Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 01-02

ZAHNÄRZTLICHE MITTEILUNGEN | WWW.ZM-ONLINE.DE Künstliche Intelligenz Wie GPT-4 komplette Datensätze passend zur Forschungsfrage und kaum auflösbar fälschen kann. SEITE 22 Mundgesundheit in der Pflege „Zähne gehören zum sozialen Leben!“ BZÄK und Pflegerat stellen neues Schnittstellenpapier vor. SEITE 26 Neues aus der Wissenschaft Wie funktionieren zweiteilige KeramikImplantate in der Praxis? Wir stellen dazu eine aktuelle Studie vor. SEITE 18 DIE WINTERFORTBILDUNG Lösungen für klinische Herausforderungen AUSGABE 01-02 | 2024 zm 16.01.2024, Nr. 01-02

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EDITORIAL | 3 Holpriger Start Ampel-Koalition nicht schon genug Probleme hätte. Von den aktuellen Umfragewerten der SPD ganz zu schweigen. Von der oft wenig erfreulichen Gesundheitspolitik zur Zahnmedizin: In der ersten Ausgabe dieses Jahres erwartet Sie, liebe Leserinnen und Leser, der Auftakt unserer zweiteiligen Fortbildung mit dem Titel „Lösungen für klinische Herausforderungen“. Dahinter verbergen sich immer mal wieder in Praxen auftretende Fälle, die je nach Sichtweise als Störfaktor oder als Herausforderung gesehen werden. Um möglichst vielen von Ihnen eine praxisrelevante und nützliche Fortbildung anzubieten, beleuchten wir Behandlungskonzepte aus vier zahnmedizinischen Disziplinen. In dieser Ausgabe finden Sie zwei Beiträge aus der klassischen Zahnerhaltung und der Parodontologie. In der kommenden Ausgabe folgen zwei Beiträge aus der Chirurgie und der Prothetik. Damit hoffen wir, Ihnen einen guten Einstieg ins Jahr 2024 geben zu können. Viel Spaß bei der Lektüre Sascha Rudat Chefredakteur Am 1. Januar ist das E-Rezept im deutschen Gesundheitswesen verpflichtend geworden. Und – wer hätte es gedacht – der Start lief nicht wirklich rund. In der ersten JanuarWoche kam es zu mindestens zwei Störungen, die sich auch nicht mal eben schnell beheben ließen. Bei der zweiten Störung war die App der AOK-Versicherten betroffen.Das Ausstellen eines E-Rezepts per elektronischer Gesundheitskarte oder mittels Papierausdruck war aber weiterhin möglich. Nun sollte man diese partiellen Störungen vielleicht nicht überbewerten, aber bei nicht wenigen klingeln die Alarmglocken. Von Seiten der FDP kam die Forderung nach einem Moratorium bei der Einführung des E-Rezepts. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hält das nicht für zielführend, sie hätte sich lieber einen stufenweisen regionalen Rollout gewünscht. Man sieht die Arztpraxen wieder einmal als Testlabor missbraucht. Die nächsten Wochen dürften deshalb spannend werden. Bleibt es bei kleineren Störungen, die zügig behoben werden können, oder drohen größere Ausfälle? In einer Pressemitteilung vom 2. Januar sah sich die gematik mit dem E-Rezept noch auf der Erfolgsspur. „Insbesondere im letzten Quartal hat die Nutzung des E-Rezepts einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht: Insgesamt wurden im letzten Quartal 14,5 Millionen E-Rezepte erfolgreich in Apotheken eingelöst. Die Gesamtzahl beträgt derzeit (Stand: 02.01.2024) 18,7 Millionen eingelöste elektronische Rezepte“, heißt es darin. Dass die Zahlen durch die verpflichtende Einführung steigen werden, ist selbstverständlich. Und wenn die gematik es schaffen sollte, das System in den nächsten Monaten weitgehend fehlerfrei zum Laufen zu bekommen, wird auch die Akzeptanz bei den Versicherten und Verordnenden schnell steigen. Weshalb das Bundesgesundheitsministerium deshalb immer noch auf Sanktionen für die Praxen setzt, ist schleierhaft. Offenbar glaubt man im Hause Lauterbach selbst nicht so ganz an den Erfolg seiner TI-Anwendungen. Viel Aufklärungsbedarf gibt es hingegen noch bei den Versicherten. Hier wären eigentlich die Krankenkassen mit einer Informationsoffensive gefragt. Für den Bundesgesundheitsminister wird das E-Rezept jedenfalls zum Prüfstein seiner weiteren TI-Anwendungen werden. Für Lauterbach stehen die Zeichen Anfang dieses Jahres ohnehin auf Sturm. Er hat es ja mit erstaunlicher Zielsicherheit geschafft, die Leistungserbringer im Gesundheitswesen flächendeckend gegen sich aufzubringen. Nach Protesten und Praxisschließungen soll nun am 9. Januar (nach Redaktionsschluss) ein Krisengipfel zwischen Hausarztvertretern, Krankenkassen und BMG eine Annäherung bringen. Ob das gelingt, ist zumindest fraglich. Wenn Lauterbach mit seiner Politik, die in Richtung eines dirigistischen, staatlich gelenkten Gesundheitswesens zielt, nicht bald umlenkt, dürfte es im Laufe dieses Jahres durchaus ungemütlich für den Minister werden. Dabei ist es ja nicht so, als ob die Foto: Lopata/axentis

4 | INHALT 48 Diese Dental Influencer machen mehr als Marketing! Auch mit der Zahnmedizin wird auf Insta & Co. Geld gemacht. Wir stellen Zahnärztinnen, Zahnärzte und eine Zahntechnikerin vor, denen es nicht nur um Ruhm und Reichweite geht. 20 SmileDirektClub ist pleite! Der internationale Aligner-Direktanbieter hat Insolvenz angemeldet. How come? MEINUNG 3 Editorial 6 Leitartikel 8 Leserforum POLITIK 26 Neues Schnittstellenpapier zur Mundgesundheit in der Pflege „Zähne gehören zum sozialen Leben!“ 46 AS-Akademie Der Austausch macht ihre Arbeit so unverzichtbar Inhalt Foto: МаринаДемешко– stock.adobe.com Foto: picture alliance_REUTERS/Lucas Jackson zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (2) 72 Beratungslücken aufgrund der Neuausrichtung der UPD Die Zahnärztlichen Patientenberatungsstellen stehen parat! ZAHNMEDIZIN 14 Studie aus Italien Rauchen verändert das orale Mikrobiom 16 Systematisches Review Tägliches Zähneputzen senkt Pneumonien auf der Intensivstation 18 Aus der Wissenschaft Neue Daten zu Keramikimplantaten 52 5. Gemeinschaftstagung Zahnerhaltung Aus Fehlern lernen: Behandeln Sie nicht das Röntgenbild! TITELSTORY 29 Fortbildung „Lösungen für klinische Herausforderungen“ 30 Wurzelresorptionen frühzeitig erkennen und richtig behandeln 38 Die Schienung von Zähnen im Rahmen der Parodontitistherapie PRAXIS 12 Medscape Report (muss in Praxis) Wenn ein Arzt zum Arzt geht 25 BZÄK-Leitfaden zu Künstlicher Intelligenz (KI) So arbeiten Sie mit KI in der Praxis! 48 Zahnärzte auf Social Media Diese Dental Influencer machen mehr als Marketing!

