Fettgewebe imponierte, mit flächiger Signalsteigerung nach Kontrastmittelgabe (Abbildung 2). Korrelierend dazu wurde eine deutliche restriktive Diffusionsstörung nachgewiesen, weshalb differenzialdiagnostisch nun vorrangig maligne Raumforderungen wie ein Liposarkom oder ein adenoidzystisches Karzinom diskutiert Abb. 1: Präoperative sonografische Darstellung der 11,8 mm x 17,4 mm großen Raumforderung in der rechten Wange Foto: Universitätsmedizin Mainz zm113 Nr. 19, 01.10.2023, (1674) Dr. med. Daniel Stephan Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie und Plastische Operationen, Universitätsmedizin der Johannes GutenbergUniversität Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz Foto: Universitätsklinikum Mainz Univ.-Prof. Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, MA, FEBOMFS Leitender Oberarzt/ Stellvertr. Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz Foto: Kämmerer s
(S)implantology statt Implantology. Neu bei Nobel Biocare: Das MultiNeO™ Implantatsystem. MultiNeO™ ist nicht nur besonders günstig – es bietet zudem Qualität und Sicherheit auf höchstem Niveau. Und dazu volle Flexibilität, weil es einzeln bestellt werden kann und immer komplett einsatzbereit geliefert wird. Einfach in der Anwendung, einfach überzeugend, einfach erfolgreich – deshalb (S)implantology statt Implantology. www.alpha-bio.net/de 89€ je Implantat inklusive Deckschraube (S)implantology by Nobel Biocare Mehr Informationen und Bestellmöglichkeitenfinden Siehier: https://alpha-bio.net/de/multineo/ Sie können natürlich auch unseren Kundenservice unter 0221 50085590anrufen oder eine Mail senden an order.germany@nobelbiocare.com Wir freuen uns einfach auf Sie.
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