Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 22

68 | POLITIK NUN POLITISCH: MODIFIZIERTE PARO-KAMPAGNE DER BZÄK Die Botschaften gehen jetzt an die Politik Die im März ausgelaufene Paro-Kampagne der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hat nach Angaben ihrer Initiatoren ihr Ziel erreicht und die Patienten erfolgreich aufgeklärt. Da die Paro-Therapie aktuell aber durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz stark gefährdet ist, wird die Kampagne nun mit einer politischen Botschaft fortgeführt. Im März 2022 startete die BZÄK eine Paro-Aufklärungskampagne für die Öffentlichkeit. Ihr Ziel: Die Bedeutung von Parodontitis für breite Bevölkerungsschichten verständlich zu vermitteln. Früherkennung, Risikowahrnehmung und Krankheitsverständnis in der Bevölkerung sollten gestärkt werden. Dieser Teil der ParoKampagne endete am 31. März 2023 und und verbuchte nach Angaben der BZÄK hohe Reichweiten in den Medien. Mitte 2023 beschloss die BZÄK, die Kampagne modifiziert und mit politischen Botschaften weiterzuführen und damit auch die Kampagne der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung „Zähne zeigen“ zu flankieren. Kritisiert wird die im GKV-FinStG eingeführte strikte Budgetierung. Denn mit dem im November 2022 verabschiedeten Gesetz wurden die Mittel für zahnärztliche Leistungen für die Jahre 2023 und 2024 begrenzt und damit insbesondere die erforderlichen zusätzlichen Gelder für die dringend notwendige und erst im Juli 2021 in den GKV-Leistungskatalog aufgenommene neue präventionsorientierte Parodontitistherapie entzogen. Diese Sparpolitik gehe zulasten der Gesundheit der Patientinnen und Patienten, so die Botschaft der Kampagne. Neuer Fokus mit politischer Agenda Die neue Paro-Kampagne besteht aus zwei Modulen. Modul 1 lief bereits von Mitte Juli bis Ende August. Hierzu wurden politische Tweets sowie Banner/Native Ads für die Zielgruppe Politik entwickelt, die im Tagesspiegel Background und Medien, die die politischen Entscheider lesen, geschaltet wurden. Mit der Bilanz zeigt sich die BZÄK sehr zufrieden. Das Kampagnenziel bei den Mobile-und Display-Ads wurde mit knapp 600.000 Impressionen deutlich überschritten. Insgesamt konnten auch weit über 2.000 Klicks auf die Landingpage erzielt werden, teilt die BZÄK mit. Es habe auch Buchungen im Newsletter Tagesspiegel Background gegeben. Seit September/Oktober 2023 läuft jetzt Modul 2 als politische Fortführung der Aufklärungskampagne „Parodontitis frühzeitig erkennen“. Der Fokus liegt auf den Zusammenhängen mit den Bereichen Gynäkologie und Neurologie. Die Ausrichtung der Kampagne solle jedoch politisch bleiben und keine Patientenaufklärungskampagne sein, erläutert die BZÄK. Auch im Modul 2 wurde bisher digitale Werbung geschaltet, um BZÄKBotschaften den politischen Entscheidungsträgern näher zu bringen. Der Ansatz: Im digitalen Nachrichtenumfeld und in politischen Newslettern werden Banner und Native Ads geschaltet, die die Politik sehen soll. Den Kammern wurden Motive und Social-Media-Posts rund um das Thema Parodontitis mit Schwerpunkt auf neurologische Erkrankungen und Schwangerschaft zur Verfügung gestellt, damit sie auch die Landespolitik auf die Problematik aufmerksam machen können. Auch die Landingpage www.paro-check.de wurde an die politische Botschaft angepasst. pr Foto: BZÄK zm113 Nr. 22, 16.11.2023, (2030)

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