EDITORIAL | 3 Den Schulterschluss suchen zentrale Punkt und wurde auch schon teilweise begonnen. Denn durch eine möglichst breite Mobilisierung lässt sich der notwendige Mediendruck schaffen, der erforderlich ist, dass sich seitens der Politik etwas bewegt. Und dieser lässt sich aber auf jeden Fall über alle Heilberufe hinweg besser erzeugen. Damit auch dem Letzten klar wird, in welche Richtung sich unser Gesundheitswesen derzeit bewegt. 2024 dürfte also wieder ein ereignisreiches Jahr werden. Die zm-Redaktion wünscht Ihnen, Ihren Teams und Ihren Familien eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein schönes Fest und einen guten Start ins neue Jahr. Sie lesen uns am 16. Januar wieder. Bis dahin empfehle ich den regelmäßigen Blick auf zm-online, um auf dem Laufenden zu bleiben. Oder noch besser, Sie haben unsere Newsletter abonniert. Viel Spaß bei der Lektüre Sascha Rudat Chefredakteur Ein ziemlich ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Wobei ereignisreich ein ziemlich neutraler Begriff für das ist, was in der Welt und in Deutschland die vergangenen elf Monate passiert ist. Wer gehofft hatte, dass kriegerische Auseinandersetzungen weniger würden, sah sich getäuscht – das Gegenteil ist der Fall. Und die Vogel-Strauß-Strategie nach dem Motto „das ist ja alles weit weg“ funktioniert in einer globalisierten Welt schon lange nicht mehr. Die Folgen sind auf verschiedenen Ebenen auch hierzulande spürbar. Aber es gibt auch Positives zu vermelden: Die Energiepreise sinken und die Inflation lässt nach. Womit wir bei der Ökonomie und den Niederungen der Gesundheitspolitik wären. Hier geht das Jahr ziemlich politisch zu Ende. KZBV und BZÄK haben ihre Vertreter- beziehungsweise Bundesversammlung im November hinter sich gebracht. Der bei der Bundesversammlung mit Spannung erwartete – erstmalige – Besuch von Bundesgesundheitsminister Lauterbach erwies sich wieder einmal als Luftnummer. Am Abend zuvor abgesagt – Grund: ein Ländertreffen zur Krankenhausstrukturreform. Wieder einmal stationär vor ambulant (sic!). Man kennt es inzwischen nicht anders. Seinem Abteilungsleiter kam dann die undankbare Aufgabe vor, Lauterbachs Rede zu verlesen. Die unfreiwillig komischen Momente („Ich freue mich sehr, heute zum ersten Mal als Bundesgesundheitsminister auf dem Deutschen Zahnärztetag sprechen zu dürfen.“) beiseite gelassen, war seine Rede mehr als ernüchternd. Die Kernbotschaft: „Die Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes sind nach wie vor richtig. Wenn es allen etwas weh tut, ist es gut. Liebe Zahnärzte, stellt Euch nicht so an.“ Kein Wort zu den Auswirkungen auf die Parodontitistherapie. An dieser Stelle sei noch kurz die BMG-Evaluierung der Folgen auf die ParoStrecke, die Ende Oktober veröffentlicht wurde, erwähnt. Sie war die wenigen Seiten Papier nicht wert, auf denen sie stand. Das BMG versucht inzwischen noch nicht einmal mehr, den Anschein eines wertschätzenden Umgangs mit den Leistungserbringern im ambulanten Bereich zu wahren. Von daher verwundert es nicht, dass in Lauterbachs Rede kein Wort zur Freiberuflichkeit oder zur Selbstverwaltung zu finden war. Beides Dinge, mit denen Lauterbach offenbar so gar nichts anzufangen weiß. Stattdessen beschäftigt er sich lieber intensiv mit Gesundheitskiosken und der Cannabis-Legalisierung. Positiv betrachtet könnte man sagen, die Fronten sind klar, denn Dialog findet definitiv nicht statt. Es wird also spannend zu sehen sein, wie die Zahnärzteschaft im Jahr 2024 mit dieser Situation umgehen wird. Diskussionen dazu wurden in den Versammlungen einige geführt. Dabei kristallisierte sich heraus, dass – um Erfolg zu haben – der Mobilisierungsgrad der Zahnärzteschaft deutlich steigen muss, eine gute und langfristige Vorbereitung erforderlich ist und idealerweise der Schulterschluss mit den anderen Heilberufen gesucht werden muss. Letzteres ist wahrscheinlich der Foto: Lopata/axentis
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