INHALT | 5 64 Nekrotisierende Fasziitis Biologisches Wunddebridement mit Fliegenmaden TITELSTORY 29 Die große Fortbildung Lösungen für klinische Herausforderungen Wurzelresorptionen und der Umgang mit mobilen Zähnen in einem reduzierten Parodont: So meistern Sie die Situation! 70 Niederlassung zweier Studienkollegen in Ludwigsfelde Gründung im Doppelpack MEDIZIN 64 Nekrotisierende Fasziitis Biologisches Wunddebridement mit Fliegenmaden GESELLSCHAFT 20 SmileDirectClub insolvent Aligneranbieter stellt globale Aktivitäten mit sofortiger Wirkung ein 22 KI in der Wissenschaft Es genügt eine Forschungsfrage – den Rest erledigt Chat-GPT Foto: Matthias Widbiller Foto: Lucas Greilich Titelfoto: Henrik Dommisch zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (3) 56 Widerstandskämpfer und „Staatsfeinde“ im „Dritten Reich“ Emanuel Berghoff (1896–1974) – Medizinhistoriker und Widerstandskämpfer in der kommunistischen „Volksbefreiungsarmee“ MARKT 87 Neuheiten RUBRIKEN 59 Formular 62 Termine 74 Bekanntmachungen 85 Impressum 106 Zu guter Letzt

6 | LEITARTIKEL Liebe Kolleginnen und Kollegen, das vergangene Jahr hat die Zahnärzteschaft vor stetig wachsende Herausforderungen gestellt und uns allen gezeigt, dass es für uns zunehmend schwieriger wird, die vertragszahnärztliche Versorgung bedarfsgerecht, patientenorientiert und zukunftsfähig zu gestalten. Auch mit Blick auf die kommenden zwölf Monate steht zu befürchten, dass das Bundesgesundheitsministerium an seinem bisherigen Kurs festhalten wird. Dabei stehen die grundlegenden Eckpfeiler unseres Gesundheitssystems auf dem Spiel. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach opfert zusehends unser durch eine starke Selbstverwaltung getragenes, gut funktionierendes Gesundheitswesen seinen ideologischen Vorstellungen. Dazu gehört auch, dass er offenbareine Staatsmedizin etablieren will. Selbstverwaltung und Freiberuflichkeit wurden dabei in den vergangenen zwei Jahren immer mehr zu Störfaktoren degradiert. Von Beteiligung oder gar Kooperation mit unserem Berufsstand ist inzwischen nichts mehr spürbar. Dieser fehlenden Wertschätzung und Ignoranz werden wir uns weiterhin mit lauter Stimme entgegenstellen. Denn sowohl Freiberuflichkeit als auch eine starke Selbstverwaltung sind tragende Säulen unseres Gesundheitswesens und Garanten für eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung. Die inhabergeführten Praxen mit ihren engagierten Teams decken den Großteil der Patientenbedürfnisse in hoher Qualität und bei herausragender Patientenzufriedenheit ab. Im Zusammenspiel mit Kolleginnen und Kollegen mit besonderen Kenntnissen auf den Gebieten der Kieferorthopädie, Oralchirurgie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie kann somit insbesondere auch im ländlichen Bereich die zahnärztliche Patientenversorgung sichergestellt werden. Wir werden daher alles dafür tun, um diese Strukturen zu erhalten, auch wenn der derzeitige gesundheitspolitische Kurs uns mehr und mehr Steine in den Weg legt. Gravierendes Negativbeispiel für die destruktive Politik des Ministers ist die mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) wiedereingeführte strikte Budgetierung. Die prognostizierten Folgen dieses Gesetzes gerade für die neue, präventionsorientierte Parodontitistherapie haben sich bereits bestätigt. Diese werden Patientinnen und Patienten sowie unser Berufsstand in 2024 noch stärker zu spüren bekommen. Die im vergangenen Herbst bekannt gewordene Evaluierung des BMG zur Auswirkung des GKV-FinStG auf die Parodontitisversorgung ist das Papier nicht wert, auf dem sie steht. Der mit validen Zahlen und Fakten unterlegte Evaluationsbericht von KZBV und DG PARO zeigt hingegen deutlich, wohin sich die Versorgung entwickelt: Die Zahl der Parodontitis-Neubehandlungen sinkt kontinuierlich. Leidtragende sind unsere Patientinnen und Patienten. Im Sinne einer weiterhin flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Patientenversorgung lautet unsere klare Forderung an die Politik daher, die mit diesem Gesetz wiedereingeführte strikte Budgetierung für alle Zeiten zu beenden! Dabei kann die sofortige Herausnahme der Leistungen der Parodontititstherapie aus der Budgetierung nur ein erster Schritt sein. Wie kurzsichtig die aktuelle Politik des BMG ist, zeigt sich auch daran, dass die Folgekosten, die durch die unzureichend behandelte Parodontitis für das GKV-System entstehen, gänzlich ausgeblendet werden. Für eine Regierung, die das Wort Prävention ständig in den Mund nimmt, ist dies ein Armutszeugnis. Gleichzeitig werden lang erkannte Probleme nicht oder nur zögerlich angepackt. So kündigte Lauterbach zur Jahreswende 2022/23 versorgungsfremden Investoren, die MVZ betreiEs geht ums Ganze

