Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 04

16 | ZAHNMEDIZIN MUNDGESUNDHEIT IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH Die schwierige Suche nach den Klassenbesten David Klingenberger Wo in Europa ist die Mundgesundheit eigentlich am besten? Bei dieser vermeintlich einfachen Frage stoßen Forscherinnen und Forscher an ihre Grenzen: Denn trotz aller Regelungen und Abkommen in der EU gibt es dazu in den Ländern kaum vergleichbare Daten. Warum das so ist und wie man trotzdem eine Antwort findet. Die Erwartungen der Gesundheitspolitik an datengestützte Forschung sind hoch, und das zunehmend auch auf transnationaler Ebene. Das zeigt nicht zuletzt das aktuelle Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union zum „Europäischen Gesundheitsdatenraum“ (European Health Data Space, EHDS). Erinnern wir uns: Die EU hatte sich im sogenannten Lissabon-Vertrag („Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union“) darauf verständigt, „die Gesundheitspolitik der Mitgliedstaaten zu ergänzen, wobei sie auf die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung, die Verhütung von Krankheiten und die Beseitigung von Ursachen für die Gefährdung der menschlichen Gesundheit auszurichten ist. Sie soll deshalb die Erforschung der Ursachen, der Übertragung und der Verhütung schwerer Krankheiten […] anregen. […] Die Kommission kann in enger Kooperation mit den Mitgliedstaaten Initiativen ergreifen, die der Koordinierung entsprechender Politiken und Programme der Mitgliedstaaten förderlich sind“ [Tiemann, 2005]. Konkret hat die EU die Kompetenz zur Festlegung von Leitlinien mit einem genauen Zeitplan für die Verwirklichung der kurz-, mittel- und langfristigen Ziele; insbesondere kann sie quantitative und qualitative Indikatoren und Benchmarks definieren, um „bewährte Praktiken“ der einzelnen MitFoto: Vasyl - stock.adobe.com zm114 Nr. 04, 16.02.2024, (214) ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.

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