Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 22

Is it cake? Vorschau In Großbritannien ist der Police Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) jüngst wieder ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen, als sie bei einer Razzia 3.000 gefälschte elektrische Zahnbürstenköpfe beschlagnahmt hat. Schätzwert: umgerechnet fast 52.000 Pfund. Ein Mann wurde festgenommen, heißt es im Polizeibericht, der Verbraucher noch einmal deutlich vor der möglichen Gesundheitsgefahr dieser Plagiate warnt: „Sie werden oft in unhygienischen Umgebungen und aus minderwertigen Materialien hergestellt. Dies kann dazu führen, dass sich der Bürstenkopf löst und so zu einer Erstickungsgefahr wird.“ Auch der Kölner Zoll warnt regelmäßig vor Billigimitaten aus dem Internet – deren Folge in der am 11.11. gestarteten fünften Jahreszeit womöglich sogar Kinder seien können. Denn „Produktpiraten fälschen inzwischen alles, was Profit bringt“, informiert die Behörde, „nicht nur Bürstenköpfe mit mangelndem Funktionsumfang, sondern auch Playstation-Controller, Waschmittel und Kondome“. Konsumenten sollten darum auch in inflationsbedingt turbulenten Zeiten zu originalen, sicheren Markenprodukten greifen. Deren Gewinnmarge sorgt im Vereinigten Königreich anscheinend für Goldgräberstimmung. So wurde eine Britin bei dem Versuch überführt, gefälschte Oral-B-Zahnbürsten und andere nachgemachte Hygieneartikel mit einem Verkaufswert von annähernd 3,8 Millionen Euro weiter zu vertreiben. Kein Scherz! Statt des geplanten luxury life bekam die Dame eine Haftstrafe von 15 Monaten. Genügend Zeit, um im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh mit Mithäftlingen die Spielshow „Is it cake?“ zu gucken, die Hehlern und Fälschern besonders gefallen müsste. Hier treten Profi-Konditoren gegeneinander an, indem sie möglichst realistische Kopien ausgewählter Objekte aus Kuchen herstellen. Wer die Jury überlistet, gewinnt 5.000 US-Dollar – und kann weitere 5.000 US-Dollar gewinnen, wenn er ein optisch identisches Geldscheinbündel, bei dem es sich in Wahrheit um einen Kuchen handelt, richtig erkennen kann. Und vielleicht winkt dann ja sogar ein Job als Plagiats-Spürnase bei der PIPCU. „ THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – zm 23-24 ERSCHEINT AM 1. DEZEMBER 2023 PRAXIS Klinisch-ethische Falldiskussion Einer Vorbereitungsassistentin wird gekündigt, weil sie zu wenig Umsatz generiert. Ist das ethisch vertretbar? PRAXIS „Ransomware bleibt die größte Bedrohung“ Wie sicher ist der Cyberraum in Deutschland? Fotos: russell102 – stock.adobe.com, Simple Line – stock.adobe.com, James Thew – stock.adobe.com zm113 Nr. 22, 16.11.2023, (2072) 110 | ZU GUTER LETZT

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