LEITARTIKEL | 7 ben, vollmundig das „letzte schöne Weihnachten“ an. Passiert ist seitdem nichts. Auch dieses Weihnachten konnten sich die Investoren über ein erfolgreiches Jahr freuen. Allerdings ist eine Entscheidung in Form eines Gesetzes in den ersten Monaten des Jahres 2024 nicht unwahrscheinlich. Die zentrale Frage lautet allerdings, ob man im BMG den Mut für eine echte Regulierung im Interesse der Patientinnen und Patienten haben wird oder ob man es bei Symbolpolitik belässt. Bezeichnend ist, dass es Lauterbach mit seiner konsequent betriebenen Politik der Demotivation und Drangsalierung geschafft hat, flächendeckend Ärzte- und Zahnärzteschaft sowie Apothekerinnen und Apotheker gegen sich aufzubringen. Das bedeutet aber auch, dass es eine immer größer werdende Allianz derer gibt, die darauf drängen, dass sich diese Gesundheitspolitik dringend ändern muss. Unser Ziel muss es deshalb sein, diese Kräfte zu bündeln, um den verantwortlichen Akteurinnen und Akteuren in aller Deutlichkeit zu zeigen: „Mit uns nicht!“ Daneben muss es uns gelingen, die Bevölkerung über diese fatale Gesundheitspolitik weiter aufzuklären. Denn gerade im ambulanten Bereich ist unseren Patientinnen und Patienten die Tragweite dieser gesundheitspolitischen Entwicklungen noch nicht im vollen Umfang bewusst. Unsere ethische Verpflichtung und unser Selbstverständnis führen dazu, dass wir bis heute immer die Versorgung der Bevölkerung in den Vordergrund gerückt haben. Genau das wird uns aber zunehmend erschwert: Auf der einen Seite ist es unsere Aufgabe, bedarfsgerecht und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft basierend alle Menschen gleichberechtigt zu versorgen; zudem wird der Bevölkerung seitens der Politik immer wieder die beste medizinische Versorgung für alle in Aussicht gestellt. Auf der anderen Seite stiehlt sich die Politik jedoch bei der Finanzierung aus der Verantwortung und wir bekommen für die Versorgung nicht die erforderlichen Mittel bereitgestellt. Daher ist es umso wichtiger, die Bevölkerung sachlich darüber aufzuklären, wohin die Reise geht, bevor es zu spät ist. Aus diesem Grund wird auch die Kampagne „Zähne zeigen“ in diesem Jahr konsequent fortgesetzt. Dazu ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen geplant, um die notwendige Aufmerksamkeit zu erreichen. Und wir werden mit der Aufklärung nicht nachlassen, bis es eine deutliche Wende dieses gesundheitspolitischen Kurses gibt. Auch wenn wir Ihnen vielleicht nicht in Aussicht stellen können, dass sich 2024 alles zum Guten wendet, so können wir auf jeden Fall versprechen, dass wir als zahnärztliche Standesvertreterinnen und -vertreter alles daransetzen werden, die Patientenversorgung und die Situation unseres Berufsstandes nachhaltig zu verbessern. Wir wünschen Ihnen trotz der widrigen Umstände ein erfolgreiches Jahr 2024. Martin Hendges Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Dr. Karl-Georg Pochhammer Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Dr. Ute Maier Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Prof. Dr. Christoph Benz Präsident der Bundeszahnärztekammer Konstantin von Laffert Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer Dr. Romy Ermler Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer Foto: KZBV-Knoff / LOPATA-AXENTIS.DE, KZV-Baden-Württemberg

Leserforum Foto: ©Federico Rostagno - stock.adobe.com zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (6) Werte Kolleg*innen/außen, mit Bewunderung für die Problemkreation las ich den Artikel „Droht eine neue Bürokratiewelle? Validierung bei Wischdesinfektionen von semikritischen Medizinprodukten“ in der zm 22/2023. Die Priorität und Fulminanz dieses Problems kann nicht hoch genug bewertet werden. Ich bitte sämtliche Kolleginnen und Kollegen sofort innezuhalten, und die geballte Aufmerksamkeit und Arbeitskraft auf diesen Missstand zu lenken. Wie konnte uns dieses Hygienedefizit bloß entgehen? Es steht außer Frage, dass hier sofort mit allen technischen Mitteln Abhilfe geschaffen werden muss. Die Problemstellung ist wie folgt: Der von der Helferinnen-Hand ausgeführte Wischvorgang mithilfe eines zertifizierten und zugelassenen Desinfektionsmittels in einem zertifizierten und zugelassenen Wischtuch gemäß einer qualitätsmanagementkonformen Arbeitsanweisung in einem dokumentierten Prozess ist nicht zulässig, weil der Anpressdruck der Helfer*innen/außen- Hand mit Wischlappen nicht validiert werden kann. Ebenso fehlen Messdaten zur Wischdauer und zum Wischpunkt. Hier meine Lösungsansätze: 1. Die vollständige Kremation der semikritischen Medizinprodukte durch Pyrolyse. Dieser Vorgang kann zeit- und kostensparend durch Zusammenarbeit mit örtlichen Bestattungsunternehmen outgesourced werden. Dies ist als die beste und gründlichste Lösung anzusehen. 2. Die hydraulische Absenkung des Behandlungszimmers nach der Behandlung in einen darunter angeordneten Swimmingpool mit zertifiziertem und dafür zugelassenem Desinfektionsmittel mit entsprechender zertifizierter genormter Verweildauer. Die semikritischen Medizinprodukte verbleiben ohne weitere Intervention im Zimmer und müssen nicht verräumt werden. Lediglich der zeitraubende Trocknungsvorgang ist hierbei als Nachteil einzuräumen. 3. Sollten keine Räumlichkeiten in der Etage unter dem Behandlungszimmer vorhanden sein, erfolgt nach hermetischer Abschottung die Flutung desselben ebenfalls im standardisierten Verfahren mit geeignetem Desinfektionsmittel. Hier seien der etwas hohe Verbrauch an Desinfektionslösung, die schwierige Vereinbarkeit mit den Brandschutzbestimmungen und wieder die Trockenzeit als Nachteile erwähnt. 4. Der Einsatz von Robotern sei ebenfalls genannt. In Zeiten des Fachkräftemangels wäre dies eine allumfassende Lösung, welche leider technisch noch nicht marktreif ist. Die Kontrolle und Steuerung des putzigen Helfers könnte an die zuständige Behörde delegiert werden, welche per Joystick jederzeit steuernd und wohlwollend korrigierend in laufende Prozesse eingreifen könnte. 5. Die elektrische Zahnbürste mit Anpressdruckkontrolle ist vollständig technisch ausgereift. Diese Technik könnte übernommen werden und um CAD/CAM gefräste und auf die individuelle Putzgeografie der jeweiligen Praxis abgestimmte Aufsätze erweitert werden. Eine App-gesteuerte Übertragung der Daten bezüglich Anpressdruck und Laufzeit wäre problemlos zu implementieren. Auch die GPS-Überwachung des Geräts und somit eine Dokumentation des Einsatzortes und die Verweildauer könnten diese Variante kostengünstig ergänzen. 6. Da die oben genannten Möglichkeiten zur Zeit nicht verfügbar sind, möchte sich die Autorin für die folgende Variante stark machen: Ein Drucksensor im Wischlappen, App-gesteuert und mit einem kleinen Impulsgeber per Bluetooth verbunden. Der Impulsgeber wird an kutan sensibler Stelle zum Beispiel im Glutealbereich des Wischbeauftragten platziert. Sollte der Anpressdruck beim Wischen unterhalb des Normwertes fallen, wird der/die /das Wischbeauftragte mit einem modifizierten elektrischen Impuls auf die Verfehlung hingewiesen. Die Stärke des Impulses korreliert mit der korrekten Erfüllung der Wischtätigkeit. Leichte ataktische Bewegungen können bei dieser Methode leider nicht ausgeschlossen werden. Trägerinnen und Träger von Herzschrittmachern sind von dieser Anwendung ausgeschlossen. Mit den freundlichsten Grüßen und der dringenden Empfehlung zur Erlangung eines Schulabschlusses an entsprechende Entscheidungsträger Dr. Christiane Koch Hannover WISCHDESINFEKTION „Häschen-Hüpf“ im Wischmodus Zum Titelthema „Droht eine neue Bürokratiewelle?“, zm 22/2023, S. 18-20

