Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 03

38 | ZAHNMEDIZIN FORTBILDUNG „LÖSUNGEN FÜR KLINISCHE HERAUSFORDERUNGEN“ Moderne Wege bei der Weisheitszahnentfernung Saskia-Vanessa Schröger, Peer W. Kämmerer Die Entfernung der Weisheitszähne gehört weltweit zu den am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffen. Je nach Lage der Zähne ergibt sich für den Behandler eine individuelle Herausforderung mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Wir geben Ihnen hier eine klinisch orientierte Übersicht über die verschiedenen Techniken im Hinblick auf die Indikationsstellung. Allgemein wird empfohlen, Weisheitszähne möglichst vor dem 25. Lebensjahr zu entfernen. Der Zeitpunkt zur operativen Entfernung sollte dabei im Hinblick auf das Entwicklungsstadium der Zahnwurzeln, deren erwartbare Lage zum Mandibularkanal sowie das Risiko einer potenziellen Resorption des zweiten Molaren, insbesondere bei mesialer und horizontaler Verlagerung, gewählt werden. Außerdem sollten die parodontale Regeneration und das altersabhängige Operationsrisiko beachtet werden, denn mit höherem Alter steigen die Komplikationsrate und die Morbidität [DGMKG, 2019; Baensch et al., 2017]. Neben der ausführlichen Anamnese und der klinischen Untersuchung ist eine röntgenologische Untersuchung wichtig. Zur Übersicht kann eine zweidimensionale Panoramaschichtaufnahme angefertigt werden, um die Lage und Angulation der Weisheitszähne sowie deren Beziehung zu ihren anatomischen Nachbarstrukturen beurteilen zu können [ARö/DGZMK, 2022; DGMKG, 2019]. Präoperatives Assessment Nach Rood und Shehab geben sieben röntgenologische Anzeichen einen Hinweis auf eine enge Lagebeziehung Abb. 1: Panoramaschichtaufnahme eines 18-jährigen Patienten mit Risikomerkmalen Regio 38 und 48 sowie Verdacht auf Lageanomalien beziehungsweise Doppelanlagen Regio 18 und 28 Foto: Universitätsmedizin Mainz zm114 Nr. 03, 01.02.2024, (140)

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