ZAHNMEDIZIN | 45 Diät und der Gruppe mit nicht-oraler Nahrungsaufnahme. Im akuten Stadium verringerten sich die Beschwerden im Zusammenhang mit Lippen, oraler Mukosa, Speichel und Mundhygiene deutlich, was wahrscheinlich auf die Mundgesundheitspflege zurückzuführen ist. Die tägliche Pflege erfolgte durch Stationspersonal, die professionelle Pflege durch Dentalhygieniker. Insbesondere in der Gruppe mit normaler Ernährung zeigte sich beim letzten Auswertungszeitpunkt ein deutlicher Fortschritt. Generell verbesserten sich die Mundhygienewerte im akuten Stadium, während sich die Werte für Zahnersatz und natürliche Zähne im subakuten Stadium deutlich verbesserten. Die Verweildauer in einer subakuten Rehabilitationseinheit beträgt laut den Autoren bei Schlaganfallpatienten in der Regel zwei bis drei Monate. In diesem Zeitraum kann mehr Zeit für die zahnärztliche Behandlung aufgewendet werden, während in der akuten Phase insbesondere die Mundhygiene im Fokus steht. Diskussion Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein schlechter Mundgesundheitszustand sich bei Schlaganfallpatienten im akuten Stadium durch Mundgesundheitspflege verbessern und in der subakuten Rehabilitationseinheit durch fortgesetzte zahnärztliche Eingriffe weiter verbessern könnte. Die Förderung eines guten Mundgesundheitszustands ging mit einer Zunahme der oralen Nahrungsaufnahme einher, was darauf hindeutet, dass eine zahnärztliche Versorgung im akuten und im subakuten Stadium nach einem Schlaganfall den Nahrungsaufnahmestatus im Hinblick auf eine eventuelle Entlassung aus der Rehabilitationseinheit verbessern könnte. Leider fehlt in der Studie eine Kontrollgruppe – wobei die Autoren argumentieren, dass es unethisch gewesen wäre, eine Kontrollgruppe ohne Mundgesundheitsversorgung zu inkludieren, da die Wirksamkeit der zahnärztlichen Interventionen zur Prävention von Lungenentzündungen in der akuten Phase eines Schlaganfalls bereits eindeutig nachgewiesen worden war. Schlussfolgerung Die Ergebnisse legen nahe, dass zahnärztliche Eingriffe im akuten und im subakuten Stadium eines Schlaganfalls zu einer verbesserten Mundgesundheit und zur oralen Nahrungsaufnahme beitragen können. Dies unterstreicht die hohe Wertigkeit der zahnärztlichen Tätigkeit im Rahmen allgemeinmedizinischer Erkrankungen. Die Studie: Sakai A, Matsuo K, Sekimoto Y, Hidaka R, Yoshihara A: Changes in oral health status with dental intervention during acute to subacute stages of stroke. Gerodontology. 2023;00:1-7 [Online ahead of print] zm113 Nr. 20, 16.10.2023, (1795) AUS DER WISSENSCHAFT In dieser Rubrik berichten die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der zm regelmäßig über interessante wissenschaftliche Studien und aktuelle Fragestellungen aus der nationalen und internationalen Forschung. Die wissenschaftliche Beirat der zm besteht aus folgenden Mitgliedern: Univ.-Prof. Dr. Elmar Hellwig, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Univ.-Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen, Universität Bonn Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer, Charité – Universitätsmedizin Berlin Univ.-Prof. Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, MA, FEBOMFS Leitender Oberarzt/ Stellvertr. Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz Foto: Kämmerer Okklusion ist nicht nur statisch. Entdecke die Bewegung. Weitere Informationen zur digitalen Okklusionskontrolle unter www.occlusense.com Regelmäßige Gratis-Webinare www.occlusense.com/webinar Dr. Jean Bausch GmbH & Co. KG Oskar-Schindler-Str. 4 50769Köln Tel.: 0221-709360 info@occlusense.com Erhältlich im dentalen Fachhandel oder unter www.occlusense-shop.com
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