Mehr erfahren ® 1Durchschnittlicher jährlicher Abverkauf in Packungen von elmex® gelée 38g in deutschen Apotheken (IQVIA Eigenanalyse, Juli 2018 bis Aug 2021) vs. Anzahl der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 17 Jahren (Statista 2020). *Bitte „Individualprophylaxe nach § 22 SGB V“ auf Kassenrezept notieren. Bisher profitierennur ca.10 % der Kinder von elmex® gelée1 – Sie können das ändern 1x WÖCHENTLICH Sie können das ändern WÖCHENTLICH Bei Ausstellung einer Verschreibung bis zum 18. Lebensjahr zu 100% erstattungsfähig* 1x Bei Ausstellung einer Verschreibung bis zum 18. Lebensjahr zu 100 % elmex® gelée 1,25 % Dentalgel. Zusammensetzung: 100 g elmex® gelée enthalten: Aminfluoride Dectaflur 0,287 g, Olaflur 3,032 g, Natriumfluorid 2,210 g (Fluoridgehalt 1,25 %), gereinigtes Wasser, Propylenglycol, Hyetellose, Saccharin, Apfel-Aroma, Pfefferminz-Aroma, Krauseminzöl, Menthon-Aroma. Anwendungsgebiete: Zur Kariesprophylaxe; therapeutische Anwendung zur Unterstützung der Behandlung der Initialkaries und zur Behandlung überempfindlicher Zahnhälse. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe, Abschilferungen der Mundschleimhaut, fehlender Kontrolle über den Schluckreflex, bei Kindern unter 3 Jahren und bei Knochen- und/oder Zahnfluorose. Nebenwirkungen: sehr selten: Exfoliation der Mundschleimhaut, Gingivitis, Stomatitis, Rötung, Brennen oder Pruritus im Mund, Gefühllosigkeit, Geschmacksstörungen, Mundtrockenheit, Schwellung, Ödem, oberflächliche Erosion an der Mundschleimhaut (Ulkus, Blasen), Übelkeit oder Erbrechen, Überempfindlichkeitsreaktionen. Dieses Arzneimittel enthält Aromen mit Allergenen. Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Pfefferminzaroma und Krauseminzöl Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden. Nicht über 25 °C lagern. Packungsgrößen: 25 g Dentalgel (apothekenpflichtig); 38 g Dentalgel (verschreibungspflichtig); 215 g Klinikpackung (verschreibungspflichtig). CP GABA GmbH, 20097 Hamburg. Stand: April 2023.

zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (8) 10 | LESERFORUM BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER Neue Richtlinie zu Blutprodukten schafft Rechtssicherheit Die am 20. November in Kraft getretene „Richtlinie zur Gewinnung von Blut und zur Herstellung sowie Anwendung von Blutprodukten in der Zahnheilkunde“ beschreibt den rechtssicheren Rahmen für die Anwendung dieser Verfahren. Die Richtlinie der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ist die erste, die den aktuellen Stand der Wissenschaften auf diesem Gebiet beschreibt. In dem Papier werden Aussagen zu den gesetzlichen Vorgaben, den räumlichen und personellen Voraussetzungen, der Aufklärung von Patientinnen und Patienten, den Verfahren und zur Qualitätssicherung getroffen. Die Richtlinie finden Sie auf der Homepage der BZÄK über den Link https:// bit.ly/bzaek_blut oder via QR-Code. Zur Vorgeschichte: Nachdem die zuständigen Landesbehörden Zahnärztinnen und Zahnärzten die Herstellung und Anwendung von Blutprodukten wie PRF (Platelet Rich Fibrin) aufgrund fehlender gesetzlicher Ermächtigung untersagt hatten, intervenierte die BZÄK beim Bundesgesundheitsministerium. Eine gesetzliche Klarstellung wurde mit der Änderung des Transfusionsgesetzes 2019 erreicht, gleichzeitig wurde die BZÄK verpflichtet, den Stand der Wissenschaft in einer Richtlinie festzustellen. Der von der Arzneimittelkommission Zahnärzte erarbeitete und mit den zahnmedizinischen Fachgesellschaften sowie den Bundes- und Landesbehörden abstimmte Entwurf wurde vom BZÄK-Vorstand im Sommer 2023 verabschiedet. Das Paul-Ehrlich-Institut veranlasste als zuständige Behörde anschließend die Veröffentlichung. BERATUNGSFORUM FÜR GEBÜHRENORDNUNGSFRAGEN Beschlüsse werden gegen Zahnärzte verwendet Zum Beitrag „Wie die Gebührenordnung für Zahnärzte angewendet wird“, zm 23-24/2023, S. 51-53 Der Grundgedanke, ein Beratungsforum „in dem Bemühen, die [...] Streitigkeiten nicht auf dem Rücken der Patienten ausfechten zu müssen [...]“ zu bilden, ist eine gute Idee gewesen, nur ist dieser auch real angekommen? Leider ist nach unserer Erfahrung im Praxisalltag das Gegenteil der Fall. Anstatt das eine allgemeine Hilfe gegeben wird, die initial auch gerade in der neuen PARRL eine war, nutzen einige PKVs genau diese Beschlüsse, um die vom Zahnarzt gewählte Analogpositionen nicht anzuerkennen. Hierzu schrieb eine PKV: „Diese Analogberechnung erstatten wir nicht. Zu dieser Maßnahme wurde im Beratungsforum [...] ein übereinstimmender Beschluss [...] gefasst." „[...] Alle vorherigen Empfehlungen der BZÄK sind hinfällig.“ Eine ständige Korrektur und Überprüfung der ursprünglich erstellten Analogpositionen behindert den Praxisablauf und ist gerade in der Kommunikation mit dem Patienten ein großer Zeitfresser und Stresserzeuger. Die Tatsache, dass der Zahnarzt die zugrundeliegende GOZ-Position der Analogberechnung selbst auswählen darf, sei es nun in Anlehnung an das Beratungsforum der BZÄK oder eigens ausgewählt, scheint seitens der PKV nicht bekannt. Gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass eine GOZ, die sich wirtschaftlich an dem aktuellen BEMA orientiert, sicher nicht hilfreich. Perspektivisch ist eine Erhöhung des Steigerungsfaktors in den nächsten Jahren durch steigende laufende Kosten ohne eine medizinische Begründung nicht möglich. Dieses Problem ist durch die Auswahl einer nach Zeitaufwand und Schwierigkeit individuell passenden Analogposition leicht zu umgehen. Michael Heitner, Johannes Hackbart Rostock Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an leserbriefe@zm-online.de oder an die Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Chausseestr. 13, 10115 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. NEWS

