zm113 Nr. 21, 01.11.2023, (1872) 18 | ZAHNMEDIZIN mär-, Sekundärteleskop und Verblendung) sowohl ästhetische Einbußen als auch Adaptationsschwierigkeiten gegenüber dem vorigen festsitzenden Zahnersatz zu erwarten seien. Allgemein gelten in der Literatur viele subjektiv gescheiterte, aber objektiv suffiziente Therapieversuche als ein typisches Zeichen einer somatoformen Prothesenintoleranz [Müller-Fahlbusch, 1992]. Des Weiteren werden Beschwerden beschrieben, die nicht ins Bild der jeweiligen Befundsituation passen [Marxkors, et al., 1993]. Die Beschwerden bestehen in der Regel länger als sechs Monate und lassen keine oder zumindest keine direkten Schlüsse auf einen Mangel der prothetischen Arbeit zu [Marxkors und Müller-Fahlbusch, 1976]. Da die Adaptation an den herausnehmbaren Zahnersatz über ein halbes Jahr hinweg ausblieb und der Patient aufgrund der sehr hohen Erwartungshaltung an den Zahnersatz die Situation schließlich nicht weiter tolerieren wollte, wurde nun doch der Weg der festsitzenden Therapiealternative mit dem damit verbundenen chirurgischen Part forciert angestrebt. Nach Durchführung einer dentalen Volumentomografie (DVT) wurden daher zahnärztliche Implantate in Regio 14, 15 und 25 im Sinne einer verkürzten Zahnreihe geplant und inseriert (Abbildung 7). Nach dreimonatiger subgingivaler, konventioneller Einheilzeit wurden die Implantate freigelegt. Zwei Wochen später begann man die vorhandenen Primärkronen zu entfernen. Die Stümpfe wurden nachpräpariert und es wurden erneut Fäden gelegt (Abbildung 8a und 8b). Nachdem die Einheilkäppchen entfernt und die Scanbodies in die Implantate eingeschraubt wurden, erfolgte der Intraoralscan (Abbildung 8c). Der festsitzende Zahnersatz wurde im zahntechnischen Labor designt und aus monolithischem Zirkonoxid gefräst. Die Kronen konnten schließlich selbstadhäsiv auf den Stümpfen befestigt werden. Das Einschrauben der Implantatkronen erfolgte mit Drehmomentschlüssel auf 35 Ncm nach Herstellerangabe. Die Schraubkanäle wurden anschließend verschlossen. Mit dem Endergebnis (Abbildung 8d) zeigte sich der Patient auch im Recallverlauf hochzufrieden. Abb. 7: Additive Insertion von drei Implantaten (Panoramaschichtaufnahme) Abb. 8: Nachpräparation der Stümpfe und Einbringen der Scanbodies (a u. b), digitaler Intraoralscan (c) und das klinische Ergebnis (d) Fotos: Universitätsmedizin Mainz a c d b
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