Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 03

48 | ZAHNMEDIZIN FORTBILDUNG „LÖSUNGEN FÜR KLINISCHE HERAUSFORDERUNGEN“ Möglichkeiten der intraoralen Reparatur von Verblendkeramikfrakturen Stefano Pieralli, Florian Beuer Die häufigste Komplikation in der festsitzenden Implantatprothetik und bei festsitzenden Restaurationen ist die Abplatzung von Teilen der keramischen Verblendung. Dabei entsteht durch das Chipping immer auch ein ästhetisches Problem. Wir zeigen anhand von zwei Fallbeispielen effiziente Möglichkeiten der intraoralen Reparatur. Speziell bei Zirkonoxidrestaurationen der ersten Generation war die Abplatzung von Verblendkeramik die Art von Misserfolg, die schließlich zur Weiterentwicklung hin zu den monolithischen Restaurationen führte. Denn die Misserfolgsraten betrugen über zehn Prozent nach drei Jahren [Beuer et al., 2009; 2010] und 32 Prozent nach zehn Jahren [Sax et al., 2011]. Vor gut einem Jahrzehnt war dies eines der bestimmenden Themen auf den prothetischen Kongressen und viele Forschergruppen weltweit befassten sich damit. Durch Anpassung der Brandführung während der Verblendung und vor allem durch den Einsatz digital gefertigter Verblendungen aus Lithiumdisilikat verbesserte sich die klinische Bewährung signifikant [Cacaci et al., 2017; Cantner et al., 2019]. Mit dem Erfahrungshorizont von gut anderthalb Jahrzehnten stellt sich aus heutiger Perspektive die Frage, ob eine Abplatzung von Keramik nun einen klinischen Misserfolg darstellt oder nicht. Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn in manchen Fällen ist die Abplatzung einer relativ kleinen Keramikscherbe durchaus ein absoluFoto: Florian Beuer zm114 Nr. 03, 01.02.2024, (150) Abb. 1: frakturierte Labialfläche einer implantatgetragenen Krone an Position 12

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