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zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (10) 12 | PRAXIS MEDSCAPE REPORT Wenn ein Arzt zum Arzt geht Wie fühlen sich Ärztinnen und Ärzte, wenn sie selbst als Patient vorstellig werden? Werden sie bevorzugt behandelt, sind sie mit ihrem Medizinerwissen weniger ängstlich und was macht der Perspektivwechsel mit ihnen? Insgesamt 43 Prozent der rund 1.000 Befragten glauben, eine bessere medizinische Versorgung zu erhalten als die Nichtmediziner unter den Patienten. 45 Prozent sagten hingegen, die Behandlung sei die gleiche. 59 Prozent meinten, sie hätten schon einmal schneller einen Termin bekommen. 48 Prozent berichten von einer Sonderbehandlung beziehungsweise einem unüblichen Therapieangebot. Nur 7 Prozent erlebten keinerlei Sonderbehandlung. Fast zwei Drittel der Befragten sind davon überzeugt, dass Ärzte als Patienten bestimmte Therapien eher ablehnen als medizinische Laien. Ebenso viele bestätigten, schon mal eine teurere oder aufwendigere Behandlung angeboten bekommen zu haben, 37 Prozent erhielten schon einmal andere Medikamente als üblich und 16 Prozent eine experimentelle Behandlung. Jeder zweite Arzt ist als Patient im Krankenhaus misstrauisch Jeder zweite Arzt ist übrigens als Patient im Krankenhaus misstrauisch. 47 Prozent gaben an, dass ihr Medizinerwissen ihre Ängste verstärkt. 29 Prozent sagten, sie wären weniger ängstlich mit ihrem Fachwissen. 57 Prozent gehen davon aus, dass sie mehr Fragen stellen als ein Laie, 48 Prozent haken bei der Pharmakotherapie gründlich nach und 78 Prozent achten besonders auf Risiken durch Medikamente. 66 Prozent stellten nach eigenen Angaben mindestens einmal eine Therapieentscheidung infrage. Für 27 Prozent hat der Perspektivwechsel einen starken Einfluss auf die Behandlung der eigenen Patienten, 43 Prozent berichten von „etwas“ Einfluss, 30 Prozent sehen kaum oder gar keinen Effekt auf die eigene Behandlung. 64 Prozent berichten haben an sich selbst beobachtet, dass sie nach der eigenen Diagnose oder Erkrankung einfühlsamer gegenüber ihren Patienten geworden sind. Im Zweifelsfall behandeln sich 92 Prozent der Ärzte im Krankheitsfall im Übrigen lieber selbst. LL An der Online-Umfrage beteiligten sich zwischen April und Juli 2023 insgesamt 1.037 Ärztinnen und Ärzte, die in Deutschland leben und arbeiten. 51 Prozent waren Männer, die Mehrzahl der Teilnehmenden war älter als 45 Jahre. Die Info-Plattform Medscape befragt regelmäßig Ärztinnen und Ärzte. Dieses Mal sollten Mediziner sagen, was sie fühlen, wenn sie zu Patienten werden. Foto: Orathai - adobe.stock.com Hat eine eigene Erkrankung dazu geführt, dass Sie gegenüber Patienten einfühlsamer geworden sind? 64% Ja 36% Nein Der Perspektivwechsel fördert bei der Mehrheit der Ärzte die Empathie.

Liebe Zahnärztinnen und Zahnärzte, eins ist klar: Vorteile bei zahneins müssen Sie nicht mit der Lupe suchen. Wenn Sie auch bei eins anfangen wollen, bewerben Sie sich auf karriere.zahneins.com. Wir freuen uns auf Sie! Wir sind mit 2.400 Mitarbeitenden an 80 Standorten Deutschlands führendes Praxis-Netzwerk. Was unsere Zahnärztinnen und Zahnärzte überzeugt hat, bei zahneins in einer Partnerpraxis anzufangen? Attraktive Perspektiven, hochinteressante Weiterbildungs-angebote – und das Hand in Hand mit ausreichend Zeit für Freunde und Familie. Denn: Bei zahneins sind Sie nicht irgendeine Nummer, sondern die Nummer eins! Dr. Moritz Waldmann, Standort Frankfurt „DurchKommunikationstrainings und dem Mentoringprogrammhabe ich bei Dentaloft in Frankfurt die Möglichkeit mich auch neben meiner zahnärztlichen Expertise zuentwickeln und weiterzubilden.“ MDDr. Tiffany Cantz, Standort München „Mit zahneins als starken Partner kann ich mich auf meine Patienten konzentrieren und sehe den Weg zur zahnärztlichen Leitung als echteAlternative zur Selbstständigkeit.“ Monsi Ciko, Standort Ulm „Schon in meiner Assistenzzeit habe ich eine eigene Assistenz: zahneins! Hierwird Zusammenarbeit durch meinen Mentor undAustausch mit anderenwirklich gelebt.“ Jennifer Weickgenannt, Standort Wiesbaden „zahneins hat mich mit einer betriebswirtschaftlichen Ausbildung, Führungstrainings und Einblicken in dieverschiedensten Partnerpraxenauf das nächste Level gebracht.“ Prof. Dr. Gerd Volland M.Sc., Standort Heilsbronn „Zusammen eins! Als Experte für Laserpräventionsorientierte Zahnmedizin schätze ichdenAustauschim zahneins Netzwerk und die Möglichkeit mich auf meine zahnärztliche Tätigkeit konzentrieren zu können.“ FRAGEN? RUFEN SIE UNS AN! 0160 93110701 Zahnärztlich geführt.

zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (12) 14 | ZAHNMEDIZIN STUDIE AUS ITALIEN Rauchen verändert das orale Mikrobiom Was genau passiert eigentlich mit der bakteriellen Gemeinschaft im Mund, dem sogenannten oralen Mikrobiom, wenn wir rauchen? Und welche Auswirkungen hat der Rauchstopp auf diese Gemeinschaften? Um das herauszufinden, analysierte ein Forschungsteam aus Bozen gemeinsam mit der Universität Michigan, USA, Speichelproben von mehr als 1.600 Personen. Die Teilnehmenden wurden in Gruppen eingeteilt, je nachdem, ob sie derzeit rauchen, mit dem Rauchen aufgehört oder nie damit angefangen haben. Zudem wurde die Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten beziehungsweise das Datum des Rauch-Stopps dokumentiert. Das Mikrobiom wurde mithilfe der Sequenzanalyse des 16S rRNA-Gens untersucht, eines Gens, das so etwas wie der „Personalausweis“ für jede einzelne Art darstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die nie geraucht haben, eine ganz andere Mikrobengemeinschaft im Mund haben als Menschen, die noch rauchen oder kürzlich damit aufgehört haben. Der Zigarettenkonsum wirkt sich vor allem auf die aeroben Bakterien aus. Die Zahl dieser Bakterien nimmt kontinuierlich ab, je mehr Zigaretten man raucht. Hört man auf zu rauchen, nehmen die Aerobier allmählich wieder zu. Und je länger die rauchfreie Zeit ist, desto mehr aerobe Bakterien finden sich (wieder) im Speichel. Erst nach fünf Jahren des Nichtrauchens unterscheiden sich ehemalige Raucher in Bezug auf aerobe Bakterien in ihrem oralen Mikrobiom nicht mehr von Menschen, die nie geraucht haben. Die Ergebnisse werfen die Frage auf, ob diese Folgen mit bestimmten Krankheiten zusammenhängen. Es ist bekannt, dass Raucher ein erhöhtes Risiko für Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Könnten die durch Zigarettenkonsum verursachten Veränderungen im oralen Mikrobiom dabei eine Rolle spielen? Hier kommt eine Funktion der im Mund lebenden Bakterien ins Spiel: Einige dieser Bakterien, vor allem aerobe, wandeln das mit der Nahrung aufgenommene Nitrat in Nitrit um, das dann zu Stickstoffoxidwird. Stickstoffmonoxid ist eine wichtige Substanz, die unter anderem den Blutdruck reguliert. Zigarettenkonsum senkt Zahl nitratreduzierender Bakterien Wenn zu wenig Stickoxid vorhanden ist, könnte dies zu einer schlecht durchbluteten Gingiva sowie zu HerzKreislauf-Erkrankungen beitragen. Nun wurde in der vorliegenden Studie zwar nicht das Stickoxid im Speichel gemessen, aber das Mikrobiom darin untersucht. Daher konnte lediglich beobachtet werden, dass bei höherem Zigarettenkonsum weniger nitratreduzierende Bakterien in der Mundhöhle zu finden waren. Dass dies eine zusätzliche Erklärung dafür sein könnte, warum Raucher ein höheres Risiko für Parodontal- und Herz-KreislaufErkrankungen haben, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings zunächst eine Hypothese. nl Antonello G, Blostein F, Bhaumik D, Davis E, Gögele M, Melotti R, Pramstaller P, Pattaro C, Segata N, Foxman B, Fuchsberger C. Smoking and salivary microbiota: a cross-sectional analysis of an Italian alpine population. Sci Rep. 2023 Nov 2;13(1):18904. doi: 10.1038/s41598-023-42474-7. PMID: 37919319; PMCID: PMC10622503. Erst fünf Jahre nachdem er aufgehört hat, hat ein Raucher wieder ein ähnliches Mikrobiom wie ein Nichtraucher. Foto: eliosdnepr - stock.adobe.com DER VORTEIL VON SPEICHEL Die Mikrobiomforschung ist ein recht junges Gebiet, rückt jetzt aber immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Für Studien hat der Speichel einen besonderen Vorteil: Er ist relativ leicht zu beproben und damit ein wertvolles Diagnose-Instrument.

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zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (14) 16 | ZAHNMEDIZIN SYSTEMATISCHES REVIEW Tägliches Zähneputzen senkt Pneumonien auf der Intensivstation Bei nosokomialen Pneumonien scheint gute Mundhygiene ein erhebliches präventives Potenzial zu besitzen, wie eine neue Studie der Harvard Medical School in Boston und des Universitätsklinikums Basel zeigt. Dass Keime aus der Mundhöhle Pneumonien auslösen können, ist bereits seit längerem bekannt. Wenn sich bei Risikopatienten die Menge der in die Atemwege verschleppten Keime reduzieren lässt – beispielsweise durch gute Mundhygiene – sollte sich damit auch das Risiko von Pneumonien verringern lassen. Ausgehend von diesem Gedanken haben Dr. Selina Ehrenzeller vom Universitätsklinikum Basel und Prof. Dr. Michael Klompas von der Harvard Medical School in Boston (USA) mit einem systematischen Review untersucht, ob tägliches Zähneputzen mit einer geringeren Rate an nosokomialen Pneumonien verbunden ist. In die Metaanalyse waren 15 randomisiert-kontrollierte klinische Studien eingeschlossen. Zugrunde lag eine Population von 2.786 hospitalisierten Patienten. In den eingeschlossenen Studien wurde untersucht, ob es Unterschiede im Auftreten nosokomialer Pneumonien bei Behandlungsplänen mit und ohne tägliches Zähneputzen gab. Im Ergebnis war das Zähneputzen mit einem deutlich geringeren Risiko für HAP (Hospital Acquired Pneumonia) und Mortalität auf der Intensivstation verbunden. Zudem war das Zähneputzen bei Intensivpatienten mit weniger Tagen mechanischer Beatmung (mittlerer Unterschied: -1,24 Tage) und einer kürzeren Verweildauer auf der Intensivstation (mittlerer Unterschied: -1,78 Tage) verbunden. Eine Kontrollauswertung unter Einschluss von nur sieben Studien mit geringem Verzerrungsrisiko (1.367 Patienten) bestätigte die Ergebnisse. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts außerhalb der Intensivstation und der Einsatz von Antibiotika standen nicht im Zusammenhang mit dem Zähneputzen. „Trotz der Häufigkeit und Morbidität der HAP gibt es kaum Konsens, wie man sie am besten verhindert“, schreiben Ehrenzeller und Klompas. Die Verwendung von Chlorhexidin zur Mundspülung ist umstritten. „Tatsächlich könnte Zähneputzen effektiver sein, um die mikrobielle Belastung zu reduzieren, da mechanisches Bürsten im Vergleich zu Antiseptika Plaque und andere Biofilme besser entfernt.“ br Ehrenzeller S, Klompas M. Association Between Daily Toothbrushing and Hospital-Acquired Pneumonia: A Systematic Review and Meta-Analysis. JAMA Intern Med. Published online December 18, 2023. doi:10.1001/jamainternmed.2023.6638 Das Zähneputzen bei Intensivpatienten war zudem mit weniger Tagen mechanischer Beatmung (mittlerer Unterschied: -1,24 Tage) und einer kürzeren Verweildauer auf der Intensivstation (mittlerer Unterschied: -1,78 Tage) verbunden. Foto: Tyler Olson - stock.adobe.com

DEUTSCHLAND POLEN TSCHECHISCHE REPUBLIK SLOWAKEI Dresden Görlitz Jelenia Góra Karpacz Swidnica Krakau Katowice Breslau AuschwitzBirkenau Unsere Entdeckung. Polen Reise-Nr.: 25Z3/MP Riesengebirge, Krakau und Breslau Tradition und Moderne, bewegte Geschichte und traumhafte Landschaften – Polen überrascht mit zahlreichen Facetten. Wir entdecken das Riesengebirge, die Wurzeln des alten Europa in Krakau und Breslau mit seinen vielen Brücken. Auf den Geschmack Polens kommen Sie bei den zahlreichen im Preis eingeschlossenen Mahlzeiten. ○ Rübezahls Riesengebirge ○ Königliches Krakau ○ Kulturperle Breslau ○ Viele Mahlzeiten inklusive Polen Reise-Nr.: 25G2/MP Masuren, Danzig und Stettin Kontraste im Norden Polens: Wir tauchen ein in die wunderschöne Weite der Masurischen Seenplatte, bewundern mächtige Burgen und Dome und atmen in unberührten Flusslandschaften tief durch. In der alten Hansestadt Danzig genießen wir die frische Brise der Ostsee. Termine von März bis Oktober 2024 8 Reisetage ab€995,– ○ Seenlandschaft der Masuren ○ Danzig und die Ostsee ○ Gniezno, Torun und Stettin ○ Viele Mahlzeiten inklusive Termine von Mai bis Oktober 2024 9 Reisetage ab€1295,– POLEN Berlin Danzig Torun Gniezno Poznan Stettin Kolobrzeg Marienburg Mragowo Elblag Frombork Reszel Heiligelinde Mikolajki OSTSEE Weitere Informationen, Beratung und Buchung www.sgr-tours.de/mtg-reisen Hotline: 089 50060-471 E-Mail: mail@marco-polo-reisen.com. Reiseveranstalter: Marco Polo Reisen GmbH, Riesstraße 25, 80992 München. Es gelten die Reise- und Zahlungsbedingungen des Veranstalters, die Sie unter www.agb-mp.com einsehen können. ANZEIGE

