82 | ZAHNMEDIZIN zm113 Nr. 21, 01.11.2023, (1936) GESCHIEBEPROTHESE VERSUS VERKÜRZTE ZAHNREIHE Fehlende Molaren? Der Patientenwunsch entscheidet! Ralph Luthardt, Heike Rudolph, Michael H. Walter In der Randomized Shortened Dental Arch Study (RaSDA) haben 14 prothetische Abteilungen deutscher Universitätsklinika über 15 Jahre hinweg untersucht, welche Ergebnisse die zwei Versorgungsalternativen „Geschiebeprothese zum Molarenersatz“ und „Verkürzte Zahnreihe“ zeigen. Die Studie lieferte klinisch hochrelevante Daten zur Parodontalgesundheit, möglichen CMD-Beschwerden, Zahnverlusten und zur Prognose der prothetischen Versorgung. Betrachtet man die Zahnverlustmuster, verlieren unsere Patienten im Laufe des Lebens zunächst Molaren und mit zunehmendem Lebensalter Prämolaren [IDZ, 2011]. Daraus resultieren häufig uni- beziehungsweise bilateral verkürzte Zahnreihen. Während für unilaterale Freiendlücken vielfach die implantatprothetische Versorgung favorisiert wird, konkurrieren bei einer bilateral verkürzten Zahnreihe sehr unterschiedliche Therapiekonzepte. So kann die prothetische Versorgung bilateral verkürzter Zahnreihen erfolgendurch: n Molarenersatz mit abnehmbarem Zahnersatz, verankert über Klammern, Doppelkronen oder Geschiebe n Implantatprothetischen Molarenersatz (zahnbezogen, implantatgetragene Brücken, Verbundbrücken) n Belassen der verkürzten Zahnreihe, abhängig vom Lebensalter der Patienten mit einer Prämolarenokklusion, einer reduzierten Prämolarenokklusion oder einer reinen Frontzahnokklusion bei sehr betagten Patienten n Wiederherstellung einer Prämolarenokklusion mit festsitzendem Zahnersatz, konventionell oder implantatprothetisch Erhaltungs- und Therapieziele ohne Molarenersatz werden unter dem Konzept der verkürzten Zahnreihe zusamFotos: Universitätsklinikum Ulm
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