22 | POLITIK Zahnmediziner haben eine wichtige Entscheidung getroffen: Für einen heilenden Beruf, bei dem Einiges auf dem Spiel steht: die Gesundheit, das Wohlergehen, im Extremfall das Leben von echten Menschen.“ Mit diesen Worten begrüßte BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz die Delegierten zur diesjährigen Bundesversammlung am 17. und 18. November in Schönefeld bei Berlin. „Die Selbstständigkeit der Freien Berufe ist immer das gewesen, was am besten zu uns als Zahnmedizinerinnen und Zahnmedizinern passt: die eigene Praxis, das eigene Team, die eigenen Patientinnen und Patienten.“ Genau diesen Zielen aber lege die Gesundheitspolitik Steine in den Weg, sagte Benz. Was auch vonseiten der Bundesregierung mehr als symbolisch deutlich wurde: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Tag zuvor sein Kommen abgesagt. Stattdessen war Andreas Brandhorst, Referatsleiter Zahnmedizin im Bundesgesundheitsministerium (BMG), erschienen, um – nicht ohne ein leichtes Augenzwinkern – Lauterbachs Rede im Wortlaut („Ich freue mich sehr, heute zum ersten Mal als Bundesgesundheitsminister auf dem Deutschen Zahnärztetag sprechen zu dürfen.“) vorzutragen. Der Minister erklärte darin, die wiedereingeführte Budgetierung der neuen Parodontitistherapie-Strecke im GKVFinanzstabilisierungsgesetz (GKVFinStG) sei angesichts des Defizits im GKV-Bereich notwendig gewesen. Der Fehlbetrag sei dabei auf mehrere Schultern verteilt worden – auch Ärzte, Apotheker und die Pharmabranche seien in die Pflicht genommen worden. Und diese Maßnahmen halte er nach wie vor für vertretbar. Überdies seien weitere Strukturreformen im Gesundheitswesen in Arbeit – etwa die Krankenhausreform, die digitale Transformation des Gesundheitswesens oder die Entbürokratisierung. Auch das Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der BZÄK Foto: BZÄK/Tobias Koch (www.tobiaskoch.net) zm113 Nr. 23-24, 01.12.2023, (2092) BUNDESVERSAMMLUNG DER BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER „Seien Sie Influencer für den ländlichen Raum!“ Trotz aller Krisen und Probleme im Gesundheitswesen – die Zahnärzteschaft blickt mit Zuversicht in die Zukunft, wie die Botschaften auf der Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer zeigten. Scharfe Kritik äußerten die Delegierten jedoch an der Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Sie benannten politische Schwachpunkte und legten Lösungsansätze vor. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sein Kommen kurzfristig abgesagt.
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