Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 22

16 | NACHRICHTEN BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER Der BZÄK-Jahresbericht ist da Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hat ihren Jahresbericht 2022|2023 veröffentlicht. In Kurzform werden darin die Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte der BZÄK von Juli 2022 bis Juni 2023 umrissen. „ GESETZLICHE KRANKENVERSICHERUNG Zusatzbeitrag steigt um 0,1 Prozent Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den durchschnittlichen Zusatzbeitrag zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für 2024 per Verordnung um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent erhöht. Mit der erneuten Erhöhung folgte der Minister einer Empfehlung des GKV-Schätzerkreises von Mitte Oktober. Seine Experten hatten für 2024 eine Finanzlücke von 3,2 Milliarden Euro prognostiziert, die durch den höheren Zusatzbeitrag gedeckt werden solle. Erst zum Jahreswechsel 2023 war der durchschnittliche Zusatzwert von 1,3 auf 1,6 Prozent erhöht worden. Der gesetzlich festgeschriebene allgemeine GKV-Beitragssatz liegt derzeit seit 2015 bei 14,6 Prozent. Dass der Zusatzbeitrag nur minimal angehoben werden musste, wertet Lauterbach positiv: Das Finanzstabilisierungsgesetz aus dem letzten Jahr habe Wirkung gezeigt. Die Beiträge zur Krankenversicherung würden so gut wie nicht steigen, was das Vertrauen in die sozialen Sicherungssysteme stärke. Kritik kommt hingegen von den Krankenkassen: Die Politik müsse endlich wieder ernsthaft das Ziel verfolgen, die Beiträge stabil zu halten. Die Verordnung wurde im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. pr NEWS zm113 Nr. 22, 16.11.2023, (1978) MAẞNAHMEN GEGEN DEN VERSORGUNGSENGPASS Sachsen plant mehr Studienplätze in der Zahnmedizin Sachsen will mit zusätzlichen Studienplätzen im Fach Zahnmedizin die Versorgung stärken. Aus einem entsprechenden Gesetz wird vor den Landtagswahlen im Jahr 2024 jedoch vermutlich nichts. Der Freistaat Sachsen plant laut Aussage des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt „erhebliche zusätzliche Studienplätze“ für Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie zu schaffen, berichtet die Leipziger Volkszeitung (LVZ). Auch eine Landzahnarztquote werde vorbereitet. Damit will die Landesregierung der drohenden Unterversorgung in diesen Bereichen begegnen. Dass derartige Maßnahmen dringend erforderlich sind, bestätigt Dr. Thomas Breyer, Präsident der Landeszahnärztekammer Sachsen. „Pro Jahr gehen in Sachsen rund 150 niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte in Rente, es kommen aber nur etwa 50 neue Kolleginnen und Kollegen hinzu“, erklärt Breyer. „Wir steuern also auf einen Engpass zu.“ Zusammen mit der KZV Sachsen hat die Kammer beim sächsischen Sozialministerium für mehr Studienplätze und eine Landzahnarztquote geworben. „Dort haben wir zügig Fortschritte gemacht, weil Sachsen bereits 2022 eine Landarztquote eingeführt hat und das Verfahren daher bekannt war“, berichtet Sachsens KZV-Vorsitzender Dr. Holger Weißig. So werden die Studienplätze vergeben Im Rahmen der geplanten Maßnahme sollen Studienplätze für Zahnmedizin und Pharmazie bereitgestellt werden, die außerhalb des NC zur Verfügung stehen. Die Studierenden verpflichten sich im Gegenzug, nach ihrem Abschluss mindestens zehn Jahre in einem unterversorgten Gebiet im Freistaat Sachsen zu arbeiten. Laut der LVZ liegt die Bleibequote von Absolventinnen und Absolventen der Zahnmedizin aktuell bei lediglich 20 bis 40 Prozent. Und wer bleibt, lässt sich bevorzugt in den Ballungszentren nieder. Gegenüber der Zeitung sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD), ein Ausbau der Studienplatzkapazitäten in Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie werde mit dem Hochschulentwicklungsplan für das Wintersemester 2025/26 angestrebt und sei von den vorher stattfindenden Haushaltsverhandlungen abhängig. Wie viele neue Studienplätze genau geschaffen werden, sagte sie nicht. Wie aus dem Bericht der LVZ hervorgeht, prüft Ministerin Köpping zusätzlich, ob sich sächsische Studierende der Zahnmedizin und Pharmazie an der Universität Pécs in Ungarn einschreiben können. Der Freistaat kooperiert bereits seit zehn Jahren mit der Hochschule im Nachbarland und finanziert in Kooperation mit der KV 40 Studienplätze für Humanmedizin. sth Foto: BZÄK

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