Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 01-02

ZAHNMEDIZIN | 41 gen von Inzisivi korrelieren mit dem Attachmentlevel und werden vorwiegend bei Patienten mit Parodontitis im Stadium IV festgestellt [Khoo und Watts, 1988; Deng et al., 2022]. Eine erhöhte Mobilität von parodontal betroffenen Zähnen kann auch nach der Durchführung einer systematischen Parodontitistherapie bestehen bleiben, wenn infolge der parodontalen Destruktion nur ein stark reduziertes Parodont verbleibt. Im reduzierten Parodont führen die gleichen Kräfte aufgrund geänderter Hebelverhältnisse zu einer stärkeren Auslenkung der Zähne (Abbildung 1). Die Schienung gelockerter Frontzähne mit reduziertem Parodont verbessert die Phonetik und die Fähigkeit, abbeißen zu können. Schienungen können eine langzeitprovisorische Lösung für mobile Zähne mit reduziertem Parodont sein. Arten von Schienungen Schienungen, die der Reduzierung der Mobilität dienen, sind in der Regel nicht herausnehmbar, sondern werden unter Anwendung der Adhäsivtechnik direkt am Zahn verankert. Für die Schienung können externe und interne Schienungen aus Komposit allein oder in Verbindung mit Draht, Glasfaser und Metallgittern zur Anwendung kommen. Dem gegenüber stehen herausnehmbare Schienen, die beispielsweise zur Therapie des Bruxismus oder auch zur kieferorthopädischen Retention zur Anwendung kommen können. Dentale Schienungen können im Hinblick auf die Schienungsdauer, die Rigidität der Schienung und die Schienungsmaterialien unterschieden werden. Darüber hinaus können zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (39) Abb. 3: Schienung des Zahnes 11 im Rahmen der regenerativen Parodontalchirurgie mit einer Draht-Komposit-Schienung: a) Parodontaler Attachmentstatus des Oberkiefers mit Mobilitätsgrad II an Zahn 11 und Sondierungstiefen von 8–9 mm mesiovestibulär, mesiopalatinal und palatinal sowie Pusexsudation auf der palatinalen Seite. b) Die Einzelzahnröntgenaufnahme zeigt einen vertikalen Knochendefekt mesial an Zahn 11. Die Aufnahme wurde nach Anbringung der Schiene angefertigt. c) Klinische Situation nach Schienung mit einem kieferorthopädischen Draht (Durchmesser 0,7 mm) und Komposit. Fotos: Henrik Dommisch a c b

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