Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 20

34 | TITEL aus diesem Grund besteht dringender politischer Handlungsbedarf. Es ist zwingend erforderlich, die Leistungen der Parodontitistherapie von der Budgetierung des GKV-FinStG noch in diesem Jahr auszunehmen!“ Das Ziel: Änderungen für 2024 erwirken Die KZBV werde den Evaluationsbericht nutzen, um der Regierung die Folgen ihrer Entscheidung schwarz auf weiß vor Augen zu führen und in den kommenden Wochen und Monaten weiter den Druck auf das Bundesgesundheitsministerium zu erhöhen, kündigte Hendges an: „Wir setzen alles daran, die PAR-Behandlungsstrecke für 2024 von der Budgetierung zu befreien.“ Das sei für alle Kassenzahnärztlichen Vereinigungen in Deutschland entscheidend – auch für die, die zurzeit noch von regionalen Verträgen profitierten, die die finanziellen Auswirkungen des GKV-FinStG abmilderten. „Spätestens, wenn diese Sonderregelungen im nächsten Jahr auslaufen, werden sich die Auswirkungen der Budgetierung bundesweit deutlich zeigen – dann kracht es überall.“ Der Evaluationsbericht wurde am 28. September an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach überstellt, verbunden mit dem Appell, die Leistungen der Parodontitistherapie von der Budgetierung noch in diesem Jahr auszunehmen. Für andere Präventionsleistungen sei das im GKV-FinStG bereits vorgesehen. KZBV und DG PARO erinnern den Minister in ihrem Brief daran, dass ein „jahrzehntelang von der Vertragszahnärzteschaft praktizierter präventiver Versorgungsansatz sowohl im Hinblick auf die Mundgesundheit als auch die GKV-Ausgaben zielführend ist. Das zeigen die kontinuierlich sinkenden Anteile der zahnärztlichen Ausgaben an den Gesamtausgaben der GKV. Der Anteil ist von rund 9 Prozent im Jahr 2000 auf 6,11 Prozent in 2022 gesunken“. sth zm113 Nr. 20, 16.10.2023, (1784) 1.600 1.200 1.000 800 600 400 200 0 1.400 Ausgangsbasis Jahr 2022 Jahr 2022 1.032 265 767 Jahr 2023 749 284 368 1.401 Jahr 2024 958 430 1.462 Zahl der PAR-Neubehandlungen pro Monat (Prognose für 2. Halbjahr 2023 und 2024) 120.000 95.000 80.000 74 Neubehandlungen, die nicht vom Budget gedeckt sind Neubehandlungen, die vom Budget gedeckt sind Folgeleistungen *1 Punkt = 1,19 € (Jahr 2022) PROGNOSE DES PAR-LEISTUNGSVOLUMENS (IN MIO. PUNKTEN*) JAHR 2023 UND 2024 (80 % COMPLIANCE) Abb. 2, Quelle: Evaluationsbericht von KZBV und DG PARO Foto: zm_sr Das GKV-FinStG droht die Chance zu zerstören, die Volkskrankheit Parodontitis in den Griff zu bekommen. Prof. Dr. Peter Eickholz, Ex-Präsident und Mitglied der DGPARO

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