18 | ZAHNMEDIZIN AUS DER WISSENSCHAFT Neue Daten zu Keramikimplantaten Florian Beuer Keramikimplantate sind vor allem im deutschsprachigen Raum ein seit vielen Jahren heiß diskutiertes und sehr emotionales Thema. Inzwischen gibt es eine Leitlinie zum Thema, darin wird die vergleichsweise gute Datenlage der einteiligen Keramikimplantate beschrieben. Langzeitdaten von zweiteiligen Keramikimplantaten gibt es aber nur ganz wenige, obwohl der Markt sicher zweiteilige Implantate den einteiligen vorziehen würde. zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (16) Die Frage, ob ein Keramikimplantat genauso gut funktioniert wie ein Titanimplantat, versuchen verschiedene wissenschaftliche Gruppen derzeit zu beantworten. Wenn dem so wäre, würden wahrscheinlich viele Kolleginnen und Kollegen auf die weiße Implantatvariante, das Keramikimplantat, zurückgreifen. Ausreichend Daten gibt es derzeit nur zu einteiligen Keramikimplantaten, die eine Reihe von prothetischen Nachteilen aufweisen und damit im Einsatz limitiert sind. Bei den zweiteiligen Keramikimplantaten gibt es verschiedene Möglichkeiten, den enossalen Anteil mit dem Abutment zu verbinden. Neben klassisch verschraubten Verbindungen mit und ohne Metalleinsatz im Implantat (Abbildung), kommen auch geklebte Aufbauten zum Einsatz. Aber erreichen diese zweiteiligen Keramikimplantate auch über einen längeren Beobachtungszeitraum gute klinische Erfolgsraten? Material und Methode Die Arbeitsgruppe um Jürgen Becker (Universitätsklinikum Düsseldorf) versuchte, diese Fragestellung in einer klinischen Untersuchung zu beantworten. Dafür wurden bei 60 Patienten ein oder mehrere Keramikimplantate eingesetzt. Als Durchmesser kamen 4,5 und 5,0 mm zum Einsatz, während die verwendeten Längen zwischen 9, 11 und 13 mm variierten. Erhielten Patienten mehr als ein Implantat, wurde nur das am weitesten anterior gelegene in die Auswertung einbezogen. Nach der Einheilzeit konnten 52 Implantate prothetisch versorgt werden. Dazu wurde ein Glasfaserabutment adhäsiv im Implantat verankert (Panavia F2.0), diese Situation dann konventionell abgeformt und mit einer Lithiumdisilikatkrone versorgt, die ebenfalls adhäsiv befestigt wurde. Ursprünglich war die Studie auf zwei Jahre Beobachtungszeit angelegt worden, die Ergebnisse wurden bereits 2017 publiziert. Im Rahmen der nun veröffentlichten Ergebnisse wurden die noch verfügbaren Patienten nach neun Jahren klinischer Beobachtungszeit nochmals untersucht. Der Fokus lag dabei auf dem Implantatüberleben, als weitere Parameter wurden der Plaqueindex (dichotom), Blutung auf Sondierung, die Sondierungstiefe und die Mukosarezession dokumentiert und mit den vorhandenen Daten verglichen. Ergebnisse Von den ursprünglich 60 Patienten wurden die 52 Patienten mit den erfolgreich osseointegrierten Implantaten in die Studie aufgenommen, wobei Baseline mit der Eingliederung der Krone definiert wurde. Beim ZweiJahres-Recall waren zwei Implantate verloren gegangen und vier Patienten als Drop-Out registriert. Somit konnten zu diesem Zeitpunkt 46 Implantate ausgewertet werden. Diese 46 Patienten wurden erneut zum Neun-JahresRecall einbestellt, wobei 30 Patienten an der Nachuntersuchung teilnahmen. Hier ging ein weiteres Implantat nach 110 Monaten verloren, so dass insgesamt Daten von 29 Implantaten erhoben werden konnten. Von diesen 29 Implantaten wurde in zehn Fällen vor dem Zwei-JahresRecall eine periimplantäre Mukositis diagnostiziert, die mit mechanischer Reinigung und lokaler antiseptischer Therapie mit Chlorhexidindigluconat therapiert wurde. Bei weiteren zehn AUS DER WISSENSCHAFT In dieser Rubrik berichten die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der zm regelmäßig über interessante wissenschaftliche Studien und aktuelle Fragestellungen aus der nationalen und internationalen Forschung. Die wissenschaftliche Beirat der zm besteht aus folgenden Mitgliedern: Univ.-Prof. Dr. Elmar Hellwig, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Univ.-Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen, Universität Bonn Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer, Charité – Universitätsmedizin Berlin Univ.-Prof. Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer, MME Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin, Centrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin Foto: Privat

