ZAHNMEDIZIN | 51 (Abbildung 2b). Als Nächstes wurde die Oberfläche mittels Abstrahlen (Cojet Sand 30 µm Körnung, 3M, Landsberg am Lech) gereinigt und angeraut (Abbildung 3). Zur Herstellung des adhäsiven Verbunds zum Metallgerüst und zur verbliebenen Verblendkeramik bietet sich die Verwendung eines Universaladhäsivs an (hier: Monobond Plus, Ivoclar, Schaan, Liechtenstein). Das Universaladhäsiv wurde in einer Schicht aufgetragen und anschließend wurden 60 Sekunden Trocknungszeit abgewartet (Abbildung 4). Da das Metallgerüst exponiert war und das Füllungskomposit nicht in der Lage ist, das Metall vollständig abzudecken, ohne dass später ein grauer Schleier sichtbar ist, wurde ein Kompositopaker (SR Nexco Opaker, Ivoclar) in zwei Schichten deckend aufgetragen und photopolymerisiert (Abbildung 5). Anschließend wurde die anatomische Kontur des Zahnes mit einem Komposit in Schichttechnik wiederhergestellt (Abbildung 6). Nach Entfernung des Kofferdams wurde die Okklusion kontrolliert. Auf der reparierten Oberfläche sollten sich vor allem keine Frühkontakte und Kontakte in der dynamischen Okklusion befinden. Schließlich erfolgte die Politur mit einem Kompositpoliersystem (Abbildung 7). Patientenfall 2 Die 40-jährige Patientin stellte sich zweieinhalb Jahre nach Insertion einer dreigliedrigen Brücke aus Lithiumdisilikat mit Verblendung in den ästhetisch relevanten Bereichen mit einer Fraktur der mesialen Ecke der Krone des zentralen Schneidezahns vor (Abbildung 8). Eine reine Politur oder eine extraorale Reparatur kamen aus den oben genannten Gründen als Therapie nicht infrage. Daher wurde auch hier der Weg der direkten intraoralen Reparatur mit Komposit gewählt [Proano et al., 2021]. Um ein trockenes und sauberes Arbeitsumfeld zu haben, wurde Kofferdamspanngummi angelegt (Abbildung 9) und die intakte Keramikoberfläche mit Teflonband geschützt (Abbildung 10). Somit konnte sichergestellt werden, dass während des anzm114 Nr. 03, 01.02.2024, (153) Abb. 9: isolierte Fraktur nach Anlegen des Kofferdamgummis Abb. 10: durch Teflonband geschützte intakte Verblendung Abb. 11: abgestrahlte Oberfläche Abb. 8: frakturierte mesiale Kante am Brückenpfeiler Zahn 11 Fotos: Stefano Pieralli
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