Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 20

30 | TITEL AUSWIRKUNG DES GKV-FINSTG Die Parodontitis-Therapie droht zu scheitern Die Zahl der Neubehandlungsfälle für die dreijährige PAR-Behandlungsstrecke ist signifikant zurückgegangen. Das zeigt ein gemeinsamer Evaluationsbericht der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie. Der am 29. September vorgestellte Bericht liefert erstmals konkrete Daten über die Auswirkungen des im vergangenen Jahr in Kraft getretenen GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes auf die Parodontitisversorgung in Deutschland. Lediglich 92.400 PAR-Neubehandlungen bundesweit gab es laut dem gemeinsamen Evaluationsbericht der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) im Juli 2023. Das bedeute einen Rückfall der Behandlungszahlen auf das Niveau von vor Einführung der neuen PAR-Behandlungsstrecke, die im Juli 2021 gestartet war. Der Rückgang stehe in direktem Zusammenhang mit dem 2022 in Kraft getretenen GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG), betonte Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV, bei der Vorstellung der Ergebnisse am 29. September 2023 in Berlin: „Die Regelungen des GKVFinStG führen dazu, dass die Mittel nicht ausreichen, um die neue Parodontitistherapie flächendeckend auf ein Niveau zu heben, das der nach wie vor hohen Krankheitslast in der Bevölkerung angemessen ist. Ganz konkret heißt das: Die Budgets im Laufe des ersten Quartals 2024 lassen keine neuen PAR-Versorgungsfälle mehr zu, da die Mittel für die Nachsorge der Altfälle aus den vorangegangenen Jahren Leiteten dringenden politischen Handlungsbedarf aus dem gemeinsamen Evaluationsbericht zur PAR-Behandlungsstrecke ab – der KZBV-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges (links) und der ehemalige Präsident der DG PARO, Prof. Dr. Peter Eickholz, bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin. Foto: zm-sr zm113 Nr. 20, 16.10.2023, (1780)

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