zm113 Nr. 22, 16.11.2023, (2008) 46 | POLITIK Die Lohnsituation für ZFA ist prekär. Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit weist ein mittleres monatliches Bruttogehalt von 2.382€aus. Bei der Entgeltsituation liegt damit der ZFA-Beruf weit abgeschlagen auf den hintersten Rängen der beliebtesten dreijährigen Ausbildungsberufe. Auch im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen schneiden ZFA schlecht ab: So beträgt der Lohnabstand zu Sozialversicherungsfachangestellten 30 Prozent! Die drohenden Folgen: Zahnarztpraxen werden zunehmend Fachkräfte an andere Bereiche verlieren und Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen. Die GKV-FinStG-Sparzwänge diktieren weiter die Lohnsituation bei den ZFA Der Begriff des Pflegenotstands ist seit Jahren im öffentlichen Bewusstsein präsent. Die Politik reagierte in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Gesetzen zur Stärkung der Pflege – auch mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern. Entsprechende Bemühungen fehlen für den zahnärztlichen Bereich: Im Gegenteil wird hier durch den Sparzwang des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes eine höhere Entlohnung der Beschäftigten unmöglich gemacht. Hannelore König, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe, fand dafür auf dem Protesttag am 8.9. in Berlin unmissverständliche Worte: „Die permanente Verweigerung der Bundesregierung, die ärztliche und zahnärztliche Vergütung zu erhöhen, ist mit ein Grund dafür, dass ZFA und MFA den Praxen den Rücken kehren.“ Eine Hauptbedingung zur Beseitigung des Fachkräftemangels ist die Beseitigung der Lohnungerechtigkeit in den Gesundheitsfachberufen. Aus eigenen Mitteln können die Zahnarztpraxen diese Herkulesaufgabe nicht stemmen: Erforderlich sind höhere Honorare, also eine angemessene Finanzierung der personalintensiven Leistungen, die von Zahnärzten und Fachangestellten in den Praxen erbracht werden. Nur so haben die Zahnärzte als Arbeitgeber den nötigen Spielraum, um wettbewerbsfähige Gehälter zu zahlen. Beantworten Sie den ZäPP-Sonderfragebogen zum Fachkräftemangel! Die sechste Runde des ZäPP hat im September begonnen. In der neuen Erhebungswelle 2023 wird zusätzlich zum bekannten Fragebogen mit einem Sonderfragebogen das wachsende Problem des Fachkräftemangels in Zahnarztpraxen fokussiert. Welches Ausmaß der Fachkräftemangel in Zahnarztpraxen jetzt schon einnimmt, belegt nicht nur die Höchstplatzierung des ZFA-Berufs in der Engpassanalyse. Der Sonderfragebogen soll nun die Personalsituation in den Zahnarztpraxen differenziert erheben und handfeste Fakten schaffen. Gibt es Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden? Welche Maßnahmen treffen die Zahnärzte gegen einen Personalengpass? Wie ist die Situation bei den Auszubildenden? All dies sind Fragen, deren Beantwortung für ein vollständiges Bild der Lage wichtig ist. Darüber hinaus werden mögliche Konsequenzen des Personalmangels eruiert. Eine Teilnahme am ZäPP unterstützt die gesamte Zahnärzteschaft sowie eine flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung! Dennis Guhl, Martin Jäkel, Abteilung Statistik, KZBV Weitere Informationen unter www.zäpp.de oder auf der Homepage der KZBV. ZFA-Gehälter im Berufsvergleich weit abgeschlagen Monatliche Bruttogehälter von beliebten dreijährigen Ausbildungsberufen 0€ 1.000€ 2.000€ 3.000€ 4.000€ 5.000€ 6.000€ Bankkaufmann Kfm. Versicherung Fachinformatiker – Systemintegration Elektroniker – Betriebstechnik VFA Landesverwaltung Automobilkaufmann Mechatroniker Kaufmann Büromanag. Kaufmann Groß- und Außenhan. Tischler Kfm. Einzelhandel Koch ZFA Abb. 2, Quelle: https://www.jobs-regional.de/ausbildungsguide/dreijaehrige-ausbildung
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