ZAHNMEDIZIN | 19 Foto: Florian Beuer Implantaten trat ebenfalls vor dem Zwei-Jahres-Recall eine Periimplantitis auf, die mit einer Er:Yag Lasertherapie behandelt wurde. Nach neun Jahren bestand kein Unterschied bei Blutung auf Sondierung zwischen den vorher behandelten und den unbehandelten Implantaten. Die Mehrheit der Patienten (82,8 Prozent) zeigte keine Plaque um die Implantate zur Baselineuntersuchung, bei den beiden Recallterminen stieg der Plaqueindex jedoch signifikant an. Die übrigen Ergebnisse auf Implantatniveau sind in der Tabelle dargestellt. Weiterhin traten insgesamt neun technische oder mechanische Komplikationen auf. So frakturierten insgesamt sechs Glasfaserabutments, die nach Austausch des Abutments und der Herstellung einer neuen Krone in ihrer Funktion wiederhergestellt werden konnten. Ein Glasfaserabutment dezementierte sich, wie auch eine Krone. Weiterhin frakturierte eine Krone. Die genauen Zeiten der Ereignisse werden hier nicht angegeben, nur die mittleren Zeiten der mechanischen (43,7 Monate) und technischen (53,7 Monate) Komplikationen. Diskussion Die Autoren schlussfolgern aus den Ergebnissen, dass zweiteilige keramische Implantate nach neun Jahren biologisch und technisch zufriedenstellend funktionieren. Man muss allerdings berücksichtigen, dass von ursprünglich 60 Patienten nur Daten von 29 ausgewertet werden konnten. Wenn wir über die Erfolgsrate sprechen, müssten meiner Meinung nach auch die acht nicht osseointegrierten Implantate mitberücksichtigt werden. Es zeigte sich auf der einen Seite, dass auch keramische Implantate periimplantäre Entzündungen aufweisen können, und zwar zu mehr als zwei Dritteln der nachuntersuchten Implantate. Auf der anderen Seite waren diese Entzündungen sehr erfolgreich behandelbar, so dass kein signifikanter Unterschied in den biologischen Parametern nach neun Jahren nachweisbar war. Die hohe Anzahl an technischen und mechanischen Komplikationen ist sicher auch noch der den Titanimplantaten hinterherhinkenden Entwicklung der Keramikimplantate geschuldet. Allerdings kann man die Fraktur der Glasfaserabutments auch als Sollbruchstelle verstehen, die Schaden vom Implantat abhält. Was bedeuten die Ergebnisse für die tägliche Praxis? Folgende Schlussfolgerungen für die klinische Praxis lassen sich treffen: n Nach neun Jahren zeigte ein signifikanter Teil der inserierten zweiteiligen keramischen Implantate zufriedenstellende klinische Ergebnisse. n Periimplantäre Entzündungen treten auch an Keramikimplantaten auf. n Adhäsiv verklebte Glasfaserabutments zeigen erhöhte technische Komplikationsraten. n Das getestete zweiteilige Keramikimplantatsystem zeigte keine Frakturen des enossalen Anteils nach neun Jahren. n Im Vergleich zu Titanimplantaten hinkt die Entwicklung bei Keramikimplantaten noch hinterher. Die Studie: Brunello G, Rauch N, Becker K, Hakimi AR, Schwarz F, Becker J: Two-piece zirconia implants in the posterior mandible and maxilla: A cohort study with a follow-up period of 9 years. Clin Oral Implants Res. 2022 Dec;33(12):1233-1244. zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (17) KLINISCHE PARAMETER ZU DEN VERSCHIEDENEN ZEITPUNKTEN Baseline 24Monate 9 Jahre Index Mittelwert SD Mittelwert SD Mittelwert SD PI 0,09 0,26 0,26 0,27 0,33 0,28 BOP (in%) 22,4 29,4 14,7 17,1 12,9 15,8 PD (inmm) 1,9 0,8 3,2 0,5 3,0 0,6 MR (inmm) 0,2 0,4 0,1 0,1 0,1 0,2 Tab. 1: Legende: PI: Plaqueindex: 0 = keine Plaque vorhanden, 1 = Plaque vorhanden; BOP: Blutung auf Sondierung; PD: Sondierungstiefe; MR: Rezession der Mukosa Abb.: Zweiteiliges Keramikimplantat mit Schraubenverbindung zum Abutment

20 | GESELLSCHAFT ALIGNER-DIREKTANBIETER STELLT AKTIVITÄTEN MIT SOFORTIGER WIRKUNG EIN SmileDirectClub ist insolvent Der international tätige Aligner-Direktanbieter SmileDirectClub ist insolvent. Patienten würden nicht weiter behandelt – und sollten sich an einen Zahnarzt vor Ort wenden, heißt es auf der Website. SmileDirectClub hat die unglaublich schwierige Entscheidung getroffen, seine globalen Aktivitäten mit sofortiger Wirkung einzustellen“, teilt das USUnternehmen mit. Der Kundendienst sei nun nicht mehr verfügbar. Das gelte auch für die Aligner-Direktbehandlung über die SmileDirectClub-Webplattform. Alle Bestellungen, die noch nicht versandt wurden, wurden demnach storniert, Kunden erhalten ihre Aligner nicht mehr. Die behandelnden Ärzte stehen ebenso wenig weiter zur Verfügung, um Behandlungen abzuschließen. „Wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Zahnarzt!“ „Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, aber die Aligner-Behandlung ist nicht mehr über die SmileDirectClub-Plattform verfügbar. Wenn Sie die Behandlung außerhalb unserer Plattform fortsetzen möchten, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder Ihren Zahnarzt vor Ort, wenn Sie Fragen zu einer zukünftigen AlignerBehandlung haben“, heißt es knapp. Kunden, die ihre Behandlung über die hauseigene Finanzierungsmöglichkeit „SmilePay-Plan“ finanziert haben, sind aufgerufen, weiterhin alle monatlichen Zahlungen zu leisten, bis die Zahlung gemäß den Bedingungen des SmilePay-Programms vollständig erfolgt ist. Kunden, die eine Rückerstattung fordern wollen, sollen sich indes gedulden. „Weitere Informationen werden folgen, sobald das Insolvenzverfahren die nächsten Schritte [...] festlegt, die die Kunden ergreifen können.“ Wie konnte es dazu kommen? SmileDirectClub (SDC) wurde 2014 in Nashville von den Jugendfreunden Alex Fenkell und Jordan Katzman gegründet. Ursprünglich als ExklusivVertriebspartner für Align Technologies konzipiert, entschied sich das Unternehmen nach einem Rechtsstreit zum Direktvertrieb eigener Produkte an Endkunden. Bis 2018 sammelte das Unternehmen Medienmeldungen zufolge 380 Millionen US-Dollar Wagniskapital ein, was zu einer zwischenzeitlichen Bewertung von mehr als 3 Milliarden US-Dollar führte. Beim Börsengang 2019 erzielte es dann bei einem Aktienkurs von 18 Dollar pro Stück eine Marktkapitalisierung von 8,9 Milliarden US-Dollar. Die Markterwartungen waren gigantisch. Doch dann begann der Abstieg: 2020 sorgten Berichte der New York Times und des US-Hörfunk- und Fernsehnetz- „Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten”, heißt es auf der Website des Aligner-Direktanbieters. Die Behandlung sei nicht mehr verfügbar. Foto: Vulp - stock.adobe.com zm114 Nr. 01-02, 16.01.2024, (18) 30 STANDORTE SOLLTE ES IN DEUTSCHLAND GEBEN Anfang März 2020 eröffnete SmileDirectClub (SDC) die beiden ersten Standorte in Deutschland. Bei Filialen in Hamburg und Berlin sollte es jedoch nicht bleiben – allein in dem Sozialen Netzwerk „LinkedIn“ hatte das Unternehmen damals 227 Stellen für Filialen in München, Köln, Düsseldorf, Karlsruhe, Osnabrück, Saarbrücken, Freiburg, Münster, Nürnberg, Heidelberg, Erfurt, Würzburg, Duisburg, Magdeburg, Bremen, Aachen, Essen, Dortmund, Mannheim, Braunschweig, Bonn, Leipzig, Altstadt (Sachsen), Hannover, Dortmund, Stuttgart, Essen und Frankfurt am Main ausgeschrieben. Dann stoppte die Corona-Pandemie die Expansionspläne. Anfang 2022 erklärte SDC schließlich, den Betrieb in Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Spanien sowie Hongkong, Singapur, Neuseeland und Mexiko einzustellen. Laufende Behandlungen sollten ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden, hieß es damals. Das Unternehmen wolle sich auf das Geschäft in den USA, Kanada und Australien konzentrieren.

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