Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

Verkauft Tom jetzt Zahnzusatzpolicen? Vorschau Tom Hanks ist ein toller Schauspieler und absolut vertrauenswürdig, ein echter „good guy“. Dieser Fakt und auch sein enormer Bekanntheitsgrad machen den zweifachen Oscar-Preisträger als Werbefigur super attraktiv. So attraktiv, dass ein US-Anbieter von Zahnzusatzversicherungen neulich kurzerhand vergaß, Hanks um Erlaubnis zu fragen, ob er einen mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugten Klon von Hanks zu Reklamezwecken einsetzen darf. Oops! Das Video wanderte ins Netz, der Star war geschockt und distanzierte sich (siehe oben) – aber die Werbeindustrie träumt seitdem von neuen Superlativen, von denen auch deutsche Zahnarztpraxen profitieren könnten. Überlegen Sie mal: Je nach Gusto könnten morgen schon Nina Chuba oder Harald Juhnke per Sprach- oder Video-Botschaft an den Prophylaxe-Termin erinnern. Dass die KI auf Basis von Millionen eingelesenen Ton- und BildSchnipseln spielend auch Verstorbene medial wiederbeleben kann, ist längst ein Allgemeinplatz. Fällt erst einmal das Recht am eigenen Bild, bietet die Technik ungeahnte Möglichkeiten in der passgenauen Patientenansprache. Wahlweise assistieren Ihnen Johannes Heesters oder Mutter Teresa als KI-Klone im Pflegeheim und erklären dessen Bewohnern mit Engelsgeduld den Grund Ihres Besuchs, Pippi Langstrumpf oder Pettersson und Findus schulen Zahnputztechniken in der Kita und um die Compliance von Pubertierenden bei der KFO-Behandlung zu erhöhen, könnten die angesagtesten K-Pop-Ikonen Überzeugungsarbeit leisten. Letzteres ist besonders einfach, denn im südkoreanischen Musikbusiness sind KI-generierte Avatare oder Künstler längst Realität. Das spart Geld und im Vergleich mit den – oft zickigen – menschlichen Stars auch Ärger. Hanks Deepfake war wohl nur ein Ausrutscher. Moderne Unternehmen wie Calvin Klein, Prada oder Mini machen längst lieber Werbung mit komplett künstlichen und damit unkritischen Persönlichkeiten wie Lil Miquela. Die künstliche Influencerin wurde 2016 erfunden, hat laut Schätzungen aktuell ein jährliches Werbe-Potenzial von bis zu zehn Millionen Euro und kaut – wenn die Kohle stimmt – auf Instagram gut gelaunt auch die Weingummis von Hans Riegel aus Bonn. Und 2,7 Millionen Follower schauen ihr dabei zu. THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – zm 22 ERSCHEINT AM 16. NOVEMBER 2023 ZAHNMEDIZIN Vaskuläre Anomalie Der besondere Fall: Läsion am Foramen mentale zmSTARTER Ausgezeichneter Prothetik-Kurs Preis für die beste Lehrveranstaltungskonzeption 2023 zm113 Nr. 21, 01.11.2023, (1964) 110 | ZU GUTER LETZT Fotos: Instagram – tomhanks, Instagram – lilmiquela, Georg Huber, ronstik - stock.adobe.com

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